Wurst und Burger aus Pilzmyzel
Das Berliner Start-up Mushlabs nutzt Myzelien von Pilzen für die Herstellung von Fleischersatz. Für die Weiterentwicklung konnte das Team nun 8,7 Mio. Euro einwerben.
Immer mehr Verbraucher greifen im Supermarkt zu Fleischersatzprodukten. Die Palette reicht vom Sojaschnitzel über Tofuwurst bis hin zum Linsenburger. Den Trend bedienen zumeist Start-ups wie das Berliner Unternehmen Mushlabs. Das elfköpfige Team um Gründer Mazen Rizk nutzt Myzelien aus Pilzen, um daraus veganen Fleischersatz herzustellen. Für die Weiterentwicklung seiner Produkte konnte das Biotechnologie-Unternehmen nun neue Investoren gewinnen. Im Rahmen einer Serie-A-Finanzierungsrunde wurden insgesamt 8,7 Mio. Euro eingeworben. Zu den Investoren gehören die Schweizer VC Redalpine und Visvires New Protein aus Singapur sowie die Altgesellschafter Happiness Capital, ein Anteilseigner von Atlantic Food Labs, und Joyance Partners aus Kalifornien.
Mit Lebensmittelresten Pilzsporen füttern
Seit zwei Jahren forscht Mushlabs an Pilzabfällen, um daraus Proteine zur Fleischersatzherstellung zu gewinnen. Das Team setzt hier auf das fadenförmige Wurzelgeflecht von Pilzen - die sogenannten Myzelien. Sporen der Pilze werden kultiviert und mit Abfällen wie Reishülsen und Kaffeesatz gefüttert. In Bioreaktoren wird ein proteinhaltiger und ballaststoffreicher Fleischersatz fermentiert, der den Grundstock für die Mushlabs-Produkte bildet.
Erste Produkte Ende 2021 auf dem Markt
Erste Prototypen sind bereits am Start. Mit dem frischen Kapital wollen die Berliner nun die Großproduktion ankurbeln. Ende nächsten Jahres will Mushlabs die ersten pilzbasierten Würste und Bratlinge auf den Markt bringen, wie Unternehmensgründer Rizk der Gründerszene mitteilt. B2B-Kunden wie Gastronomen sollen demnach als Erste von den veganen Fleischprodukten der Berliner profitieren.
bb