Unkräuter schonend bekämpfen
Bonner Forscher wollen die Unkrautbekämpfung im Anbau von Arzneipflanzen auf sanfte Weise optimieren und so Verunreinigungen vermeiden.
Pfefferminze, Melisse, Arnika oder Kamille sind beliebte Heilpflanzen. Sie werden zur Linderung von Krankheiten für Tees, aber auch Pharmazeutika genutzt. Doch ihr Anbau ist schwierig. Schon kleinste Verunreinigungen durch Unkräuter können die Wirkung der Arzneipflanzen beeinflussen. Im Verbundprojekt Optimech wird ein Team unter Leitung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn nun untersuchen, wie Arzneipflanzen möglichst bodenschonend angebaut werden können, ohne dabei Herbizide einsetzen zu müssen. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in den kommenden drei Jahren mit rund 1,1 Millionen Euro gefördert.
Unkrautschwelle bei Arzneipflanzen niedrig
„Arzneipflanzen sowie Tee- und Gewürzpflanzen stellen besonders schwierige Modellpflanzen dar“, erklärt Projektleiter Ralf Pude vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) der Universität Bonn. „Die Unkrautschwelle ist hier sehr niedrig, da schon geringe Mengen an bestimmten Unkräutern zur Unverkäuflichkeit der Waren führen können. Dadurch sind bisher in der Anbaupraxis der Handarbeitsaufwand und die Kosten sehr hoch.“
Mit Drohnen Unkräuter erfassen
Das Ziel des soeben gestarteten Projektes ist die schonende Unkrautbekämpfung bei Heilpflanzen. Dabei soll das aufwendige Unkrautzupfen per Hand durch mechanisch sanfte Lösungen bei der Unkrautregulierung ersetzt werden. Im Fokus stehen moderne autonome oder digitale Lösungen wie der Einsatz von Drohnen. Mit deren Hilfe sollen alle Unkräuter in den Arzneipflanzen- und Sonderkulturbeständen erfasst und automatisiert ausgewertet werden.
Auch sollen der Geräteeinsatz bei der Unkrautbekämpfung optimiert sowie mechanische Konzepte mit modernen Methoden der Unkrauterfassung und Unkrautbekämpfung verknüpft werden. „Die besondere Herausforderung liegt in der möglichst frühen Erkennung der Unkräuter und insbesondere auch im Auffinden besonders problematischer, unerwünschter Kräuter“, erläutert Projektkoordinatorin Hanna Blum.
bb