Weltverband für alternative Meeresfrüchte gegründet

Weltverband für alternative Meeresfrüchte gegründet

Mit Bettaf!sh und Ordinary Seafood engagieren sich zwei deutsche Start-ups im neu gegründeten Verband Future Ocean Foods. Die Mission: die alternative Fischindustrie fördern und voranbringen.

Lachse im Wasser
Das Gros der begehrten Speisefische wird heute in Fisch-Farmen gezüchtet, um den Bedarf zu decken.

Mitte November wurde im kanadischen Halifax die weltweit erste Vereinigung für alternative Meeresfrüchte, Future Ocean Foods, gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern zählen 36 Unternehmen aus 14 Ländern. Sie alle gehören zu den Pionieren im Bereich pflanzlicher, fermentierter und zellbasierter Lebensmittel und Technologien. Neben Unternehmen aus den USA, Kanada, Großbritannien und Singapur engagieren sich mit Bettaf!sh und Ordinary Seafood auch zwei deutsche Start-ups in dem laut Future Ocean Foods „ersten globalen Seafood-Verband“.

Meeresfrüchteindustrie revolutionieren

„Dies ist ein unglaublicher Moment für die Zukunft der Lebensmittel und unserer Ozeane“, sagt Marissa Bronfman, Gründerin und Geschäftsführerin von Future Ocean Foods. „Alternative Meeresfrüchte bieten uns die Möglichkeit, ein schmackhafteres, nahrhafteres, nachhaltigeres und ethischeres globales Lebensmittelsystem aufzubauen. Ich fühle mich geehrt und freue mich sehr, mit diesen visionären Gründern und Pionierunternehmen zusammenzuarbeiten, um die Meeresfrüchteindustrie zu revolutionieren.“

Fischalternativen aus Pflanzen und Zellen

Pflanzen und Zellen sind die Grundlage, aus der die Mitglieder von Future Ocean Food Produkte wie Lachsfilet, Thunfisch in Sushi-Qualität, Räucherlachs, flockigen Weißfisch, Garnelen, Krabben oder Calamari herstellen. Das Potsdamer Start-up Ordinary Food nutzt nicht nur Soja- und Erbsenproteine zur Herstellung von Lachs- und Thunfischalternativen, sondern stellt auch Garnelenprodukte mittels Präzisionsfermentation her. Das Berliner Start-up Bettaf!sh hingegen setzt bei der Produktion von Thunfischalternativen auf Meeresalgen.

Wachsender, investitionsfreudiger Wirtschaftszweig

Alternative Meeresfrüchte seien ein noch junger, aber spannender sowie schnell wachsender und investitionsfreudiger Wirtschaftszweig mit großem Potenzial, die „steigende Nachfrage nach Proteinen“ zu bedienen, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbands. Demnach stieg das investierte Kapital zwischen 2021 und 2022 um 92%, während der Einzelhandelsumsatz in den USA im gleichen Zeitraum um 42% zunahm. „Der weltweite Umsatz mit Fisch und Meeresfrüchten wird bis 2030 voraussichtlich 700 Milliarden US-Dollar übersteigen, aber Wildfänge und Aquakulturen können – und sollten – diese Nachfrage nicht befriedigen. Da wir uns auf eine Weltbevölkerung von 10 Milliarden Menschen im Jahr 2050 vorbereiten, ist es dringender denn je, nachhaltige Proteinquellen zu schaffen und zu erweitern“, heißt es in der Pressemitteilung.

Ernährungssicherung und Meeresschutz fördern 

Getreu dem Sprichwort „Eine steigende Flut hebt alle Boote" will Future Ocean Foods in den kommenden Jahren die alternative Fischindustrie weltweit unterstützen und voranbringen, um mit alternativen Lebensmitteln die Ernährungssicherheit, die menschliche Gesundheit, die ökologische Nachhaltigkeit und den Meeresschutz zu fördern.

bb