Smarte Proteine für zellbasierte Fischprodukte

Smarte Proteine für zellbasierte Fischprodukte

Das Food-Tech-Start-up BLUU Seafood wird gemeinsam mit Forschenden neue In-vitro-Verfahren zur Kultivierung von Fettvorläuferzelllinien aus lachsartigen Fischen für hochwertige alternative Fischprodukte entwickeln.

Fischstäbchen
Fischstäbchen aus dem Bioreaktor müssen dem tierischen Original (Foto) hinsichtlich Geschmack, Textur und Aussehen gleichen.

Ob Hering, Dorsch oder Thunfisch: Fisch gehört für viele Menschen zu einer gesunden Ernährung. Und die Nachfrage steigt seit Jahren. Gleichzeitig sind viele Bestände überfischt, so dass eine nachhaltige Versorgung mit Fisch nicht mehr gewährleistet ist. Die Kultivierung von Fischzellen im Bioreaktor ist ein vielversprechender Ansatz, um auch in Zukunft eine nachhaltige Versorgung mit gesundem Eiweiß zu ermöglichen. Im Verbundprojekt INVERS wollen Forschende unter Leitung des Berliner Food-Tech-Start-ups Bluu Seafood die In-vitro-Produktion von Fischzellen für neue nachhaltige und gesunde Lebensmittel vorantreiben.

Kultivierung von Fischvorläuferzelllinien optimieren

Im auf drei Jahre angelegten Projekt sollen daher Verfahren zur Kultivierung von Fettvorläuferzelllinien aus lachsähnlichen Fischen als Basis für Lebensmittel entwickelt werden, die reich an Proteinen und Omega-3-Fettsäuren sind. Dazu werden die Vorläuferzellen charakterisiert und hinsichtlich ihrer Vermehrung optimiert, um sie zukünftig im industriellen Maßstab herstellen zu können. Auch die Reifung der Vorläuferzellen zu Fettzellen soll verbessert werden.

Akzeptanzanalyse und Umsetzungschancen

Das im Oktober 2023 gestartete Projekt wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 1,3 Mio. Euro gefördert. Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland und Europa wird das Start-up Bluu Seafood, das sich auf die In-vitro-Produktion von Fisch spezialisiert hat, die wirtschaftliche Umsetzung übernehmen. Darüber hinaus sind Forschende der Hochschule Reutlingen an der technologischen Grundlagenforschung beteiligt. Die Universität Vechta verantwortet den sozialwissenschaftlichen Teil, der sich mit der Akzeptanz von in vitro produzierten Fischlebensmitteln und den wirtschaftlichen Umsetzungschancen beschäftigt.

Das 2020 in Berlin gegründete Start-up Bluu Seafood hat mit Fischstäbchen und Fischbällchen bereits erste zellbasierte Fischprodukte zur Marktreife gebracht.

bb