Stand-up-Paddling auf Öko-Boards
Das Braunschweiger Projekt ecoSUP sucht auf der Crowdfundingplattform Startnext nach Investoren für das erste Stand-up-Paddle-Board aus vollständig nachwachsendem Material.
Stand-up-Paddling liegt im Trend. Diese naturverbundene Sportart begeistert mittlerweile Jung und Alt gleichermaßen. Weniger umweltfreundlich ist hingegen die Herstellung des Surfmaterials. Die Bretter bestehen in der Regel aus erdölbasierten Kunststoffen wie Polyvinylchlorid (PVC), Polystyrol oder Polyurethan. Für die Beschichtung werden Polyester- oder Epoxidharze verwendet und mit Glas- und Carbonfasergeweben verstärkt.
Kapital für ersten Prototyp gesucht
Christoph Pöhler ist Stand-up-Paddler und Forscher zugleich. Seine Vision: den Wassersport plastikfrei machen. Am Fraunhofer-Institut für Holzforschung in Braunschweig arbeitet er derzeit im Projekt ecoSUP an einem Stand-up-Paddle-Board, das vollständig aus nachwachsenden Materialien besteht. Für die Entwicklung des ersten ökologischen Boards sucht das Projekt nun auf der Crowdfundingplattform Startnext nach Investoren. 14.000 Euro werden benötigt, um die Entwicklung zu beschleunigen. Mit dem Geld sollen Materialien und Spezialwerkzeuge beschafft und ein Prototyp gebaut werden. Die Kampagne endet am 22. Dezember 2020.
Boards aus recycelten Rotorblättern und Flachsfasern
Das Ziel der Forschenden ist es, ein Board zu entwickeln, das aus umweltfreundlichen Leichtbaumaterialien besteht. So wird für den Kern recyceltes Balsaholz von ausgedienten Rotorblättern von Windkraftanlagen genutzt. Damit wird verhindert, dass der Rohstoff verbrannt wird. Auch die Hülle des Boards soll vollständig aus biobasierten Polymeren bestehen und mit Flachsfasern aus europäischem Anbau verstärkt werden.
Neues Leichtbaumaterial mit großem Potenzial
Das Team um Christoph Pöhler ist überzeugt, dass mit ecoSUP der Wassersport umweltfreundlicher werden kann. Das Bioleichtbaumaterial könnte aber auch zur Herstellung von Surfbrettern oder Skateboards oder zum Bau von Schiffen und Zügen genutzt werden und damit deren ökologischen Fußabdruck reduzieren.
bb