Neue Forschungsinitiative zum Schutz der Moore
Mit gleich zwei Ausschreibungen will das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat die Forschung zum Schutz der Moore vorantreiben. Ein Schwerpunkt: der Anbau von Paludikultur

Moore sind Kohlenstoff- und Wassersenken zugleich. Durch die gezielte Nutzung nasser und wiedervernässter Moorböden durch Paludikultur können Moore zudem eine nachhaltige Ressource für die Bioökonomie sein. Zugleich eröffnet der Anbau von Pflanzen wie Schilf, Rohkolben oder Seggen neue Wertschöpfungsketten für Landwirtinnen und Landwirte. Mit der im Jahr 2022 beschlossenen Nationalen Moorschutzstrategie wurde die Grundlage geschaffen, um diese wichtige Ressource für die Landwirtschaft nutzbar zu machen. Nun hat das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) zwei Förderaufrufe gestartet, die die Forschung zu Moorbodenschutz und Paludikultur vorantreiben sollen.
Schonende Bewirtschaftungstechniken für Paludikultur
Die Art der Bewirtschaftung der Paludikultur – vom Anbau bis zur Ernte der Pflanzen – ist eine Voraussetzung, um die Methode in der Praxis zu etablieren. Im Rahmen der Ausschreibung „Forschung zum Thema innovative Bewirtschaftungstechnik für den Anbau von Paludikultur“ werden daher gezielt Vorhaben zur Neu- und Weiterentwicklung entsprechender Maschinen und Verfahren gefördert. Der Fokus liegt dabei auf Maßnahmen, die eine schonende Bewirtschaftung des Moorbodens ermöglichen. Aber auch Ideen, die eine Begleitforschung anbieten, um Auswirkungen in puncto Emissionen, Bodenparameter, Hydrologie und Biodiversität zu untersuchen, werden gefördert. Die Projekte sollen Unternehmen aus Landwirtschaft und Landtechnik vereinen.
Monitoring wiedervernässter Moore
Die zweite Ausschreibung „Forschung zum Thema Moorbodenschutz durch Nachwuchsgruppen an deutschen Forschungseinrichtungen“ stellt das Monitoring wiedervernässter Moorstandorte in den Fokus und richtet sich gezielt an Nachwuchsgruppen. Die Vorhaben sollen konkrete Handlungsempfehlungen für einen oder eine Kombination der nachfolgenden Schwerpunkte entwickeln: Treibhausgas(THG)-Messungen und -Modellierung auf wiedervernässten Moorstandorten, Wassermanagement und hydrologische Modellierung von wiedervernässten Moorstandorten sowie Bodenkundliche Untersuchungen auf wiedervernässten Moorstandorten – hier insbesondere mit dem Ziel Bodenschutz.
Beide Ausschreibungen erfolgen im Rahmen des Förderprogramms „Nachhaltige Erneuerbare Ressourcen“. Mit der Abwicklung der Ausschreibungen hat das BMLEH die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) beauftragt. Projektskizzen können bis zum 30. Januar 2026 eingereicht werden.
bb