Kleiderbügel aus Hopfen und Altpapier

Kleiderbügel aus Hopfen und Altpapier

Die Entwicklung einer Technologie zur Herstellung von Kleiderbügeln aus Naturfasern, die zudem recycelbar sind, steht im Fokus eines Projektes, an dem Forschende der TU Dresden und Industriepartner arbeiten.

Nachhaltige Hosenbügel aus Naturfasern und pflanzlichen Verwertungsresten
Nachhaltige Hosenbügel aus Naturfasern und pflanzlichen Verwertungsresten

Ob im eigenen Schrank, im Bekleidungsgeschäft oder Hotel: Kleiderbügel sind aus dem Alltag kaum wegzudenken. Ein Forschungsteam der Technischen Universität Dresden will nun mehr Nachhaltigkeit in den Bereich bringen. Im Rahmen des Vorhabens „CellFormDesign“ wollen die Forschenden gemeinsam mit dem Kleiderbügelhersteller MAWA GmbH materialspezifische Technologien entwickeln, um kreislauffähige Kleiderbügel aus Naturfasern herzustellen. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt.

Eco-Bügel aus Agrarreststoffen

„Aus landwirtschaftlichen Pflanzenresten und -abfällen, zum Beispiel Hopfen, sowie aus Altpapier und Zellstoff wird so ohne den Zusatz von fossilen Polymeren eine biobasierte Faserformmasse hergestellt“, berichtet Michaela Schenk, Inhaberin und Geschäftsführerin der MAWA GmbH. „Die Naturfasern werden gemahlen, weiterverarbeitet und zu Bauteilen gepresst und getrocknet – am Ende des Prozesses soll unsere neue Eco-Bügel-Serie P-Cycle entstehen.“

Individuelle Formgebung mittels patentierter Technologie

Die zermahlenen Naturfasern werden mithilfe eines patentierten Verfahrens weiterverarbeitet, das die Dresdner Forschenden entwickelt haben – die Vakuumpresstrocknung. Dabei handelt es sich um einen Verdichtungs- und Trocknungsprozess, der die bisherigen kostenintensiven Heißpressanlagen ersetzt und im Projekt weiterentwickelt werden soll. Ziel ist es, bei niedrigen Werkzeugkosten Formänderungen möglichst variabel zu gestalten, so dass individuelle Designwünsche erfüllt werden können.

Kleiderbügel über die Papiertonne recycelbar

Darüberhinaus steht auch das Recycling im Visier des Projektteams. Kleiderbügel, die im privaten Bereich zum Einsatz kommen, sollen demnach über die Papiertonne recycelbar sein. Im gewerblichen Bereich, wo größere Mengen anfallen, ist eine Rücknahme der Kleiderbügel mit anschließendem Recycling geplant. Der Vorteil: Durch das Recycling nach der Nutzung können Rohstoffe zurückgewonnen werden und auch der CO2-Ausstoß wird reduziert.

bb