Hightech-Gewächshaus für Klima- und Bioökonomie-Forschung

Hightech-Gewächshaus für Klima- und Bioökonomie-Forschung

Auf dem Campus der Universität Hohenheim in Stuttgart ist das erste Hightech-Gewächshaus des neuen Phytotechnikums feierlich eingeweiht worden.

Blick von oben auf das neue Phytotechnikum auf dem campus der Uni Hohenheim
Im Westen des Campus der Universität Hohenheim steht der erste Teil des neuen Hightech-Forschungsgewächshauses Phytotechnikum.

Das neue Phytotechnikum der Universität Hohenheim steht für modernste Technik auf kleinstem Raum und adressiert Klimaforschung und Bioökonomie. Eine computergesteuerte Klimaregelung und Bewässerungsautomatik, eine Feinregelung für Lichtstärke, Luftfeuchtigkeit und Temperatur sowie eine variable Beleuchtungstechnik ermöglichen den Stuttgarter Forschenden ein flexibleres Arbeiten auf verschiedensten Gebieten. Klimawandel, Biodiversität, Welternährung, Bioenergie, nachwachsende Rohstoffe und Pflanzengesundheit sind Themen, die im gläsernen Hightech-Gewächshaus an unterschiedlichsten, auch exotischen Pflanzen untersucht werden können.

Im Rahmen eines ersten Bauabschnittes wurde bereits im vergangenen Jahr der erste Neubau in Betrieb genommen. Die feierliche Eröffnung des 1.400 Quadratmeter großen Gewächshauses musste coronabedingt verschoben werden und fand nun Ende September statt. Der Forschungsneubau wurde vom Land Baden-Württemberg und der Carl-Zeiss-Stiftung mit rund 8,7 Mio. Euro gefördert. „Das Phytotechnikum ist ein zentraler Baustein für unsere wichtigsten Forschungsschwerpunkte und trägt zur Lösung globaler Menschheitsprobleme bei, wie der Ernährungssicherung und dem Umgang der Landwirtschaft mit den Folgen des Klimawandels“, sagte der Rektor der Universität, Stephan Dabbert, bei der feierlichen Eröffnung.

Moderne und flexible Forschung

Der Neubau besteht aus zwei gläsernen Gewächshausschiffen, die ein Gebäude mit Laboren, Schulungs- und Serviceräumen verbinden. Zudem wurde das Forschungsgebäude so konstruiert, dass einzelne Module flexibel sind und sich je nach Bedarf zu verschieden großen Einheiten zusammenstellen und so an die Forschungsarbeit anpassen lassen. „Mit diesen hochvariablen Forschungseinheiten schlägt das Phytotechnikum eine Brücke zwischen wissenschaftlicher Grundlagenforschung und Praxis“, so Dabbert. Er sei überzeugt, dass auch die universitäre Forschung von der Nähe zum Phytotechnikum beflügelt werde. „Das Phytotechnikum ist ein Hightech-Gewächshaus, das biologische Grundlagenforschung auf dem höchsten internationalen Niveau ermöglicht“, ergänzt Felix Streiter, Geschäftsführer der Carl-Zeiss-Stiftung.

Auch bei der Bewirtschaftung des Gebäudes wird auf Nachhaltigkeit geachtet: Ein eigenes Fernwärmenetz sorgt für geringere Stromkosten im Phytotechnikum. Außerdem ist eine Photovoltaikanlage auf dem Glasdach geplant. Zudem wird das Regenwasser in eigenen Zisternen aufgefangen und kann so zur Bewässerung der Pflanzen und zur Kühlung des Autoklaven verwendet werden.

Größtes Forschungsgewächshaus Deutschlands

In den kommenden Jahren soll das Stuttgarter Phytotechnikum zum größten Forschungsgewächshaus in Deutschland werden. In zwei weiteren Bauabschnitten soll der Komplex auf dem Uni-Campus auf insgesamt 8.200 Quadratmeter erweitert werden und neben weiteren Gewächshäusern und Laboren auch Klimakammern bieten. „Wir sind zuversichtlich, dass auch die folgenden Bauabschnitte bald in Angriff genommen werden können“, so der Rektor. Im Sommer dieses Jahres wurde mit der Planung des zweiten Bauabschnittes begonnen.

bb