Finanzierung ebnet Weg für effizientere Bioproduktion

Finanzierung ebnet Weg für effizientere Bioproduktion

Das Münchner Start-up Differential Bio hat eine Finanzierung in Höhe von 2 Mio. Euro erhalten, um die Bioproduktion mithilfe seiner virtuellen Skalierungsplattform zu optimieren.

Das Team des Münchner Startups Differential Bio.
Das Team des Münchner Startups Differential Bio.

Die Bioproduktion steht vor neuen Herausforderungen, ausgelöst durch weltweite Störungen wie Lieferkettenprobleme und Gesundheitskrisen ausgelöst werden. Angesichts dieser Anfälligkeit traditioneller Produktionssysteme gewinnen biotechnologische Ansätze an Bedeutung, da sie nachhaltige und resiliente Alternativen bieten. Ihre industrielle Skalierung jedoch bleibt kostspielig und langsam.

Hier möchte Differential Bio ansetzen. In einer frühen Finanzierungsrunde diverser Investoren, angeführt von Ananda Impact Ventures und ReGen Ventures, konnte das KI-Biotech-Start-up nun 2 Mio. Euro akquirieren. Damit soll eine virtuelle Skalierungsplattform weiterentwickelt werden, die modernste Mikrobiologie, Laborautomatisierung und künstliche Intelligenz integriert, um Bioprozesse zu optimieren und zu skalieren.

Neue Wege in der Bioprozess-Optimierung

„Derzeit dauert die Entwicklung neuer Bioprodukte im Durchschnitt 5 bis 10 Jahre und kostet zwischen 100 und 500 Millionen US-Dollar“, erklärt Christian Spier, CEO von Differential Bio. „Doch wir sind hier, um das zu ändern – indem wir Bioproduzenten mit hochmodernen Tools ausstatten, die Entwicklungszeiten und -kosten drastisch senken und biobasierte Produkte schneller als je zuvor auf den Markt bringen.“

Die Plattform soll helfen, Fermentationsprozesse durch moderne mikrobiologische Techniken zu miniaturisieren. Hierfür werden Mikrobenstämme und Wachstumsbedingungen optimiert, um letztlich Prozesse in kleinerem Maßstab und somit schneller und kostengünstiger ablaufen lassen zu können. Dabei möchte das Unternehmen auch Robotik einsetzen, um Laborabläufe weitgehend zu automatisieren. Das soll die Erzeugung qualitativ hochwertiger und konsistenter Daten ermöglichen. Mithilfe von KI-Algorithmen können diese Daten analysiert und Bioprozesse virtuell simuliert und optimiert werden. Kritische Faktoren wie die Wachstumsraten und Lebensfähigkeit von Zellen sowie die Metabolitenproduktion werden präzise überwacht. So soll die Plattform schnellere Optimierungszyklen ermöglichen und Prozesse effizienter gestalten.

Transformation der Bioproduktion

Differential Bio möchte die Bioproduktion grundlegend transformieren. Ziel ist es, Bioprozesse damit so effizient und zugänglich zu machen wie moderne Softwareentwicklung. Die Investoren zeigten sich beeindruckt von dieser Unternehmensvision. „Wir sind überzeugt, dass ihre Technologie die Bioproduktion neu definieren wird, indem sie die Skalierung biobasierter Prozesse beschleunigt und so den Übergang zu einer nachhaltigen, grünen und kreislauforientierten Wirtschaft vorantreibt“, so Bernd Klosterkemper von Ananda Impact Ventures. Tom McQuillen, Partner bei ReGen Ventures ergänzte: „Durch den Einsatz von Machine Learning auf umfangreichen phänotypischen und biotechnologischen Daten hat Differential das Potenzial, die Branche grundlegend zu verändern, indem es die Kosten und die Zeit bis zur Kommerzialisierung drastisch senkt.“

chk