Essbare Verpackungen aus Eierschalen
Unter dem Motto "Essen statt Wegwerfen" haben Studierende aus Lebensmittelabfällen eine biobasierte Verpackung entwickelt, die essbar ist.
Ob Joghurtbecher, Chipstüten oder Pappkartons: Das Gros der Verpackungen landet nach dem Gebrauch im Müll. 18,8 Millionen Tonnen fielen allein in Deutschland im Corona-Jahr 2020 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes an. 46% der Abfallmengen entstanden in privaten Haushalten. Um Rohstoffe zu sparen und die Umwelt zu schonen, sind nachhaltige Verpackungslösungen gefragt. Studentinnen der Universität Hohenheim in Stuttgart haben eine Alternative parat: Unter dem Motto "Essen statt Wegwerfen" hat das fünfköpfige Team namens EDGGY essbare Verpackungen entwickelt.
Folie für Tütensuppe aus Eierschalen
Nicht Kunststoff, Pappe oder Aluminium, sondern Eierschalen und andere pflanzliche Rohstoffe dienten den Studentinnen als Rohstoff für eine essbare Folie für Tütensuppen. Das Besondere: Diese Folie löst sich im heißen Wasser mit auf und liefert damit sogar zusätzliche Proteine. „Unsere Verpackungen bestehen aus einer einfachen Mischung aus pflanzlichem Eiweiß, Eierschalen und strukturgebenden Weichmachern wie Wasser“, erklärt Bahar Abrishamchi vom Entwicklerteam. „Durch die Verwendung von Proteinen ist unsere Verpackung sogar richtig gesund!“, ergänzt Lina Obeidat, die gemeinsam mit Bahar Abrishamchi, Alena Fries, Paulina Welzenbach und Cora Schmetzer die innovative Verpackungsalternative entwickelt hat.
Von der Challenge zum Start-up?
Für diese biobasierte Verpackungslösung aus Lebensmittelabfällen wurde das EDGGY-Team im Rahmen des EU-Wettbewerbs EIT Food Solutions: Reuse2Repack Challenge im November 2022 mit einem Preisgeld von 1.200 Euro ausgezeichnet. „Die Herstellung dieses Verpackungsmaterials war eine ebenso bereichernde wie herausfordernde Reise“, erinnert sich Cora Schmelzer. „Die Resuse2Repack Challenge hat es uns ermöglicht, einen Forschungskreislauf zu durchleben und gleichzeitig unsere eigenen unternehmerischen Fähigkeiten zu erwerben, die in vielen verschiedenen Lebensbereichen angewendet werden können.“
Noch ist die Entwicklung der essbaren Verpackung nicht abgeschlossen. „Unser Produkt kann und muss noch verbessert werden, und das wollen wir auch weiterverfolgen, vielleicht sogar unser eigenes Start-up gründen“, ergänzt Paulina Welzenbach.
bb