DNA-Check für den Artenschutz
Ark-Biodiversity erstellt und analysiert genetische Fingerabdrücke von Tierarten, um den Handel mit Tieren besser zu kontrollieren. Der Hightech-Gründerfonds unterstützt das Start-up.
In seinem jüngsten Bericht hatte der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) ein dramatisches Bild zur globalen Lage der Artenvielfald gezeichnet. Danach nimmt die Zahl der Tier- und Pflanzenarten weltweit dramatisch ab und war noch nie so hoch wie heute. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Das Berliner Start-up Ark-Biodiversity, das sich selbst als ein grünes Hightech-Unternehmen bezeichnet, hat eigenen Angaben zufolge eine Technologie parat, die „zumindest eine der Ursachen des globalen Artensterbens“ adressiert: den weltweiten illegalen Handel mit geschützten und bedrohten Lebewesen und daraus hergestellten Produkten.
„Ich glaube nicht an ein Überleben der Menschheit ohne Artenvielfalt, und nicht an die Erhaltung der Artenvielfalt, wenn unsere Gesellschaften nicht gemeinsam Mechanismen finden, Biodiversität zu bewerten und Geschäftsmodelle zu entwickeln, die von ihrem Erhalt profitieren“, sagt Unternehmensgründer Alexander Olek. Der Biochemiker ist in der hiesigen Biotech-Branche kein Unbekannter: Unter anderem gründete er 1998 das Berliner Biotech-Unternehmen Epigenomics.
Universeller genetischer Fingerabdruck
Bei dem Test handelt es sich um einen universellen genetischen Fingerabdruck, den „universal fingerprint of life“, mit dem alle Lebewesen und ihre Produkte identifiziert und charakterisiert werden können. Die molekulare Diagnostiktechnologie basiert auf sogenannten Mikrosatelliten, die auch bei Abstammungsgutachten oder in der Forensik Verwendung finden. Den neuen Artenbestimmungstest hat sich Ark-Biodiversity patentieren lassen.
Er soll wissenschaftliches Know-how, neueste genomische Methoden und Big-Data-Technologien vereinen. Dem Unternehmen zufolge erlaubt die Technologie, „aus jeglichem höheren Lebewesen einen komplexen genetischen Fingerabdruck zu generieren. Das universelle genetische Adress-System des Berliner Start-ups könnte, so die Entwickler, kombiniert mit modernen Daten-und Transaktionstechnologien wie Blockchain helfen, wichtige Fragen zur Eindämmung des illegalen Handels sowie der Züchtung geschützter und bedrohter Arten und Ökosysteme zu beantworten.
Kapital vom Hightech-Gründerfonds
Hierfür konnte das Berliner Unternehmen den Hightech-Gründerfonds (HTGF) nun als Investor für die Weiterentwicklung der Technologie gewinnen. Über die Höhe der Finanzierung wurde nichts bekannt. „Das Geschäftsmodell der Ark-Biodiversity zeigt, dass ein Investment in Nachhaltigkeit auch wirtschaftlich attraktiv sein kann. Wir freuen uns zusammen mit dem mutigen und gleichzeitig erfahrenen Gründerteam auf diese Weise High-Tech in den Dienst des Artenschutzes zu stellen“, kommentiert Tobias Faupel, Senior Investment Manager des HTGF die erste Finanzierungsrunde.
bb/pg