Forschung zum Erhalt der Artenvielfalt

Forschung zum Erhalt der Artenvielfalt

Das Bundesforschungsministerium hat eine neue Förderinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt gestartet. Bis zu 200 Mio. Euro fließen in die Erforschung des Biodiversitätsrückgangs.

Viele Insekten, darunter auch Schmetterling, sind hierzulande eine Seltenheit geworden.

Die biologische Vielfalt ist Grundlage unserer Existenz: Sie versorgt uns mit Nahrung, Wasser und Medizin, trägt zur Regulierung des Klimas sowie der Luft- und Wasserqualität bei und dient unserer Erholung. Der weltweite ökonomische Gesamtwert dieser sogenannten Ökosystemleistungen wird auf 125 Billionen US-Dollar pro Jahr geschätzt. Doch die globale Biodiversität ist auch bedroht: 26.500 Tier- und Pflanzenarten stehen weltweit vor dem Aussterben. In Deutschland ist davon fast jede dritte Wildpflanze betroffen, darunter die bekannte Heilpflanze Arnika. Auch viele Tiere wie Wildbienen oder der Feldhamster sind hierzulande inzwischen eine Seltenheit geworden. Für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist das Artensterben mittlerweile eine „unterschätzte Bedrohung und ein ebenso drängendes Problem wie der Klimawandel“. Gründe für den Verlust der Biodiversität gibt es viele, und einige sind auch bekannt. Um das Artensterben zu stoppen, reicht das allerdings nicht aus.

Lösungen für nachhaltigen Artenschutz

Mit der neuen „Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt" will das BMBF die Wissenslücken zum Rückgang der Biodiversität in Deutschland schließen und mit neuen Lösungen zum nachhaltigen Artenschutz beitragen. „Wir wollen die biologische Vielfalt schützen. Dafür können wir bereits auf einer guten Wissensbasis über den Zustand einzelner Arten aufbauen. Nun gilt es, dieses Wissen zusammenzuführen, zu erweitern und die Zusammenhänge des Artenverlustes näher zu untersuchen“, betont Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Wichtiges Aktionsfeld ist die Förderung von Monitoring-Aktivitäten zur kontinuierlichen Erfassung der Artenvielfalt mithilfe innovativer Technologien. Die Ursachen für den Biodiversitätsrückgang sind ebenfalls noch unzureichend erforscht. Das soll in einem zweiten Aktionsfeld der Initiative adressiert werden. Für die „Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt“ stellt das BMBF im Rahmen der „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA) in den kommenden Jahren 200 Mio. Euro zur Verfügung. 

Forschungsaktivitäten bündeln 

Neben der Forschungsförderung geht es vor allem um die stärkere Bündelung bestehender Forschungsaktivitäten und Kompetenzen. Wissenschaftler sollen hier gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und mit interessierten Bürgern zusammenarbeiten, um Lösungen zum Erhalt der Artenvielfalt zu entwickeln. Auf Basis der Erkenntnisse sollen Handlungsoptionen und konkrete Entscheidungs- und Managementinstrumente zum Umgang mit biologischer Vielfalt in Politik, Verwaltung und Wirtschaft entwickelt werden.

bb/pg