Deutscher Gründerpreis: BLUU Seafood im Finale

Deutscher Gründerpreis: BLUU Seafood im Finale

Das Food-Tech-Start-up BLUU Seafood ist in der Kategorie “Start-up” für den diesjährigen Deutschen Gründerpreis nominiert. Die Preisverleihung findet am 24. September 2024 im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin statt.

Fischstäbchen von Bluu Seafood aus Forellenzellen und pflanzenbasierten Proteinen
Fischstäbchen von Bluu Seafood aus Forellenzellen und pflanzenbasierten Proteinen sind bereits marktreif.

Der Deutsche Gründerpreis zählt zu den begehrtesten Wirtschaftspreisen in Deutschland. Er wird jährlich in den Kategorien Schüler, StartUp, Aufsteiger und Lebenswerk vergeben. Mit der Auszeichnung werden seit 1997 unternehmerische Leistungen und Geschäftsideen gefördert, die sich in besonderer Weise den Herausforderungen der Zukunft stellen und ganze Branchen nachhaltig verändern können.

Das Potenzial, die Lebensmittelproduktion zu revolutionieren, steckt auch in der Entwicklung und Produktion von zellbasiertem Fisch. Mit der Idee, Fisch aus echten Fischzellen herzustellen, konnte sich das Hamburger Foodtech-Start-up Bluu Seafood für den Deutschen Gründerpreis qualifizieren. Das 2020 gegründete Unternehmen um Sebastian Raakers wurde von einer Jury für die Kategorie StartUp" nominiert.

Mit kultiviertem Fisch Lebensmittelproduktion revolutionieren

Mit „kultiviertem Fisch“ revolutioniere BLUU Seafood die Lebensmittelproduktion, schreibt die Jury. „Drei Milliarden Menschen sind weltweit vom Fisch abhängig – ein enormer Bedarf mit enormem Potenzial. Mit innovativer Biotechnologie hat BLUU eine nachhaltige Alternative zur industriellen Fischerei geschaffen. Aus Fischzellen von atlantischem Lachs und der Regenbogenforelle werden Fischprodukte hergestellt, die sowohl in Geschmack als auch den Nährwerten konkurrieren können; eine tierethische Alternative für Konsumenten, ohne die natürlichen Ressourcen zu überlasten“, heißt es in der Begründung.

Geschäftsidee erfolgreich am Markt etabliert

Das Hamburger Start-up gehört damit zu den insgesamt drei Nominierten, die der Jury zufolge „ihre Geschäftsidee besonders erfolgreich am Markt etabliert haben“. Wer von den drei Nominierten die Trophäe in der Kategorie „StartUp“ gewinnt, entscheidet sich in wenigen Wochen. Die Preisverleihung findet am 24. September 2024 im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin statt.

Die Biopioniere – Video: Sebastian Rakers - Der Laborfischer

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Bluu Seafood nutzt Zellkulturen aus verschiedenen Fischarten und lässt diese in kontrollierter Umgebung im Bioreaktor wachsen. So entstehen Fischprodukte, die frei von Schadstoffen und Mikroplastik sind. Der Jury zufolge bietet sich damit die Möglichkeit, den ökologischen Fußabdruck beim Konsum tierischer Proteine erheblich zu reduzieren, heißt es.

Bemerkenswerte Entwicklung

Vor allem die sehr frühe Partnerschaft mit dem Nahrungsmittelunternehmen Dr. Oetker sieht die Jury als einen „bemerkenswerten Meilenstein in der jungen Geschichte von Bluu“. Mit 7 Mio. Euro hatte sich das Bielefelder Unternehmen bereits 2020 an der ersten Finanzierungsrunde beteiligt. 2022 konnte das Foodtech-Start-up mit Fischbällchen und Fischstäbchen erste Produkte vorstellen, die direkt aus kultivierten Fischzellen hergestellt wurden. Der nächste entscheidende Schritt folgte im Januar dieses Jahres mit der Erstöffnung der ersten Pilotanlage am Stammsitz in Hamburg. Mit der neuen Anlage steht nun die Skalierung des Verfahrens an und damit der nächste Schritt in Richtung industrielle Produktion.

Markteinführung in der EU für 2026 geplant

Anders als in Singapur und den USA sind innerhalb der EU zellbasierte Fleisch-, Milch- oder Fischprodukte noch nicht zugelassen. Aufgrund dieser „regulatorischer Bedingungen“ werden die ersten Fischprodukte von Bluu Seafood zunächst in Singapur angeboten. Die Markteinführung ist für Ende 2024 geplant. 2025 soll der Verkauf in den USA und 2026 in der EU starten.

Der Deutsche Gründerpreis ist eine Initiative von Stern, Porsche, ZDF und Sparkassen und wird in Kooperation mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie verliehen. Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Gründerpreises werden über einen Zeitraum von zwei Jahren Patenschaften für jeden Finalisten übernehmen und ihr Know-how und ihre Erfahrungen zur Verfügung stellen. Zudem erhalten die Unternehmen ein Medientraining beim ZDF sowie Zugang zum Netzwerk des Deutschen Gründerpreises.

bb