Baden-Württemberg: Bioökonomie-Strategie fortgeschrieben

Baden-Württemberg: Bioökonomie-Strategie fortgeschrieben

Die baden-württembergische Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie geht in die Verlängerung. Die Strategie wird bis ins Jahr 2029 fortgeschrieben.

Bioreaktor im Labormaßstab zur Optimierung der Fermentationsbedingungen.
Biotechnologische Produktion in einem Glas-Bioreaktor.

Nachhaltige Bioökonomie und kreislauforientiertes Wirtschaften spielen am Forschungs- und Innovationsstandort Baden-Württemberg seit über zehn Jahren eine wichtige Rolle. Bereits im Jahr 2013 wurde eine Forschungsstrategie auf den Weg gebracht. Im Juni 2019 beschloss die Landesregierung die ressortübergreifende Politikstrategie „Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg“ unter gemeinsamer Federführung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.

Am 25. Juni 2024 hat die Landesregierung nun die Fortschreibung der Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg für die Jahre 2025–2029 beschlossen. „Die Bioökonomie bietet Lösungen für aktuelle und zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen. Deshalb schreiben wir unsere erfolgreiche Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie fort und verstärken den Fokus auf den Transfer in die Praxis“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk. „Mit innovativen Verfahren können die heimische Land- und Forstwirtschaft sowie verarbeitende Unternehmen neue Wertschöpfungsnetze aufbauen, die wir dringend benötigen, um fossile Rohstoffe zu ersetzen und eine biogene Kohlenstoffkreislaufwirtschaft aufzubauen.“

Klimafreundliches Wirtschaftssystem mit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen

Die Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Thekla Walker, sagte: „Mit der nachhaltigen Bioökonomie schaffen wir ein ressourcenschonendes, klimafreundliches Wirtschaftssystem mit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen. Durch innovative, grüne Technologien können wir sekundäre Stoffströme wie Abfälle, Abwasser, Abluft und CO₂ nutzen.“ Mit der Fortschreibung der Landesstrategie werde eine wichtige Grundlage dafür geschaffen, auf dem bislang erfolgreich beschrittenen Weg zu bleiben. „Unser Ziel ist es, die Bioökonomie in Baden-Württemberg weiter aufzubauen.“

Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie

Hier geht es zur Fortschreibung 2025–2029 (Langfassung): PDF-Download

Hier geht es zur Fortschreibung 2025–2029 (Kurzfassung): PDF-Download

In ihrer Fortschreibung lege die Strategie den Fokus nun noch stärker auf den Transfer in die Praxis. „Ziel ist die Systemintegration einer nachhaltigen Bioökonomie: Mit speziell auf ländliche, industrielle und urbane Räume zugeschnittenen Maßnahmen integrieren wir die zirkuläre Bioökonomie in bestehende Strukturen und Wertschöpfungsketten. Damit werden zukunftsorientierte Diversifizierungsmöglichkeiten für Unternehmen eröffnet. Gleichzeitig sollen Kommunen darin gestärkt werden, eine nachhaltige und kreislauforientierte Gestaltung der Stoffströme zu unterstützen“, so die Ministerin.

Kreislauf- und Abfallwirtschaft und Ressource Wasser im Blick

„Ich verspreche mir von der Fortschreibung der Bioökonomiestrategie große Fortschritte im Bereich der Erzeugung von Biomasse und deren In-Wertsetzung für unsere Wirtschaft. Dem ländlichen Raum Baden-Württembergs mit seinen vielfältigen Kompetenzen und leistungsfähigen Kulturlandschaften kommt dabei eine besondere Bedeutung zu“, so Hauk.

„Durch die verfahrenstechnische Nutzung biologischer Prozesse können Rohstoffe und nachhaltige Produkte unter anderem für die chemische Industrie, die Bau- und Energiewirtschaft sowie die Bereiche der Ver- und Entsorgung bereitgestellt werden. Daher stehen in unserem Fokus unter anderem die Weiterentwicklung und Einführung bioökonomischer Verfahren für die Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Bei der Entwicklung von Lösungsansätzen für die biologische Transformation wird zudem die Ressource Wasser und dabei insbesondere auch die Nutzung von industriellen Abwässern als Rohstoffquelle verstärkt in den Blick genommen“, sagte Ministerin Walker.

Die Erwartungen der Akteure wie auch die sichtbaren Erfolge seien groß: Baden-Württemberg werde inzwischen als Beispielland für die nachhaltige Bioökonomie wahrgenommen – auch international. Walker: „Das werden wir weiter bestärken. Ich freue mich daher, dass beispielsweise die Landeshauptstadt Stuttgart mit Unterstützung durch das Umweltministerium, als weltweit erste Stadt überhaupt, eine eigene urbane Bioökonomiestrategie entwickelt hat. Diese erfolgreiche Multiplikatorenfunktion der Bioökonomiestrategie werden wir aktiv fortführen.“

pg