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Erst vor wenigen Wochen deutete Firmenchef Marc Struhalla an, dass c-Lecta bei der Einführung eines pflanzlichen Süßstoffs mit zuckerähnlichem Geschmack für die Verwendung in Softgetränken und Diätprodukten eine entscheidende Rolle spielt. Jetzt steht offenbar auch das Kapital für die Großproduktion für dieses und andere Projekte bereit.
Ende August gab das Leipziger Unternehmen den Abschluss einer Finanzierungsrunde mit den Investoren Capricorn Venture Partners (Leuven, Belgien) und der Beteiligungsgesellschaft bm|t (Erfurt, Deutschland) bekannt. Capricorn beteiligte sich über zwei Fonds, Capricorn Sustainable Chemistry Fund NV und Quest for Growth NV. bm|t investierte über die MFT Mittelstands-Fonds Thüringen GmbH & Co. KG. Zur Höhe der Finanzierungsrunde wurde Stillschweigen vereinbart.
Enzymproduktion im kommerziellen Maßstab
Mit dem neuen Kapital sollen Zulassung, Markteinführung und Produktionsskalierung von Enzymen der Projektpipeline in einen kommerziellen Maßstab finanziert werden. Auch die Weiterentwicklung der Pipeline sowie der Ausbau des internationalen Vertriebs stehen laut c-Lecta an.
Übergang zum großen Biotech-Unternehmen
Ludwig Goris, Investment Manager von Capricorn, begründet die Investition in c-Lecta mit einem „bemerkenswerten Track Record in der Technologie- und Produktentwicklung” und einem „wachsenden Kundenstamm aus führenden Pharma- und Chemieunternehmen sowie Herstellern von Lebensmittelinhaltsstoffen”. Goris weiter: „Marc Struhalla und sein motiviertes Team haben ein großartiges Unternehmen geschaffen, das an einem attraktiven Wendepunkt angelangt ist, an dem die aktuelle Produktpipeline die Grundlage für einen beschleunigten Wachstumskurs bildet. Wir sind stolz darauf, maßgeblich an dieser Finanzierungsrunde beteiligt zu sein und zu c-Lectas Erfolg beitragen zu können.” Auch Kevin Reeder, Geschäftsführer von bm|t, sieht das Unternehmen „gut aufgestellt für den Übergang zu einem großen Biotechnologie-Unternehmen.”
ml
Offene Wunden mit lebenden Maden behandeln, klingt im ersten Moment abstoßend. In Speziallaboren gezüchtete, desinfizierte Maden können jedoch chronische Wunden von abgestorbenem Gewebe und Bakterienbefall befreien. Verantwortlich für diese Wundbettkonditionierung ist das Enzym Aurase, das die Brain AG isoliert und kloniert. Mitte August gab die Biotechnologiefirma die Übertragung der Patente und die vollständige Integration des Aurase-Entwicklungsprogramms in die walisische Firma Solascure Ltd. bekannt. Das Start-up soll fortan Medizinprodukte auf Basis des von Brain entdeckten und produzierten Wundheilungsenzyms entwickeln.
Enzym aus Made der Goldfliege
Das von den Brain-Forschern identifizierte Enzym Aurase wird von der Made der Goldfliege abgesondert und löst abgestorbenes Gewebe auf. Diese Protease wurde aus medizinisch genutzten Maden isoliert und kloniert „Wir sind zuversichtlich, dass wir erste Aurase-enthaltende Medizinprodukte im Jahr 2021 in den Markt einführen und so auch die Geschäftsentwicklung der Brain AG weiter vorantreiben können“, sagt Frank Göbel, CFO bei Brain und zukünftiges Aufsichtsratsmitglied von Solascure.
Hydrogel mit Maden-Wirkstoff zur Wundversorgung geplant
In einer kürzlich beendeten Serie A-Finanzierungsrunde fungierte die Brain AG als einer der Hauptinvestoren. Ob und wie viele weitere Investoren es gibt, wurde nicht mitgeteilt. Der Wirkstoff soll in einem Hydrogel zur Haut- und Narbenbehandlung sowie der Versorgung chronischer Wunden angewendet werden.
Solascure ist eine gemeinschaftliche Unternehmensgründung von Sam Bakri und Keith Harding. Bakri wurde zum Geschäftsführer ernannt. Harding ist Gründer des Welsh Wound Innovation Centre und gilt als Experte in der Wundbettvorbereitung. Er ist Vorsitzender des Medizinischen Beirates bei Solascure.
hm/bb