Grüne Chemie trifft Pharma
Sonja Jost ist Expertin auf dem Gebiet der chiralen Katalyse. Die Ingenieurin ist Geschäftsführerin des Berliner Start-ups Dexlechem, das die Arzneimittel-Synthese schon heute ressourcenschonender macht.
Sonja Jost ist Expertin auf dem Gebiet der chiralen Katalyse. Die Ingenieurin ist Geschäftsführerin des Berliner Start-ups Dexlechem, das die Arzneimittel-Synthese schon heute ressourcenschonender macht.
Agrarwissenschaftlerin Regina Belz ist dem Phänomen der Hormesis bei Pflanzen auf der Spur. Nach dem Motto „die Dosis macht das Gift“ experimentiert die Hohenheimer Forscherin mit Herbiziden wie Glyphosat, um das Pflanzenwachstum anzukurbeln.
Fraunhofer-Forscher Stefan Kubick ist Spezialist für die zellfreie Herstellung von Eiweißmolekülen. Membranproteine – die in der Pharmaforschung begehrt sind – kann der passionierte Segler in Windeseile und in beträchtlichen Mengen herstellen.
Tobias May hat ein neuartiges Zellliniensystem geschaffen, dass die Medikamentenentwicklung effektiver und günstiger macht. Die über seine Firma Insreenex angebotene Technologie könnte zukünftig eine Alternative zu Tierversuchen sein.
Arno Cordes hat mit der Herstellung von Biokatalysatoren seine Nische gefunden und mit seinem Unternehmen ASA Spezialenzyme GmbH von Wolfenbüttel aus den Markt erobert.
Als Ein-Mann-Betrieb im Keller der elterlichen Wohnung in Berlin startete Dagmar Köhler-Repp 2001 nach dem Biologiestudium ihre Karriere als selbstständige Geschäftsfrau. Heute residiert die Chefin der Tierimpfstoff-Firma Ripac-Labor im Wissenschaftspark Potsdam-Golm und ist Brandenburgs Unternehmerin des Jahres 2014.
Der Pflanzenmolekularbiologe Yuri Gleba ist Chef und Gründer des Unternehmens Nomad Biosciences. Dessen Tochterfirma Icon Genetics sorgte wegen des Ebola-Medikaments ZMapp für Schlagzeilen. Das Motto des Schachliebhabers: "Unternehmer müssen denken können wie Großmeister."
Die Fabrik Zelle mit neuen Reaktionsräumen ausstatten: An dieser Vision der synthetischen Biologie arbeitet der Freiburger Chemiker und Zellingenieur Stefan Schiller. Nun wurde er mit dem hochdotierten BMBF-Forschungspreis "Nächste Generation biotechnologischer Verfahren" 2014 ausgezeichnet.
Emmanuelle Charpentier erforschte das Virenabwehrsystem der Bakterien - und entdeckte so die hochpräzise Genschere CRISPR-Cas9, die Molekularbiologen auf der ganzen Welt begeistert. In Deutschland arbeitete sie zunächst als Humboldt-Professorin am HZI in Braunschweig. Seit 2015 ist die Französin Direktorin am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin.
Mit einer Geschäftsidee im Kopf zur Innovationsakademie Biotechnologie des Bundesforschungsministeriums kommen, Partner finden und Unternehmer werden. Dem Mikrobiologen Ulrich Rabausch aus Hamburg ist genau das passiert.
Leibniz-Preisträgerin Nicole Dubilier fährt so oft es geht zur See. Dort erforscht sie das faszinierende Zusammenleben von Mikroben mit anderem Meeresgetier.
Pflanzenbiotechnologe, Fondsmanager und nun Firmenlenker. Jörg Riesmeier ist in Sachen angewandte Biowissenschaften viel rumgekommen. Das industrielle Biotech-Unternehmen Direvo IBT hat er in den vergangenen Jahren auf neuen Kurs gebracht.
Bohnen und Erbsen brauchen keinen Stickstoffdünger. Den lebenswichtigen Stoff erhalten die Hülsenfrüchte aus der Luft – mithilfe von Bakterien, die in den so genannten Knöllchen in den Pflanzenwurzeln leben. Barbara Reinhold forscht schon seit Mitte der 80er Jahre an Möglichkeiten, diese Symbiose auch bei Getreide aufzubauen.
Seit mehr als 40 Jahren zieht die Molekularbiologie Regine Kahmann nun schon in ihren Bann. Besonders interessiert sich die Marburger Mikrobiologin dafür, wie Mikroben und Viren andere Zellen infizieren und welche Gene diese Attacken beeinflussen. Seit nunmehr 25 Jahren beschäftigt sie sich zudem mit den Infektionsmechanismen eines parasitären Pilzes, der Tumoren auf Maispflanzen hervorruft.
Am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) erforscht die Agrarbiologin Christine Rösch neue Technologien und Entwicklungen in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhänge. Hierbei hat sich die Forscherin am Karlsruher Institut für Technologie auf die Analyse des Potenzials von Energiepflanzen und Mikroalgen spezialisiert.
An der Universität Potsdam beschäftigt sich die Molekularbiologin Isabel Bäurle damit, wie Pflanzen auf molekularer Ebene Informationen über bestimmte Umwelteinflüsse wie etwa Stress speichern. Denn mittlerweile hat sich gezeigt: Auch ohne Nervensystem können Pflanzen eine Art zelluläres Gedächtnis aufbauen.
Klaus Mayer entziffert und analysiert mit seinem Bioinformatik-Team am Helmholtz-Zentrum in München die komplexen und riesigen Genome der wichtigsten Nutzpflanzen: Weizen, Roggen und Gerste stehen auf seiner To-Do-Liste.