Seit dem Jahr 2000 gibt es die Ostafrikanische Gemeinschaft (EAC), eine zwischenstaatliche Organisation, die von Kenia, Tansania und Uganda gegründet wurde. Inzwischen haben sich Burundi, Ruanda und der Südsudan der EAC angeschlossen. Damit gehören rund 160 Millionen Menschen zur EAC. Mehr als 30 % des Bruttosozialprodukts dieser Länder wird laut Weltbank direkt im Agrarsektor oder in weiteren Sektoren mit Bezug zur Bioökonomie erwirtschaftet.
Die EAC-Region verfügt über zahlreiche biologische Ressourcen und besitzt eine große, aber wenig erschlossene Artenvielfalt. In Ermangelung von Wissen und Technologie haben die Länder lange Zeit diesen Reichtum an biogenen Rohstoffen nicht in einen Wirtschaftsmotor umwandeln können. Investitionen in Hochschulen und damit in die Ausbildung von Wissenschaftlern und Fachkräften wollen dies ändern. Hinzu kommen internationale Kooperationen, darunter auch einige mit Deutschland. Noch leidet die EAC jedoch daran, dass die Wege von der Forschung in die Praxis lang sind und immer wieder Wagniskapital und Investoren fehlen. Insbesondere im Bereich der Wertschöpfung aus biogenen Ressourcen möchten die Staaten nun aufholen und haben das in einer gemeinsamen Bioökonomie-Strategie festgehalten.
Im Jahr 2020 hat die Ostafrikanische Gemeinschaft gemeinsam mit Äthiopien die Regionale Bioökonomie-Strategie Ostafrika verabschiedet. Nach Südafrika, das schon 2013 so weit war, besitzt die Region damit auf dem Kontinent die zweite dedizierte Bioökonomie-Strategie.
Diese verfolgt drei Ansätze: Die biogenen Ressourcen der Region sollen zur Wertschöpfung in Form von neuartigen Lebensmitteln, Futtermitteln, Kraftstoffen, Gesundheitsprodukten und Biomaterialien genutzt werden. Weiterhin sollen biobasierte Abfälle und Agrarreststoffe in werthaltige Produkte umgewandelt werden, um die Effizienz des Agrar- und Biosektors zu verbessern und mehr Rohstoffe für die Bioökonomie bereitzustellen. Und nicht zuletzt sollen mit der Strategie die regionale Zusammenarbeit und der Handel gestärkt sowie die regionale Wirtschaft gemeinsam leistungsfähiger ausgerichtet werden.
Erreichen möchten die Partnerländer auf diesem Weg vier Ziele:
- Höhere Produktivität und Profitabilität in der Landwirtschaft sollen Ernährungssicherheit gewährleisten – quantitativ, aber auch mit Blick auf die Nährstoffqualität.
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Biobasierte Medikamente und Impfstoffe sollen der Gesundheit dienen.
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Durch biobasierte Wertschöpfung sowie der Erschließung von Rest- und Abfallstoffen gilt es, in ländlichen und städtischen Gebieten gleichermaßen neue Arbeitsplätze schaffen und die Lebensqualität verbessern.
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Das alles dient dazu, Treibhausgase zu verringern, Müll zu vermeiden und die Ökosysteme zu bewahren – also Klima und Natur zu schützen.
Angesicht dieser vier Ziele betont die Bioökonomie-Strategie mehrfach, dass die Bioökonomie vielen der UN-Nachhaltigkeitszielen dient. Zugleich dürfe die Bioökonomie durch ihren Ressourcenverbrauch nicht die Ernährungssicherheit gefährden.
Als Werkzeuge auf diesem Weg nennt das Papier die internationale und regionale Zusammenarbeit, um Wissen zu teilen und Produktionskapazitäten aufzubauen. Dabei sollen die regionalen Ansätze zur Wertschöpfung aus biogenen Ressourcen und Abfällen harmonisiert werden. Auch den Auf- und Ausbau regionaler Märkte für den Handel biobasierter Rohstoffe und Produkte betont die Strategie. Die Bioökonomie-Strategie soll zudem in nationalen Regelwerken verankert werden. Die Partner wollen die Entwicklung der Bioökonomie in der Region gemeinsam erfassen und auswerten.
Gegliedert ist die Bioökonomie-Strategie in vier Handlungsfelder, die sich an den Branchen der Bioökonomie ausrichten. Das erste Handlungsfeld bilden Nahrungssicherheit und nachhaltige Landwirtschaft. Darin geht es um eine Produktionssteigerung bei Futtermitteln, Nutzvieh und mikrobiellen Produkten. Biobasierte Pflanzenschutzmittel und Dünger sollen dabei auf den Feldern eine Rolle spielen. Außerdem sollen neuartige Lebens- und Futtermittel entwickelt werden. Handlungsfeld zwei umfasst Gesundheit und Wohlergehen. Durch die Erschließung der biologischen Vielfalt sollen neue biobasierte Medikamente, Impfstoffe und Diagnostika möglich werden. Aber auch das traditionelle Wissen um bioaktive Substanzen soll ausgewertet und nutzbar gemacht werden. Ergänzt wird das Feld durch biobasierte Kosmetika und Pflegeprodukte, für die erneut die regionale Artenvielfalt eine wichtige Quelle sein soll.
Der Bioindustrie ist das dritte Handlungsfeld gewidmet. Die Strategie nennt hier als Produkte biobasierte und bioabbaubare Verpackungsmaterialien, Enzyme, biobasierte Baustoffe, biobasierte Textilfasern und biobasierte Öle. Das vierte Handlungsfeld gilt der nachhaltigen Energienutzung. Briketts und Pellets aus Reststoffen werden Holzkohle und Feuerholz ersetzen, Biogas soll aus organischen Abfällen erzeugt werden. Auf Grundlage von Lignocellulose und Algen wird die Für die Produktion von Biokraftstoffen wird auf Lignocellulose und Algen als Grundlage gesetzt.
Begleitet werden soll diese Entwicklung durch begünstigende politische Maßnahmen, die bürokratische Hürden kleinhalten und zugleich die Nachhaltigkeit des bioökonomischen Wachstums sicherstellen. Es gilt, Akteure aus Forschung, Wirtschaft und Finanzwesen besser zu vernetzen, um neue Entwicklungen auch auf den Markt zu bringen. Als Werkzeug dafür werden professionelle Inkubatoren genannt. Gefördert werden sollen auch Bildung und Ausbildung – nicht nur in den Natur-, Agrar- und Ingenieurswissenschaften, sondern auch im Bereich Unternehmertum. Besonders im Fokus stehen dabei Frauen, um die Geschlechtergerechtigkeit in der Region zu verbessern.
Für die EAC-Staaten komme die Bioökonomie-Strategie zu einem bedeutenden Zeitpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung, wie das Papier betont. Das steigende Bruttoinlandsprodukt habe das Interesse von Investoren an der Region erneuert. Damit dies auch zu einer positiven sozio-ökonomischen Entwicklung führen könne, brauche es eine solide Basis aus Forschung, Technologie und Innovation. Das ist das erklärte Ziel der EAC Vision 2050, mit der sich die Staatengemeinschaft dem Kreis der Länder mittleren Einkommens anschließen möchte.
Für eine gemeinsame Strategie der Region sprechen die vielen Gemeinsamkeiten der beteiligten Staaten. Neben dem rasanten Wirtschaftswachstum und der nicht minder rasanten Technologisierung haben die Staaten ähnliche biologische Ressourcen, ähnliche agrarökologische Bedingungen und ähnliche industrielle Standards in diesem Sektor.
Für einige Mitglieder der EAC ist die Bioökonomie als politisches Thema nicht neu trotz der noch jungen Bioökonomie-Strategie. Kenia beschloss 2006 eine Strategie zur Entwicklung der nationalen Bioökonomie, gefolgt von der Biodiesel-Strategie 2008 sowie einer Strategie zur Erschließung der biologischen Ressourcen des Landes im Jahr 2011. Ruanda hat seit 2009 eine Strategie für die energetische Nutzung von Biomasse und seit 2011 eine Nationale Strategie für Grünes Wachstum und Klimawandel-Resilienz. Tansania verabschiedete im Jahr 2010 seine Nationale Biotechnologie-Strategie und 2014 eine Strategie zur energetischen Nutzung von Biomasse. Uganda hat seit 2007 eine Strategie für Erneuerbare Energien und seit 2008 eine Nationale Biotechnologie- und Biosicherheitsstrategie. 2014 folgte eine Strategie zur energetischen Nutzung von Biomasse.
Eng ist außerdem die Zusammenarbeit der EAC mit Äthiopien in der Bioökonomie. Kein anderes Land der Region hat so viele politische Konzepte mit Berührungspunkten zur Bioökonomie, darunter das Nationale Ziel zur Erforschung und Entwicklung der Biotechnologie (2009), die Strategie einer klimaresilienten Grünen Wirtschaft (2011), eine Strategie zur energetischen Nutzung von Biomasse (2013). 2016 folgte eine Nationale Strategie und Aktionsplan zur Entwicklung der pharmazeutischen Industrie und 2017 eine Strategie zu Investition und Vermarktung der Biotechnologie.
Landwirtschaft
Die meisten landwirtschaftlichen Betriebe in Ostafrika sind klein. Unter den 20 größten Agrarkonzernen des Kontinents finden sich keine aus den EAC-Staaten. Doch es gibt auch dort eine Entwicklung hin zu Kooperativen, um die Produktivität und den Marktzugang zu verbessern und Risiken zu minimieren. Ein Beispiel dafür ist Githunguri Dairy in Kenia.
Wichtige Anbauprodukte sind Zuckerrohr, aber auch Tee, dessen Produktion international sehr wettbewerbsfähig ist. Uganda erzielte in der Saison 2019/2020 mit rund 300 Millionen Tonnen ein 30-Jahres-Hoch bei den Kaffee-Exporten. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums trägt der Kaffeesektor 30 % zur nationalen Wirtschaftsleistung bei und beschäftigt 1,7 Millionen bäuerliche Familien. Daneben produziert das Land jährlich etwa 5 Millionen Tonnen Mais, 4,1 Millionen Tonnen Maniok und 0,7 Millionen Tonnen Bohnen. Eines der größten Saatgutunternehmen Afrikas ist Seed Co mit einer besonders starken Präsenz in Ostafrika.
Immer mehr Unternehmen und Institutionen in der EAC-Region entwickeln Biopestizide, beispielsweise das International Centre of Insect Physiology and Ecology in Nairobi, Kenia. Das EAC-Bio-economy Observatory beziffert das Marktvolumen der Biopestizide in der Region auf jährlich 400 Mio. US-Dollar. In Uganda waren Ende 2020 zwölf Unternehmen nach der Nationalen Ökolandwirtschafts-Strategie von 2019 als Hersteller oder Händler biologischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel registriert.
Große Unternehmen in der Lebensmittelbranche Ostafrikas sind die Brauerei EABL, der Verbrauchsgüterhersteller Bidco Africa, der Ananas-Spezialist Delmonte, die Molkerei Brookside Dairy, der Nussproduzent Kenya Nut Company sowie der Agrar- und Lebensmittelkonzern Kakuzi.
Fischerei
Zwei der EAC-Staaten am Indischen Ozean. Hinzu kommt, dass Ostafrika neben dem Zugang zum Meer über große Seen verfügt. Zusammen ergibt das nach Angaben des EAC Bio-economy Observatory einen Fischmarkt von rund 1,3 Mrd. Tonnen pro Jahr sowie etwa 600.000 Kubikmeter Abfall- und Nebenprodukte, die bislang trotz des hohen Gehalts an Mikronährstoffen nur selten weiterverwertet werden. Zu den größten Akteuren in der Region gehören neben vielen kleinen Fischereibetrieben die East Africa Fish Co. aus Kenia und die East Africa Fishery & General Trading Co. mit Hauptsitz in Somalia.
Forstwirtschaft
In der Region Ostafrika werden jährlich etwa 970.000 Kubikmeter Zweckholz produziert sowie 120.000 Kubikmeter Holzreste, die zum Teil bereits zu Briketts und Pellets weiterverarbeitet werden. Einer der größten Akteure ist die Busoga Forestry Co. mit Aktivitäten in Mosambik, Tansania und Uganda. Einen besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit legt die New Forest Co., die in Uganda und Tansania Plantagen betreibt.
Chemie
In Ostafrika gibt es etwa 75 Unternehmen, die Verpackungsmaterialien herstellen. Auch hier werden zunehmend erdölbasierte Kunststoffe durch biobasierte Alternativen ersetzt. Einige wollen beispielsweise Beutel aus Maniokstärke produzieren, die innerhalb von sechs Monaten biologisch abbaubar sind und bislang aus Indonesien importiert werden. Nachdem Kenia zahlreiche Einwegprodukte aus Plastik verboten hat, sind Bambus, Holz und Agrarreststoffe verstärkt als Rohstoffe in den Blick gerückt. Noch steht diese Entwicklung jedoch am Anfang.
Biotechnologie
Die meisten internationalen Unternehmen der Pharma- und Biotech-Branche sind auch in Ostafrika vertreten. Daneben gibt es einige kleine Spezialisten wie das Analyse-Unternehmen Excella Biotechnologies in Nairobi, den Testanbieter für Agrar- und Umweltproben Bora Biotech in Kabete oder auch die ebenfalls auf die Agrarbranche spezialisierte Savanna Biotech und Wanda Organic in Nairobi. Klinikbedarf und Industrieanwendungen stehen im Fokus der Biotech Laboratories Kenya, und auch SGS Kenya versteht sich als Klinikdienstleister. Während die Rolle der Biotechnologie in der Forschung in Ostafrika wächst, steckt sie in wirtschaftlicher Hinsicht noch in den Kinderschuhen.
Bioenergie
Rund 90 % der Region Ostafrika nutzen laut der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) Biomasse – meist Holz bzw. Holzkohle – als primäre Energiequelle. Das liegt vor allem daran, dass in ländlichen Regionen weniger als 1 % der Bevölkerung an das Stromnetz angeschlossen sind. Lediglich im gewerblichen und industriellen Bereich ist die Versorgung mit Strom und Erdöl gängig. Seit einigen Jahren wächst jedoch die Produktion von Bioethanol aus Melasse der Zuckerrohrproduktion. 2021 gab der Konzern Eni bekannt, in Kenia eine Bioraffinerie etablieren zu wollen, um dort Bioethanol der zweiten Generation zu produzieren. Das erste Unternehmen, das in Ostafrika Biodiesel produzierte, war 2010 Mafuta Sasa Biodiesel in Tansania. Es verwendet dazu Reststoffe wie altes Speiseöl. Mit Interesse beobachtet wird auch der Einsatz des Öls der Croton-Nuss als Diesel-Beimischung. Außerdem wird in Ostafrika die Nutzung von Biogas als Energiequelle für Kochstellen vorangetrieben, bis 2019 unter anderem vom Africa Biogas Partnership Program.
Deutschland hat mit rund 45 Mio. Euro aus Mitteln der Bundesforschungs- und des Bundesentwicklungsministeriums die Förderinitiative „Globale Ernährungssicherung – GlobE“ unterstützt. Von 2012 bis 2018 kooperierten darin deutsche und afrikanische Wissenschaftsteams, um regional angepasste Lösungen für die Ernährungssicherung zu entwickeln. Auch die EAC war daran beteiligt. Entwickelt wurden beispielsweise sogenannte Taschengärten, deren Wasserhaltekapazität deutlich höher ist als die des normalen Bodens, aber auch ein Überwachungssystem, das Schädlinge anhand ihrer akustischen Signale in Lagerstätten aufspürt. Kenia ist außerdem Teil des BiomassWeb-Projekts, in dem die Bundesregierung mehrere afrikanische Staaten darin unterstützt, Biomasse effizienter herzustellen, zu verarbeiten und zu handeln. Mit zunehmender politischer Unterstützung für die Bioökonomie haben auch die großen Universitäten des Landes das Thema verstärkt in Forschung und Lehre aufgenommen.
Die Forschungslandschaft der einzelnen Länder im Überblick:
Äthiopien
Die Addis Ababa University in Äthiopien beleuchtet die Bioökonomie vor allem in den Bereichen Bioingenieurswesen, Biotechnologie und Pharmazie. Einen Schwerpunkt auf Landwirtschaft und Ökologie legt hingegen die noch junge Adigrat University. Auch die Arba Minch University, die Wolaita Sodo University und die Mizan-Tepi University haben einen Zweig der Agrarwissenschaften. Die Hawassa University widmet sich neben der Landwirtschaft der Forstwirtschaft und weiteren natürlichen Ressourcen. Landwirtschaft, Veterinärforschung und Energie sind drei der Schwerpunkte an der Mekelle University. Erst 2017 hat die Raya University ihren Betrieb aufgenommen.
Burundi
Bioökonomie-Schwerpunkte an der University of Burundi sind unter anderem die Bereiche Agronomie und Bioingenieurswesen, woraus beispielsweise eine Mückenabwehr gegen Malaria auf Katzenminze-Basis hervorgegangen ist.
Kenia
Landwirtschaft und Veterinärmedizin sowie Lebensmittelforschung, Mikrobiologie und Pharmazie sind Forschungsbereiche der University of Nairobi in Kenia. An der Dedan Kimathi University of Technology findet sich die Lebensmitteltechnologie. Landwirtschaft, Veterinärmedizin, Umwelt- und Ressourcennutzung sowie Ökotourismus werden an der Egerton University erforscht. Die Jaramogi Oginga Odinga University of Science and Technology behandelt die Bioökonomie in den Bereichen Landwirtschaft und Lebensmittelforschung, Biowissenschaften sowie Management natürlicher Ressourcen. Ihrem Namen folgt die Kenyatta University of Agriculture and Technology und befasst sich neben der Landwirtschaft auch mit Pharmazie, Biosystemen und Umweltingenieurswesen.
Explizit der Biotechnologie, aber auch der Landwirtschaft und natürlichen Ressourcen widmen sich die Karatina University, die University of Kabianga und die University of Eldoret. Auch das Kenya Advanced Institute of Science and Technology erforscht die Biotechnologie, hier mit Bezug zur Landwirtschaft. Agrar- und Umweltwissenschaften sind Themen der Kenyatta University und der Machakos University. Die Kisii University bietet ebenso wie die Moi University neben den Agrarwissenschaften hingegen das Management natürlicher Ressourcen, die Maseno University ergänzt die Agrarwissenschaften um die Ernährungssicherheit. An der South Eastern Kenya University ist die Bioökonomie mit Landwirtschaft und Veterinärforschung sowie den Themen Umwelt und natürliche Ressourcen vertreten.
Ruanda
Die University of Rwanda widmet einen großen Bereich der Landwirtschaft, Nutztierforschung und Veterinärmedizin. Noch jung ist die North Gate University mit Schwerpunkten in Landwirtschaft, Veterinärmedizin, Biowissenschaften und Pharmazie.
Südsudan
Die John Garang Memorial University ist im Bereich der Bioökonomie breit aufgestellt und widmet sich sowohl der Landwirtschaft und der Fischerei als auch den Umweltwissenschaften. Ähnlich breit ist die Forschung an der Upper Nile University mit Landwirtschaft, Tierzucht, Veterinärmedizin und Forstwesen. Landwirtschaft und Veterinärmedizin sind Themen der Rumbek University und der University of Bahr El-Ghazal. Auf die Landwirtschaft konzentriert ist die Yei Agricultural and Mechanical University.
Tansania
Das in Kooperation mit Deutschland gegründete Arusha Technical College erforscht Bewässerungstechnologien und erneuerbare Energien. Umweltingenieurswesen, Biowissenschaften, Pharmazie und Aquakultur sind Forschungsthemen an der University of Dodoma. Ganz der Landwirtschaft verschrieben sind die Julius Nyerere University of Agriculture und die Sokoine University of Agriculture. Das Nelson Mandela African Institute of Science and Technology beschäftigt sich mit Landwirtschaft, Artenvielfalt, Lebenswissenschaften und dem Bioingenieurswesen.
Uganda
Der Agrarwirtschaft und dem Wandel im ländlichen Raum widmet sich die African Rural University. Agrarwirtschaft, Viehzucht und Veterinärmedizin sind hingegen die Themen an der Ankole Western University. Landwirtschaft und Umweltmanagement gibt es an der Busoga University. Der Erforschung medizinischer Pflanzen und der Biodiversität widmet die Lira University einen Schwerpunkt. Die Valley University of Science and Technology behandelt die Themen Agrarwirtschaft und Lebensmitteltechnologie. Weitere Universitäten mit Forschung im Bereich Landwirtschaft sind die Bishop Stuart University, die Busitema University, die Great Lakes Regional University, die Gulu University, die Kabale University, die Mountains of the Moon University und die Muni University.
Weitere Forschungseinrichtungen
Neben den Universitäten gibt es nur wenige private oder öffentliche Forschungsinstitute, die sich Themen der Bioökonomie verschrieben haben. Nennenswert ist die Kenya Agricultural and Livestock Research Organization, die beispielsweise eine biologische Tsetse-Fliegen-Abwehr entwickelt hat. Ebenfalls in Kenia liegt das Scinnovent Center. Das International Institute of Tropical Agriculture befindet sich in Tansania. Das Forschungsunternehmen Bio-Innovations hat seinen Sitz in Uganda. Außerdem hat das eng mit den EAC-Staaten kooperierende Stockholm Environment Institute einen Ableger in Kenia.