Berlin

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Berlin engagiert sich für nachhaltiges Wirtschaften im urbanen Raum und fördert in Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg Wissenschaftsaktivitäten und Firmengründungen auch aus dem Bioökonomie-Bereich. Entsprechende Forschungsprojekte sind an den Berliner Hochschulen ebenso vertreten wie diverse Studienmöglichkeiten zu bioökonomischen Kernthemen. Berlin ist ferner Veranstaltungsort für nationale und internationale Konferenzen zur Bioökonomie.

Grundlagen: Politik & Forschung  

Berlin und Brandenburg verfügen mit der innoBB 2025 über eine gemeinsame Innovationsstrategie, in der sie fünf Cluster und vier übergeordnete Schwerpunktthemen aufführen. Die Biotechnologie ist ein wichtiger Teil des Bioökonomie-Spektrums im Cluster Gesundheitswirtschaft. Die Bedeutung dieses Wirtschaftszweigs spiegelt sich auch in der Anzahl der in Berlin ansässigen Technologieparks wider: Campus Berlin-Buch, berlinbiotechpark und Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof – wo Theorie und Praxis aufeinandertreffen. Auf dem Campus Berlin-Buch eröffnet 2023 mit dem BerlinBioCube ein neues Gründerzentrum für Medtech- und Biotechnologie-Start-ups und das Areal in Adlershof gilt als ausgewiesener Standort für Biotechnologie, Umwelt und Life Science. 

An den Berliner Hochschulen werden verschiedene Studiengänge angeboten, die sich mit Nachhaltigkeit und biobasierter Wirtschaft befassen, wie beispielsweise „Regenerative Energien“ an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) oder „Nachhaltiges Management“ an der Technischen Universität Berlin (TUB). 

Berlin ist zudem Veranstaltungsort vieler nationaler und internationaler Konferenzen zum Thema Bioökonomie. Auf Initiative des Bioökonomierates der Bundesregierung fand 2020 zum dritten Mal der Global Bioeconomy Summit statt – eine Zusammenkunft der internationalen Bioökonomie-Community aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. 

Förderung & Innovation 

Forschung zur Biotechnologie nimmt in Berlin einen wichtigen Platz ein und ist neben Medizin ein Schwerpunkt bei der länderübergreifenden Berlin-Brandenburger Forschungsplattform BB3R einschließlich eines Graduiertenkollegs. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt. 

Wie dem Berliner Koalitionsvertrag 2021 – 2026 zu entnehmen ist, spielt neben der Biotechnologie auch die (energetische) Reststoffverwertung eine Rolle. Die Fraktionen haben sich auf die Förderung folgender Vorhaben verständigt: Bau einer zweiten Biogasanlage, Realisierung von Pilotprojekten für die energetische Verwertung von Reststoffen wie Laub und Grasabschnitt sowie einer Vergärungsanlage für Speisereste. Bei diesen Projekten arbeitet das Land mit der Berliner Stadtreinigung (BSR) zusammen, die bereits eine Biogasanlage in Betrieb hat. Mit dem gewonnenen Biogas aus jährlich 70.000 Tonnen Bioabfall betankt das Unternehmen 150 Müllwagen.  
Abfall steht ebenso bei einem Kooperationsprojekt mit der TU Berlin im Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) wurde im Rahmen des Projekts PHABIO APP ein biologisch abbaubarer Kunststoff mit Hilfe von Bakterien aus altem Fett hergestellt. 

Mit dem Food Campus Berlin wird das Bundesland ab 2024 um eine Bioökonomie-Sparte reicher. Auf einer Nutzungsfläche von 40.000 m2 werden urbaner Lebensmittelanbau, Event- und Schulungsbereich sowie Büros für Start-ups, etablierte Unternehmen, Dienstleister und Institute aus dem Lebensmittelsektor unter einem Dach zusammengefasst. Ein Expertenbeirat aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft begleitet die Realisierung.