Biotechnologie/Systembiologie

Komplexe Peptide designen

Die computergestützte Modellierung und Simulation von Prozessen ist vielerorts heute Standard. In der Biotechnologie werden derartige Computermodelle bisher eher selten genutzt. Sonja Berensmeier will das ändern. Die Münchner Biotechnologin nimmt sich dafür die Multitalente unter den Biomolekülen vor: die Peptide. Im Rahmen der Initiative "Nächste Generation biotechnologischer Verfahren - Biotechnologie 2020+" untersucht sie die Biomoleküle und deren Wechselwirkung mit verschiedenen Materialien.

Mit Genschere zum Chemie-Nobelpreis

Die Entdeckung des revolutionären Werkzeugs der Molekularbiologie - der Genschere CRISPR-Cas9 - wurde mit dem Nobelpreis für Chemie 2020 ausgezeichnet. Für die Entdeckerinnen ist es die Krönung einer Serie hochkarätiger Wissenschaftspreise: die in Berlin forschende Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier und die US-Molekularbiolgin Jennifer Doudna sind längst zu Stars der Wissenschaft avanciert.

Ammonium lässt Seitenwurzeln sprießen

Ammonium bildet für Pflanzen die wichtigste Stickstoffquelle. Ohne Stickstoff kann die Pflanze keine Proteine bilden – sie hungert und geht ein. Um die Nährstoff- und Wasseraufnahme zu verbessern, besitzen Pflanzen jedoch die Fähigkeit, ihr Wurzelsystem anzupassen. Welche Signale verantwortlich sind, um diesen Mechanismus anzukurbeln, ist weitgehend unbekannt. Antworten liefern nun Forscher des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben.

Szenarien für mikrobielles Plastikrecycling

Gegenstände aus Kunststoffen halten extrem lange. Der offensichtliche Vorteil der Langlebigkeit ist ebenso ein Problem, da das aus fossilen Rohstoffen bestehende Material nachweislich die Umwelt belastet. Das Problem sind Mikroplastikpartikel, die durch Zersetzung entstehen und große Entfernungen überwinden können. Mittlerweile sind sie überall zu finden – im Boden, Grundwasser, Meer und in der Nahrungskette.

Biogas aus Champignons

Die Tübinger Novis GmbH hat sich der Weiterverarbeitung von und der Energiegewinnung aus Reststoffen verschrieben. So erzeugt sie beispielsweise bereits Biogas aus Stallmist, Hühnerkot, Obst- und Gemüseresten sowie aus Schlachtabfällen. Jetzt soll ein weiterer Reststoff hinzukommen: Champignonkompost (Champost). Im Rahmen des EU-Projektes „Smartmushroom“, das mit 3 Mio. Euro dotiert ist, will das Team um Novis-Geschäftsführer Thomas Helle eine Biogasanlage entwickeln, die mit Champost betrieben wird.

FiBL und IFOAM (2018): The World of Organic Agriculture

Demnach setzt sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort. Die Nachfrage nach Bioprodukten nimmt weiterhin zu, immer mehr Produzentinnen und Produzenten wirtschaften biologisch, ausgewertet wurden Zahlen zum Biolandbau aus 178 Ländern.

Das statistische Jahrbuch zum weltweiten Biolandbau wird von FiBL und IFOAM – Organics International gemeinsam herausgegeben. Die Datenerhebung zum Biolandbau weltweit wird vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, dem International Trade Centre (ITC) und der NürnbergMesse unterstützt.

nova-Institut (2019): Europäische Bioökonomie in Zahlen

Eine bereits 2016 vom nova-Institut im Auftrag des Bio-based Industries Consortium (BIC) durchgeführte Studie zeigte erstmals, welche makroökonomischen Effekte die Bioökonomie generiert. Im April 2018 wurde ein Update der Studie mit den Daten für 2014 und 2015 veröffentlicht. Demnach können die Primärsektoren (Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei) sowie Lebensmittel, Getränke, Tabak, Papier und Papiererzeugnisse als vollständig biobasiert betrachtet werden und sind somit vollständig in der Bioökonomie berücksichtigt.

Hohe Leistung ohne Sauerstoff

Die Biotechnologie ist längst kein junges Feld mehr, und doch entstehen immer wieder neue innovative Prozesse, die Aussicht auf eine Marktreife haben, für die aber noch keine industrielle Umsetzungsroutine existiert. Bioelektrochemische Prozesse gehören in diese Sparte neuer biobasierter Umsetzungen. Der Kern der mikrobiellen Bioelektrochemie ist die Interaktion von Mikroorganismen mit Elektroden.

Mit grünen Textilien in die Zukunft

Kleidung aus Baumwolle oder Kunstfasern wie Polyester dominieren seit vielen Jahrzehnten die Modehäuser Europas. Doch Baumwolle verbraucht viel Wasser, und Polyester wird aus Erdöl hergestellt. Noch haben die beiden Klassiker nicht ausgedient, aber sie bekommen Konkurrenz: Die Textilindustrie ist im Wandel und nimmt Kurs in Richtung Nachhaltigkeit. Doch welche neuen nachhaltigen Materialien gibt es?