Biotechnologie/Systembiologie

Peptide für alle

Peptide sind gefragte Kandidaten in der Kosmetik-oder Pharmaindustrie. Ihr Potenzial ist jedoch weitaus größer. Die aufwendige und teure Herstellung setzt dem industriellen Einsatz von Eiweißfragmenten allerdings noch Grenzen. Das Düsseldorfer Startup Numaferm hat hierfür ein neuartiges Werkzeug parat, um diese Hürde zu nehmen. Geschäftsführer Philipp Bürling ist überzeugt, dass die von seinem Geschäftspartner Christian Schwarz entwickelte Numaferm-Technologie die Herstellungskosten für Peptide drastisch reduzieren wird.

Kohlenwasserstoffe aus Biomasse

Bei der weltweiten Suche nach Alternativen zu erdölbasierten Treibstoffen geraten nachwachsende Rohstoffe zunehmend in den Fokus der Forschung. Während die Automobilindustrie mit umweltfreundlicheren Modellen aufwarten kann, hinkt der Luft- und Fernverkehr hinterher. Im Projekt "DropIn Biofuels" arbeiten Forscher um den Darmstädter Mikrobiologen Johannes Kabisch an einer neuer Biosprit-Generation, die auch den Flugverkehr emissionärmer machen könnte.

BASF investiert in chinesisches Synbio-Start-up

Der Chemiekonzern BASF setzt auf die Synthetische Biologie für die industrielle Produktion und investiert über seine unternehmenseigene Wagniskapital-Gesellschaft BASF Venture Capital GmbH in das chinesische Start-up Bota Biosciences Ltd. (Bota Bio). Über die Höhe des Investments wurde nichts bekannt. Das 2019 gegründete Unternehmen aus Hangzhou setzt auf eine Plattform, die IT, Biotechnologie und Automatisierung vereint.

Mit Mykorrhiza zu gesunden und süßen Tomaten

Viele Pflanzen leben in Symbiose mit Mykorrhizapilzen. Diese Lebensgemeinschaft ist nicht nur für die Pflanze, sondern auch für den Pilz vorteilhaft. Über das Feinwurzelsystem im Boden, die sogenannten Hyphen, gelangen wichtige Nährstoffe wie Phosphate und Stickstoff in die Pflanze. Im Gegenzug wird der Symbiose-Pilz von seinem Wirt mit Kohlenhydraten versorgt, die dieser aus der Photosynthese gewinnt.

Mit Mikrokapseln gegen Rebenkrankheiten

Sie sind wenige Mikrometer groß, aber äußerst wirkungsvoll: Mikrocarrier. Die winzigen Kapseln können mit Substanzen oder Wirkstoffen beladen werden und durch Injektion gezielt Krankheiten bekämpfen. In der Medizin werden solche Wirkstofftransporter bereits genutzt. Nun könnten sie bald auch Pflanzen heilen. Am Max-Planck-Institut für Polymerforschung wird seit Jahren an Mikrokapseln gearbeitet, die mit Pflanzenschutzmitteln beladen Rebstöcke vor der gefährlichen Pilzkrankheit Esca schützen sollen.

Biodünger für Teakholz-Bäume

Gartenmöbel aus Teakholz sehen nicht nur edel aus. Das Material lässt sich auch leicht bearbeiten und ist zudem sehr widerstandsfähig. Nicht nur hierzulande ist Teakholz deshalb begehrt: Auch in Afrika, wo der Teakbaum Pterocarpus angolensis beheimatet ist, ist die Nachfrage nach dem Holz groß. Dort wird der Baum zudem in der traditionellen Medizin genutzt. Brandrodungen gefährden jedoch die Nutzung. Hinzu kommt, dass Neuanpflanzungen auf Grund der nährstoffarmen Böden schwierig sind.

Biotechnologie als Treiber der Bioökonomie

Zwölf Jahre nach der Gründung hat BIO.NRW einen neuen Fokus geschaffen: Mit BIO.NRW.eco konzentriert sich das Netzwerk stärker auf die Bioökonomie. „Wir wollen die Bioökonomie in der Region noch stärker sichtbar machen und damit zur Entwicklung der Modellregion Bioökonomie beitragen“, begründet Jasmin Schubert aus der Geschäftsstelle von BIO.NRW die Entwicklung. Mit der zweitägigen Onlinekonferenz „Driving Change“ fand nur die erste Veranstaltung in diesem neuen Schwerpunkt statt.

Membran-Innovation verbannt Schaum aus Bioreaktoren

Viele biotechnologische Prozesse setzen auf die Begasung mit Blasen, um Nährmedien wie Mikroorganismen oder Zellen bei der Kultivierung oder Fermentation mit Sauerstoff zu versorgen. Dabei bilden sich jedoch große Mengen Schaum, die den Prozess stören und Ergebnisse verfälschen können. BioThrust hat dafür eine Lösung gefunden. Das Spin-off der RWTH Aachen hat eine Membrantechnologie zur blasenfreien Begasung von Bioreaktoren entwickelt.