In der Pflanzenforschung und der Lebensmittelindustrie ist sie gut bekannt, doch industrielle Anwendungen gibt es bislang kaum: Die Rede ist von Phytinsäure, einem Molekül, das viele Pflanzen produzieren, um Phosphor zu speichern, und das beim Menschen die Verdauung stören kann, weil es als sogenannter Komplexbildner Metalle unlöslich bindet und so deren Aufnahme über die Verdauung behindert. Doch in dem Molekül scheinen lange Zeit unerkannte Talente zu schlummern, wie das Forschungsprojekt NPBioPhos zutage gefördert hat.
Superkleber aus Mistelbeeren
Mistelzweige gelten vielerorts als Glücksbringer. Hierzulande ist vor allem die Weißbeerige Mistel (Viscum album) mit ihren weißen Beerenfrüchten weit verbreitet. Sie wächst an Laubbäumen wie Birken, Pappeln oder Apfelbäumen und gilt als Halbschmarotzer, weil sie der Wirtspflanze Wasser und darin enthaltene Mineralsalze entzieht. Die weißen Beeren des Mistelstrauchs haben nun das Interesse von Materialwissenschaftlern am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPIKG) in Potsdam geweckt.