Agrarwissenschaften

Nahrungsmittelproduktion der Zukunft

Die derzeitigen Agrarsysteme stehen vor einem Dilemma: Einerseits sind sie essenziell für die Versorgung mit Nahrungsmitteln, andererseits mitverantwortlich für Klimawandel und Biodiversitätsverlust. Ein interdisziplinäres Team aus diversen Forschungsinstituten wollte das ändern. Mit CUBES Circle hat das Konsortium ein kreislaufbasiertes System geschaffen, das in eine urbane Infrastruktur eingebunden ist und unterschiedliche Produktionssysteme miteinander vernetzt.

„Wir nutzen durch Innovationen die ganze Wertschöpfungskette der Erbse“

Leguminosen wie Erbsen sind bekanntermaßen reich an Proteinen und können tierische Eiweiße in Lebens- und Futtermitteln oder teure Soja-Importe ersetzen. Sachsen-Anhalt setzt daher auf die Erbse als Zukunftskultur und strebt an, ein „Zentrum für Erbsenbioökonomie“ zu werden. Im Projekt „DiPisum“ will ein Team um Projektkoordinator Jochen Reif in den kommenden Jahren die Stärken der Region auf breiter Ebene bündeln und durch Ausschöpfung aller Innovationen entlang der Wertschöpfungskette das Potenzial der Erbse ausschöpfen.

Digitale Tools für eine nachhaltige Reststoffnutzung

Ob bei der Lebensmittelverarbeitung oder in der Landwirtschaft: Reststoffe wie Getreidestroh, Blätter oder Gemüsestängel landen in der Regel als Tierfutter im Trog oder auf den Feldern. Allein in Baden-Württemberg sind es jährlich rund 7,7 Millionen Tonnen. Für die Bioökonomie können diese bisher unzureichend genutzten landwirtschaftlichen Nebenströme eine Rohstoffquelle für neue biobasierte Produkte und Wegbereiter für eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft sein.