Universität Göttingen (2024): Akzeptanz von tierfreiem Käse

Universität Göttingen (2024): Akzeptanz von tierfreiem Käse

Aktuell arbeiten sowohl Unternehmen als auch Forschungsinstitute an biotechnologischen Verfahren zur Herstellung von tierfreien Alternativen zu Milchprodukten. Forschende der Universität Göttingen untersuchten die Akzeptanz solcher Produkte durch Verbraucherinnen und Verbraucher.

Käse

Bei der sogenannten Präzisionsfermentation werden mit Hilfe von Bakterien, Hefen oder anderen Pilzen Ei- und Milchproteine hergestellt. Daraus entstehen Lebensmittel wie Milch oder Käse mit vertrautem Geschmack und Textur. Befürworter versprechen sich davon eine nachhaltigere Lebensmittelproduktion, da nährstoffreiche Proteine mit geringerem Ressourcenverbrauch produziert werden können. Aber wie steht es um die Akzeptanz solcher Produkte bei Verbraucherinnen und Verbrauchern? Laut einer Studie der Universität Göttingen ist ein Großteil der deutschen Konsumierenden bereit, derart produzierten Käse zu probieren und zu kaufen.

Die Studie, die in Zusammenarbeit mit der Landesinitiative Ernährungswirtschaft Niedersachsen (LI Food) und dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik entstand, basiert auf einer repräsentativen Online-Umfrage mit rund 2.000 Teilnehmenden. Die Forschenden untersuchten, wie sich verschiedene Informationsaspekte auf die Akzeptanz von derart hergestelltem Käse auswirken. Dabei analysierten sie potenzielle Chancen und Risiken der Technologie, darunter der Bezug zu Nachhaltigkeit, Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Produktqualität.

Es zeigte sich, dass Konsumenten grundsätzlich offen sind für Käse aus Präzisionsfermentation, insbesondere wenn die hohe Qualität der Produkte sowie die Vorteile im Bereich Umwelt und Tierwohl hin hervorgehoben werden. Mögliche Nachteile wie der Verlust einer Einkommensquelle für Landwirte oder die potenzielle Machtposition großer Unternehmen minderten die Kauf- und Zahlungsbereitschaft für einen solchen Käse am deutlichsten.

Die Ergebnisse der Studie sind in der internationalen Fachzeitschrift Future Foods erschienen.