SPRIND: Hightech in der Bioökonomie stärken
Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen oder Mikroalgen sind die unsichtbaren Werkzeuge der Bioökonomie. Sie dienen Biotechnologen seit langem als Produktionsorganismen, um neue biobasierte und nachhaltige Produkte und Verfahren auf Basis von Rest- und Abfallströmen zu entwickeln.
GFFA 2025: Bioökonomie im Fokus
Traditionell zum Jahresauftakt lädt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zu Beginn der Grünen Woche zur Welternährungskonferenz nach Berlin. Rund 2.000 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutierten in diesem Jahr vom 15. bis 18. Januar im CityCube wieder über globale Fragen der Agrar- und Ernährungspolitik. Im Fokus der nunmehr 17. Auflage des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) steht das Thema „Bioökonomie nachhaltig gestalten“.
Mittels hybrider Katalyse Methanol aus CO2 herstellen
Um das Treibhausgas Kohlendioxid (CO₂) fixieren und für den Aufbau von Biomasse nutzen zu können, ist eine effiziente Katalyse notwendig. Hierfür lassen sich sowohl die Elektro- als auch die Biokatalyse einsetzen, die ihre jeweiligen Vor- und Nachteile haben. Die Biokatalyse etwa stellt selektiv nur ein Produkt her, ist jedoch viel empfindlicher als die Elektrokatalyse. Mit hybriden Katalysatoren könnten sich die Vorteile beider Verfahren nutzen lassen.
Impulse für eine zukunftsfähige Bioökonomie
Das interdisziplinäre Fachgremium Think Tank Zukunftsorientierte Bioökonomie will als „Sprachrohr“ die Bioökonomie in Deutschland weiter voranbringen und der Politik mit Empfehlungen zur Seite stehen. Im Vorfeld der Bundestagswahl im Februar macht sich die neu gegründete Initiative in einem Positionspapier für eine Weiterentwicklung der Bioökonomie in Deutschland stark und fordert von der künftigen Bundesregierung ein „entschlossenes Handeln“, um „Deutschlands Wirtschaft nachhaltiger, resilienter und zukunftsfähiger zu machen“.
Biobasierte Produkte aus regionalen Holzabfällen
In der holzverarbeitenden Industrie fallen große Mengen Holzabfälle an, die bisher entweder kostenintensiv entsorgt oder energetisch genutzt werden. So darf mit Holzschutzmitteln behandeltes Altholz derzeit nur in speziellen Großkraftwerken verbrannt werden, da die Abluft von den gesundheitsschädlichen Substanzen gereinigt werden muss. Im Projekt „H2Wood – BlackForest“ haben Fraunhofer-Forschende und ihre Partner für die stark von Holzverarbeitung geprägte Region Schwarzwald nun gezielt nach alternativen Nutzungsmöglichkeiten für Holzabfälle gesucht.
Wie ein Bodenpilz Fadenwürmer bekämpft
Der Bodenpilz Mortierella alpina ist in der Biotechnologie kein Unbekannter: Er wird bereits genutzt, um langkettige Fettsäuren herzustellen, die als Nahrungsergänzung beispielsweise für Babynahrung dient. Jenaer Forschende berichten nun, dass der Bodenpilz auch der Schlüssel zu einer nachhaltigen Landwirtschaft sein könnte.
Nachhaltige Verpackungen aus Schilfrohr
Holz ist ein vielseitiger und begehrter Rohstoff in Deutschland und muss aufgrund der hohen Nachfrage in großen Mengen importiert werden. Eine Alternative zum Holz könnten Pflanzen aus Paludikultur sein, da Moorpflanzen ebenfalls wichtige Holzbestandteile wie Zellulose und Lignin enthalten. Für Baustoffe, Viehfutter und Nahrungsmittel werden Schilfrohr oder Torfmoose bereits eingesetzt. Nun könnte auch die Papierindustrie von Moorpflanzen als Holzersatzstoff profitieren.