Destatis (2022): Fleischersatz weiter im Trend

Neben spezialisierten Herstellern und Start-ups bauen auch Produzenten konventioneller Fleischprodukte ihren Marktanteil immer weiter aus. Der Wert der Alternativprodukte erhöhte sich im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 22,2% auf 458,2 Mio. Euro (2020: 374,9 Mio. Euro). Trotz dieses Anstiegs fällt der Wert von Fleischersatzprodukten im Vergleich zu Fleischprodukten verhältnismäßig gering aus. Im Jahr 2021 betrug der Wert von in Deutschland produziertem Fleisch und Fleischerzeugnissen 35,6 Mrd.

„Die Nutzung von Reststoffen verbessert die Wertschöpfung“

Ob Altbackwaren oder Teigreste vom Pizzabäcker: Was in der Biotonne oder im Futtertrog landet, ist für Stefan Dröge der Rohstoff für neue nachhaltige Produkte. Am Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens (PFI) arbeitet der Mikrobiologe an Verfahren, um Reststoffe aus der Lebensmittelproduktion und dem Agrarsektor für die Produktion von Plattformchemikalien und Biogas nutzbar zu machen. Gerade in der kombinierten stofflichen und energetischen Nutzung der Biomasse sieht Dröge das Potenzial für eine verbesserte Wertschöpfungskette.

Mitteldeutschland zur Bioökonomieregion entwickeln

Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wollen künftig ihre Expertisen für eine nachhaltige Zukunft bündeln, um Mitteldeutschland zu einer Bioökonomieregion zu entwickeln. Darauf verständigten sich Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung im Rahmen des 1. Mitteldeutschen Bioökonomiekongresses, der am 2. Mai in Altenburg stattfand. Das Bekenntnis mündete in einer Absichtserklärung, die 23 Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Netzwerke und Wirtschaftsförderer unterzeichneten.

Abwehr der Pappeln effektiver als gedacht

Pappeln sind wichtige Bäume für die Papier- und Zellstoffindustrie – und sie können etwas, das die Pflanzenforschung nicht erwartet hatte: Ihre Abwehrhormone Salicylsäure und Jasmonsäure verstärken sich gegenseitig. Von einjährigen Pflanzen wie der in der Forschung beliebten Modellpflanze Ackerschmalwand ist bekannt, dass sich diese beiden Hormone gegenseitig blockieren. Entweder ist der eine oder der andere Abwehrweg besonders aktiv.

Gold für Getreidemilch aus Biertreber

Bier zählt hierzulande zu den beliebtesten alkoholischen Getränken. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 92 Litern belegt Deutschland nach Tschechien und Österreich noch immer Platz drei in Europa. Bei solch einem Bierkonsum entstehen entsprechend große Mengen Biertreber, die als Reststoff bei der Bierherstellung anfallen. Bisher wird der Reststoff vor allem als Futtermittel oder zur Biogasgewinnung genutzt. Zwei Studentinnen der TU Berlin haben eine andere Verwendung parat: Sie nutzen Biertreber als Rohstoff zur Herstellung von Gerstenmilch.