IGA Berlin: Bioökonomie erleben
Die Internationale Gartenausstellung IGA in Berlin hat ihre Tore geöffnet. Neben Blumenschau und Gartenkunst ist die Bioökonomie im „Mehr aus Farben“ fest verwurzelt.
Die Bundeshauptstadt ist in diesem Jahr erstmals Schauplatz der Internationalen Gartenausstellung. Seit dem 13. April sind die Tore zum rund 104 Hektar großen Areal im Berliner Stadtteil Marzahn für die Besucher geöffnet. Bereits am ersten Wochenende zu Ostern tauchten nach Angaben der Veranstalter 40.000 Menschen in das „Mehr aus Farben“ ein und ließen sich von Blumenmeer sowie Gartenbau und Landschaftsarchitektur beeindrucken. Zu den Top-Attraktionen der bis Mitte Oktober dauernden Gartenschau zählt neben den "Gärten der Welt" die neu aufgebaute Kabinenseilbahn.
Doch die beliebte Garten- und Landschaftsschau ist längst mehr als nur ein Schaufenster für exotische Gewächse und Zierpflanzen, sowie Plattform für Gartentrends und Pflanztipps. Das IGA-Gelände in mitten von Hochhäusern zwischen den „Gärten der Welt“ und dem Wuhletal ist zugleich Kulisse, um Bioökonomie - als ein nachhaltiges und biobasiertes Wirtschaften - hautnah zu erleben.
Natur spielerisch erleben
So werden auf dem IGA-Campus neben grünen Themen wie Gärtnern und Pflanzen, biologische Vielfalt und gesunde Ernährung auch aktuelle global drängende Fragen zu Nachhaltigkeit, fairem Handel oder Klimawandel und Umweltschutz diskutiert und veranschaulicht. Die knapp 2.500 Veranstaltungen des IGA-Campus richten sich vorrangig an die jüngsten Besucher, um sie auf spielerische Weise der Natur näher zu bringen.
Ackerkulturen der Welt auf 2000 m2
Ein Erfahrungspark für Landwirtschaft mit besonderer Perspektive ist der an den IGA-Campus angrenzende „Weltacker“ vom Projekt 2000 m2. Auf 2000 Quadratmetern wurden hier maßstabsgetreu Nutzpflanzen wie Weizen, Mais, Reis oder Soja so angepflanzt, wie sie anteilig weltweit angebaut werden. Die Angebote reichen von der „AckerTour“ über Projekte rund um Fragen zu Klimawandel, Agrobiodiversität, industrieller Landwirtschaft oder Fleischkonsum. Zugleich wollen die Akteure Antworten auf drängende globale Fragen zur Ernährungssicherheit geben, wobei die Rolle der Gentechnik, die Größe der Anbauflächen sowie das Thema Biosprit kritisch hinterfragt wird.
IGA 2017 Berlin
Weitere Informationen zur Internationalen Gartenausstellung finden Sie hier:
Aquaponik für Dachgarten und Hinterhof
Die IGA versteht sich auch als Impulsgeber für eine zeitgemäße Stadtentwicklung und eine grüne Lebenskultur. So geht der Sonderausstellungsbereich „Horizonte“ in den Kienbergterrassen der zentralen Frage nach, wie wir in Zukunft leben wollen und liefert Anregungen zum Thema „Smart City“. Modellgärten zeigen beispielsweise wie Hinterhöfe, Balkone oder Dachterrassen zu grünen Inseln werden können oder wie mit einem "Aquaponik-Garten" in einem geschlossenen Kreislauf nachhaltig Salate und Fische gezüchtet werden können.
Seltene Haustiere als natürliche Landschaftspfleger
Der „Arche-Park“ ist dagegen für heimische Pferde-, Rinder- und Schafsrassen reserviert, die hierzulande vom Aussterben bedroht sind und daher auf der Roten Liste der „Gesellschaft zu Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen“ (GEH) stehen. Die hier lebenden seltenen Haustiere wie Dülmener-Pferde und Rotes Höhenvieh werden als natürliche „Landschaftspfleger“ das Weidestück auch nach der IGA bewirtschaften. Denn der Arche-Park ist ein Bestandteil des langfristigen Nachnutzungskonzeptes der IGA. Durch die Beweidung werden positive Effekte für Landschaft und Pflanzenvielfalt erwartet.
Noch bis zum 15. Oktober 2017 hat das internationale Gartenfestival seine Pforten geöffnet. bioökonomie.de wird regelmäßig über relevante Projekte berichten.
bb