FFP2-Maske aus Biokunststoff

FFP2-Maske aus Biokunststoff

Aus biobasierten Materialien und pflanzlichen Wirkstoffen entwickeln Forschende der TU Ilmenau medizinische Masken, die lange haltbar und recycelbar sind.

Die von der TU Ilmenau entwickelten nachhaltigen FFP2-Masken werden in der Firma Thorey Gera Textilveredelung hergestellt
Die von der TU Ilmenau entwickelten nachhaltigen FFP2-Masken werden in der Firma Thorey Gera Textilveredelung hergestellt.

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wirksam Atemschutzmasken vor dem SARS-CoV-2-Virus schützen können. Die aus mehreren Lagen Vlies besehenden Masken mussten allerdings regelmäßig gewechselt werden, weil sie keinen Langzeitschutz boten. Die Pandemie hat damit jede Menge Müll hinterlassen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation verursachten Atemschutzmasken neben Plastikhandschuhen im Jahr 2022 den meisten Medizinmüll und stellten die Entsorgungssysteme weltweit vor große Herausforderungen. Mit der Entwicklung einer nachhaltigeren Atemschutzmaske wollen Thüringer Forschende hier gegensteuern.

Biokunststoff mit pflanzlichem Wirkstoff als Virenschutz

Im Projekt InnoMask wollen Forschende der Technischen Universität Ilmenau mit zwei Thüringer Unternehmen aus der Medizinbranche für die Maskenherstellung biobasierte Kunststoffe entwickeln, die mit antibakteriellen pflanzlichen Wirkstoffen versehen sind. Diese innovativen Masken sollen nicht nur effektiv vor Viren und Bakterien schützen, sondern auch wiederverwendbar und biologisch abbaubar sein.

Recycelbar und wiederverwertbar

„Wenn wir Rohstoffe wie zum Beispiel Maisstärke verwenden, könnten wir Kunststoffe herstellen, die biologisch abbaubar sind. Dann könnte man die benutzten Masken auch in die Biotonne oder den Kompost werfen – oder noch besser: dann könnten die Masken recycelt und wiederverwendet werden“, sagt Florian Puch, Leiter des Fachgebiets Kunststofftechnik der TU Ilmenau. Die Forschenden sind überzeugt, dass Masken aus dem neuen Biokunststoff – etwa aus Polymilchsäure – nach der Reinigung wieder in die Produktionskette eingeführt und zur Herstellung neuer Atemschutzmasken oder anderer Produkte wiederverwendet werden können.

Inwiefern das innovative Material biologisch abbaubar ist, wird im Projekt die WTA Technologies GmbH, ein Hersteller von medizinischen Masken und Membranfiltern, untersuchen. Der Spezialist für technische Textilien, die Thorey Gera Textilveredelung, ist für die Fertigung der FFP2-Masken verantwortlich. Das kürzlich gestartete Projekt namens InnoMask wird in den kommenden drei Jahren vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit 1,1 Mio. Euro gefördert.

bb