Straubing: Startschuss für MultiPilot-Anlage für industrielle Bioprozesse
Die Bauarbeiten zur neuen Demoanlage „BioCampus MultiPilot“ im Straubinger Hafen haben mit dem traditionellen Spatenstich offiziell begonnen. Das Bioökonomie-Leuchtturmprojekt wird vom Freistaat mit 80 Mio. Euro gefördert.
Als eines der ersten Bundesländer hat der Freistaat Bayern im November 2020 eine eigene Bioökonomiestrategie mit Maßnahmen für eine nachhaltige, biobasierte Wirtschaft auf den Weg gebracht. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Nutzung heimischer nachwachsender Rohstoffe und der Herstellung neuer Bioprodukte. Mit dem Bau der neuen Mehrzweck-Demonstrationsanlage "BioCampus MultiPilot (BMP)" wird nun ein wichtiger Baustein der Bioökonomie-Strategie umgesetzt. Im Beisein hochrangiger Vertreter aus Politik und Wirtschaft, darunter Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger, fiel am 29. November mit dem traditionellen Spatenstich der Startschuss für den Bau der MultiPilot-Anlage im Straubinger Hafen.
Millionen für die Zukunft der Bioökonomie in Bayern
„Heute ist ein großer Tag für die bayerische Bioökonomie, die von den Grundpfeilern unserer Wirtschaft profitiert: Rahmen stärken und Forschung fördern“, sagte Ministerpräsident Markus Söder anlässlich des feierlichen Baubeginns. „Hier in der Biotech-Hochburg Straubing entstehen dank unserer Hightech-Agenda die industriellen und mittelständischen Player der Zukunft.“ Über 100 Mio. Euro investiert der Freistaat in den BioCampus. Davon fließen 80 Mio. Euro in den Bau des Mehrzweck-Demonstrationszentrums und 22 Mio. Euro in das Technologie- und Gründerzentrum Straubing auf dem BioCampus.
MultiPilot-Anlage: Leuchtturm der bayerischen Bioökonomie
„Straubing ist seit Jahren Dreh- und Angelpunkt für nachwachsende Rohstoffe. Wissenschaft und Wirtschaft verschränken sich hier zu einem zukunftsweisenden Netzwerk. Mit der BioCampus MultiPilot und der Erweiterung des Technologie- und Gründerzentrums bauen wir unsere Vorreiterrolle in der Bioökonomie weiter aus“, betonte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Der BioCampus MultiPilot sei ein Leuchtturm der bayerischen Bioökonomie und ein wesentlicher Baustein für das Profil der Region, die auf nachwachsende Rohstoffe setzt, sagte Straubings Oberbürgermeister und Vorsitzender des Zweckverbands Hafen Straubing-Sand (ZVH), Markus Pannermayr.
Offen für nationale und internationale Projekte
In der Anlage sollen künftig Verfahren der industriellen Biotechnologie hochskaliert und optimiert, ihre Wirtschaftlichkeit validiert und Produktmuster wie Bausteine für biobasierte Kunststoffe oder Kraftstoffe hergestellt werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Nutzung lignocellulosehaltiger Rohstoffe - von Holz bis zu landwirtschaftlichen Reststoffen -, für deren Umwandlung eine "im Vergleich zu ähnlichen Anlagen einzigartige Fermentationsanlage" mit einer Kapazität von 25 Kubikmetern zur Verfügung steht. Die Aufbereitungstechnik kann an die unterschiedlichen Kundenwünsche angepasst werden. Die Nutzung der Anlage steht nicht nur deutschen Start-ups, Unternehmen und Forschungseinrichtungen offen. Auch Interessenten aus dem Ausland können ihre Projekte im Bereich der industriellen Biotechnologie in Straubing vorantreiben.
Die MultiPilot-Anlage soll Ende 2025 in Betrieb gehen. Die Projektverantwortlichen sind überzeugt, dass die Demonstrationsanlage eine europaweite Angebotslücke schließen und entscheidend dazu beitragen kann, biotechnologische Verfahren und innovative biogene Produkte schneller zur Marktreife zu bringen. „Die BMP wird die Industrie dabei unterstützen, nachhaltigere und bessere Produkte schneller auf den Markt zu bringen“, resümiert Andreas Löffert, Geschäftsführer des ZVH.
bb