Geschäumte Folien auf Stärkebasis

Geschäumte Folien auf Stärkebasis

Ein Forschungsprojekt will eine Alternative schaffen zu fossil basierten Kunststoffverpackungsmaterialien.

weiße kleine Hohlzylinder aus geschäumtem Material
Geschäumte Kunststoffe für Verpackungsmaterialien basieren bislang meist auf Erdöl.

Geschäumte Kunststoffe spielen eine große Rolle als Folien für Verpackungen. Sie bestehen meist aus Polystyrol, Polyethylen oder Polyurethan – und basieren damit letztlich auf Erdöl. Schon der Entstehungsprozess ist damit nicht nachhaltig, und am Lebensende der geschäumten Kunststoffe sieht es oft nicht besser aus: Nach einmaliger Verwendung werden sie in der Regel entsorgt. Doch selbst wenn man sie dabei korrekt der Wertstoffsammlung zuführt, werden geschäumte Materialien heute in den seltensten Fällen recycelt. Sie landen stattdessen in der thermischen Verwertung.

Verpackungen und Dämmstoffe

Das Forschungsprojekt „Stärkeschaumfolien“ möchte dazu eine nachhaltige Alternative schaffen. Sie soll auf biobasierten Kunststoffen beruhen, die aus pflanzlicher Stärke hergestellt werden. Damit wäre bereits der Rohstoff klimafreundlich, und nach ihrer Nutzung ließe sich die Folie unkompliziert kompostieren. Anwendungsmöglichkeiten gäbe es in der Verpackungsindustrie ebenso wie in der Baubranche.

Industriereife für 2025 geplant

Erste Rezepturen aus Stärke, Additiven und Biopolymeren haben die Projektbeteiligten bereits entwickelt. Weiteres Forschungsziel ist ein effizienter und profitabler Prozess, um die Stärkeschaumfolien herzustellen. Geplant ist, dass dies bis Ende 2025 gelingt und die Stärkefolie bis dahin im industriellen Maßstab und in der erforderlichen Qualität produziert werden kann. Dann könnte sie als vollwertige Alternative die bisherigen fossil basierten Kunststofffolien ablösen.

Schematische Abbildung mit Kartoffeln, Stärke und Schaumfolie
Aus einem nachwachsenden Rohstoff wird eine flexible Schaumfolie.

Kooperation von Forschung und Industrie

Beteiligt sind am Projekt „Stärkeschaumfolien“ sowohl Forschungseinrichtungen als auch Unternehmen: Auf der einen Seite handelt es sich um die Fraunhofer UMSICHT und die RWTH Aachen, auf der anderen Seite um die Loick Biowertstoff GmbH, die SHS plus GmbH und die Gefinex GmbH. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe fördert das Vorhaben finanziell über drei Jahre als „Entwicklung eines potenziell marktfähigen, biobasierten Produkts“.

bl