Neue Wege zur nachhaltigen Landnutzung

Neue Wege zur nachhaltigen Landnutzung

Mehrere Forschergruppen präsentierten Mitte Februar bei der Abschlusskonferenz der BMBF-Fördermaßnahme zu nachhaltiger Landnutzung zukunftsweisende Konzepte und Innovationen.

Streuobstwiesen sind ein Beispiel für Agroforstsysteme: Sie werden gleichzeitig zur Heugewinnung genutzt.
Streuobstwiesen sind ein Beispiel für Agroforstsysteme: Sie werden gleichzeitig zur Heugewinnung genutzt.

Land ist eine knappe und teure Ressource. Ganz gleich, ob in der Stadt oder auf dem Land: Bei der Flächennutzung gehen die Interessen oft weit auseinander und sorgen für Konflikte zwischen Vertretern von Industrie, Landwirtschaft und Umweltverbänden. In gleich mehreren Projekten haben Nachwuchsforscher in enger Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Praxis seit 2014 in sogenannten Innovationsgruppen daher gemeinsam nach zukunftsweisenden und praktikablen Lösungen gesucht, um die Landnutzung nachhaltig zu gestalten. Ihre Ergebnisse und Konzepte präsentierten die einzelnen Teams Mitte Februar auf der Abschlusskonferenz in Berlin.

Die Arbeiten der insgesamt neun Nachwuchsforschergruppen wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement“ gefördert und vom inter 3 Institut für Ressourcenmanagement und dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) wissenschaftlich begleitet.


Lösungen für Probleme aus der Praxis

Die Innovationsgruppen entwickelten dabei jeweils Lösungen für Probleme aus der Praxis. Wie ergänzen sich Energiehölzer und Feldfrüchte auf einer Ackerfläche? Wie lassen sich Landwirtschaft und Solarenergie kombinieren oder Nachhaltigkeitsideen zu marktfähigen Produkten machen, oder wie können Stadt und Land gemeinsam Daseinsvorsorge betreiben? Auf diese und weitere Fragen liefern die entsprechenden Projekte nun Antworten.

Neue Formen der koproduktiven Landbewirtschaftung 

Die Lösungen sind vielseitig: So wurde ein Daseinsvorsorgeatlas erarbeitet, der die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land verbessern soll oder Vorschläge, wie Agroforstsysteme, Agrophotovoltaik oder das sogenannte Regiobranding zur regionaler Wertschöpfung beitragen können. „Solche neuen Formen der koproduktiven Landbewirtschaftung helfen, die knappe Ressource Land nachhaltiger zu bewirtschaften“, sagt Jana Zscheischler vom ZALF. „Das gilt auch für Konzepte zur Lösung von Landnutzungskonflikten, die zeigen, wie die Vorstellungen verschiedener Landnutzer besser miteinander in Einklang gebracht werden können.“

Ergebnisband

„Nachhaltige Landnutzung managen. Akteure beteiligen, Ideen entwickeln, Konflikte lösen“ 

Innovationsprozesse erfolgreich in die Praxis bringen

Darüber hinaus teilten die Forschergruppen ihre Erfolge und Erfahrungen im Zusammenhang mit Dialogprozessen und Pilotprojekten rund um das Thema Energiewende mit und präsentierten Methoden, die helfen sollen, Innovationsprozesse zwischen Wissenschaft und Praxis gemeinsam zu gestalten und diese wirksam in praktische Entscheidungs- und Arbeitsprozesse einzubinden. „Wichtig und ganz zentral für den Erfolg der Innovationsgruppen ist, bereits im Forschungsprozess den Transfer ihrer Lösungen in die Praxis mitzudenken und vorzubereiten, wie es nach dem Projektende weitergehen soll“, betont Susanne Schön von inter 3.

Buch zur nachhaltigen Landnutzung 

Methoden, Taktiken und Strategien der neun Gruppen wurden schließlich in einem Ergebnisband zusammengetragen. Das knapp 120 Seiten umfassende Buch mit dem Titel „Nachhaltige Landnutzung managen“ beinhaltet neben Erfahrungsberichten auch Handlungsempfehlungen, wie ein nachhaltiges Landmanagement gesellschaftlich wirksam gemacht und somit Nutzungskonflikte geklärt werden können. Ein zweites Handbuch ist geplant.

bb