Bioökonomie-Investment in der EU ankurbeln

Bioökonomie-Investment in der EU ankurbeln

Die Europäische Investitionsbank will mit Direktdarlehen über 400 Mio. Euro das Engagement privater Investoren in Bioökonomie und Landwirtschaft mobilisieren.

Mit dem Programmdarlehen hofft die EIB auf knapp eine Mrd. Euro an privaten Investitionen für die Bioökonomie und Landwirtschaft.
Mit dem Programmdarlehen hofft die EIB auf knapp eine Mrd. Euro an privaten Investitionen für die Bioökonomie und Landwirtschaft.

Investitionen in Forschung und Entwicklung sind ein Grundpfeiler auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Innovationen in der Bioökonomie und Landwirtschaft werden bisher aber europaweit vorwiegend von kleinen und mittleren Unternehmen gestemmt. Mit einem maßgeschneiderten Darlehenspaket will die Europäische Investitionsbank (EIB) nun private Investoren motivieren, Innovationen in Bioökonomie und Landwirtschaft europaweit stärker zu unterstützen. 400 Mio. Euro werden im Rahmen der neuen Finanzierungsinitiative in den nächsten vier Jahren für privatwirtschaftliche Genossenschaften und Unternehmen als Direktdarlehen bereitgestellt. Die Initiative ist durch den Europäischen Fonds für Strategische Investitionen (EFSI) abgesichert, der Teil des sogenannten Juncker-Plans ist.

Mit Programmdarlehen Wettbewerb ankurbeln

Mit der von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker initiierten "Investitionsoffensive für Europa" soll das Wirtschaftswachstum innerhalb der Europäischen Union vorangetrieben werden. „Die Wertschöpfungsketten der Landwirtschaft und der Bioökonomie sind wichtige Motoren für die europäische Wirtschaft. Ich bin überzeugt, dass das maßgeschneiderte Programmdarlehen den Wettbewerb ankurbeln wird und in überwiegend ländlichen Gebieten und Kleinstädten in ganz Europa Arbeitsplätze mit Zukunftsaussicht schaffen wird“, sagt EIB-Präsident Werner Hoyer.

Direktdarlehen für private Investoren

Bei dem Darlehen handelt es sich um ein erstes EIB-Pilotprojekt, das die Vergabe von Direktdarlehen an Privatinvestoren ermöglicht. Im Einzelnen können somit Darlehen zwischen 7,5 Mio. Euro und 50 Mio. Euro vergeben werden. Die Bank hofft mit diesen höheren Darlehen, die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen in der Landwirtschaft und Bioökonomie zu verbessern, weil so langfristig investiert und innovative Produkte und Dienstleistungen entwickelt und vermarktet werden können.

Privat-Investitionen in Milliardenhöhe erwartet

Im Gegenzug erwartet die EIB Investitionen von fast einer Mrd. Euro seitens privater Geldgeber auszulösen. „Mit unserem Programmdarlehen von 400 Mio. Euro können wir in ganz Europa Investitionen von mehr als 850 Mio. Euro unterstützen. Die Förderung von Wertschöpfungsketten der Bioökonomie, beispielsweise in der Lebensmittelindustrie und der Holz- und Forstwirtschaft, ist entscheidend, um die Ziele der EU und die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Umwelt und CO2-arme Wirtschaft zu erreichen“, sagt EIB-Vizepräsident, Andrew McDowell.

Projektförderung bis 2022

Der "Juncker-Plan" wurde Anfang des Jahres von der EU-Kommission speziell auf die Bereiche nachhaltige Landwirtschaft und Bioökonomie erweitert. Über das Programmdarlehen will die EIB nun bis 2022 Projekte finanzieren, die den effizienten und nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen, die Verwertung von Nebenprodukten und die Entwicklung geistigen Eigentums durch privatwirtschaftliche Forschung, Entwicklung und Innovation fokusieren.

bb