Grünes Crowdinvestment fördern
Wolfgang Deutschmann
Beruf
Unternehmensberater
Position
Gründer und CEO der ROCKETS Holding GmbH
Beruf
Unternehmensberater
Position
Gründer und CEO der ROCKETS Holding GmbH
Wolfgang Deutschmann hat mit GREENROCKET Europas erste Crowdfunding-Plattform etabliert, die nachhaltigen Unternehmen ein Podium zur Finanzierung ihrer Ideen bietet.
Crowdfunding ist ein beliebtes Finanzierungsmodell vor allem für Start-ups. Mit GREEN ROCKET hat Gründer und Geschäftsführer Wolfgang Deutschmann 2013 erstmals in Europa eine Plattform für Investments in grünen Ideen etabliert. Das einst in Österreich beheimatetet Portal will vor allem Geschäftsideen aus den Bereichen Energie, Umwelt, Mobilität und Gesundheit Starthilfe geben. Seit diesem Jahr ist die Crowdfunding-Plattform auch für Start-ups aus Deutschland offen. Die ersten Kampagnen waren erfolgreich, weitere sind bereits geplant.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, nachhaltigen Unternehmen eine Finanzierungschance zu geben?
Ich denke, es ist wichtig, dass man bei der Gründung einer Firma immer etwas weiter in die Zukunft denkt und deshalb Wert darauf legt, ein Geschäftsmodell zu entwickeln, dass auch nachhaltig ein Problem löst. Das ist natürlich auch besonders schwierig, denn die Wirtschaftlichkeit soll bei aller Nachhaltigkeit nicht auf der Strecke bleiben – genau aus dem Grund haben wir bei Green Rocket die Mission, solche herausragenden Unternehmen und Start-ups zum Abheben zu bringen.
Auf welche Bereiche konzentriert sich Ihr Engagement konkret?
Die Crowdfundings auf Green Rocket müssen nicht in ein fixes Raster passen – dennoch sind die beliebtesten Themen Energie, Umwelt, Mobilität und Gesundheit. Wir haben auch eine Community, die sich besonders für technisch anspruchsvolle Projekte interessiert. Wichtig dabei ist, dass man mit seiner Idee schon erste Umsätze erzielt – der Proof of Concept ist für uns ganz wichtig, da er zeigt, ob erste Kunden die Produkte annehmen.
Welche Kriterien müssen Start-ups und Unternehmen erfüllen, um für eine Kampagne auf Green Rocket infrage zu kommen?
Neben einem ersten Mindestumsatz von insgesamt 50.000 Euro ist es wichtig, dass das Team ausreichend Erfahrung in dem Bereich hat, in dem es in Zukunft mit dem Unternehmen tätig sein möchte. Wir lernen immer alle Start-up-Gründer kennen! Aber auch etablierte Firmen und Marken können ein Crowdfunding bei Green Rocket anstreben – hier ist wichtig, dass es ein konkretes Investitionsprojekt gibt, zum Beispiel ein neuer Standort, neue Maschinen oder Investitionen in den Vertriebsausbau. Eine plausible Planrechnung über das wirtschaftliche Potenzial, das in dem Projekt steckt, müssen sowohl Start-up als auch etabliertes Unternehmen vorlegen – bei Neugründungen ist auch der Businessplan wichtig.
Wer kann bei Green Rocket investieren und gibt es ein Limit für das Investment?
Als die Plattform 2013 an den Start ging, war das klare Ziel, die Investments jedem zugänglich zu machen. Heute kann ich sagen, dass uns das sehr gut gelungen ist. Man kann bei uns schon ab 250 Euro ganz einfach und unkompliziert in Unternehmen investieren, die man sich selbst aussucht. Pro Projekt und Investor regeln wir auf der Plattform bei 50.000 Euro ab – denn wir möchten nicht, dass einer sich zu große Stücke vom Kuchen schnappt, denn schließlich soll es beim „Crowd“funding bleiben.
Wie groß ist das Interesse deutscher Start-ups und Unternehmen am Crowdfunding für nachhaltige Ideen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie Österreich?
Wir haben heute schon einige Projekte aus Deutschland präsentiert und erfolgreich finanziert. Das Interesse ist definitiv groß! Dieses Jahr werden wir neben zwei laufenden Kampagnen aus Deutschland noch eine dritte vorstellen, die direkt an den Start geht. Man kann also gespannt sein, welche Unternehmen aus Deutschland hier schon in Kürze starten! Das untermauert auch das rege Interesse der Unternehmen, das wir als „grüne Crowdfunding-Plattform“ verspüren.
Interview: Beatrix Boldt