Verhaltensmuster der Tiere im Blick

Verhaltensmuster der Tiere im Blick

Am neuen Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz werden Forscher Tiergruppen und globale Tierbewegungen untersuchen.

Das Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie soll kollektives Verhalten erforschen.
Das Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie soll kollektives Verhalten erforschen.

Es ist die konsequente Weiterentwicklung einer langjährigen Zusammenarbeit: Seit einem Jahrzehnt haben die Universität Konstanz und das Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell gemeinsam den Forschungsbereich „Kollektives Verhalten“ ausgebaut. Jetzt hat die Max-Planck-Gesellschaft ein eigenes Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz gegründet, das die internationale Spitzenposition des interdisziplinären Forschungsbereiches festigen soll.

Ausgezeichnete Rahmenbedingungen

„Die Erforschung von Tierverhalten und -bewegungen kann nur gelingen, wenn Wissenschaftler aus einer großen Spanne an Disziplinen zusammenarbeiten. Der Forschungsstandort Konstanz bietet uns mit seiner Universität und deren Exzellenzcluster hierfür ideale Rahmenbedingungen“, begründet Martin Wikelski, einer der drei Direktoren des neuen Max-Planck-Instituts, die Wahl des Standortes. Damit bezieht Wikelski sich auf den Exzellenzcluster „Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour“ sowie das im Bau befindliche „Centre for Visual Computing of Collectives“ der Universität. Außerdem konnte jüngst die renommierte Bewegungsökologin Margaret Crofoot für eine Alexander-von-Humboldt-Professur an der Universität Konstanz gewonnen werden. Sie wird gemeinsam mit Iain Couzin das Direktoren-Trio des neuen Instituts komplettieren. Margaret Crofoot untersucht die Entstehung komplexer Gesellschaften am Beispiel des Gruppenverhaltens von Affen.

Modernste Technik

Die Wissenschaftler wollen sich in ihrer Arbeit unter anderem mit Fischen, Vögeln, Pavianen, Heuschrecken und Flughunden befassen und deren Verhaltensmuster analysieren. Dazu zählt auch die Frage, wie die Tiere sich koordinieren. Zur Verfügung steht den Forschern modernste Technik, darunter das ICARUS-System der internationalen Raumstation, das vom Weltall aus Tierwanderungen verfolgt, und der „Imaging Hangar“, eine Hightech-Forschungshalle, die Tiere in virtuelle Umgebungen versetzen kann. Die gewonnenen Erkenntnisse sind aber nicht nur von biologischem Interesse. Sie lassen sich auch für technische Anwendungen wie autonome Fahrzeuge nutzen.

Langjährige Zusammenarbeit

„Die Gründung des eigenständigen Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie stärkt unseren Forschungsbereich Kollektives Verhalten ganz maßgeblich“, freut sich Kerstin Krieglstein, Rektorin der Universität Konstanz. Damit werde auch die langjährige Forschungszusammenarbeit der Universität Konstanz und des Max-Planck-Instituts für Ornithologie auf eine neue Ebene gehoben.

bl