VolkswagenStiftung: Textilien kreislauffähig machen

VolkswagenStiftung: Textilien kreislauffähig machen

Die Entwicklung nachhaltiger und recycelbarer Materialien für die Textilindustrie steht im Fokus eines Projektes, das die VolkswagenStiftung mit 1,4 Mio. Euro unterstützt.

Farbige Pullover
Das Gros der abgetragenen Kleidungsstücke landet noch immer im Abfall, weil es keine geeigneten Recyclingverfahren gibt.

Viele Textilien bestehen aus synthetischen Fasern, die aus Erdöl hergestellt werden und nur schwer zu recyceln sind. Damit werden nicht nur endliche Ressourcen verbraucht, auch die Umwelt wird belastet: Zum einen ist die Herstellung der Fasern äußerst energieintensiv und verursacht große Mengen an CO₂-Emissionen. Zum anderen werden beim Waschen Mikrofasern freigesetzt, die über das Abwasser in die Umwelt gelangen. Im Projekt teXirc – Textile Materials Designed for Circularity will ein Forschungsteam biobasierte und recycelbare synthetische Fasern entwickeln. Das Vorhaben wird von der Universität Konstanz koordiniert und von der VolkswagenStiftung mit 1,4 Mio. Euro gefördert.

„Ein großes Hindernis bei der Lösung der Probleme der Faser- und Textilindustrie in Zusammenhang mit den Belastungsgrenzen unseres Planeten besteht darin, dass die heute etablierten Fasermaterialien nicht für die Kreislaufwirtschaft konzipiert wurden“, sagt Stefan Mecking, Professor für Chemische Materialwissenschaften am Fachbereich Chemie der Universität Konstanz und Koordinator von teXirc.

Recycelbare Textilfasern aus nachhaltigen Rohstoffen

Gemeinsam mit der RWTH Aachen und dem Deutschen Institut für Textil- und Fasertechnik Denkendorf entwickeln die Konstanzer Forschenden neue Fasern und Materialien aus erneuerbaren und nachhaltigen Rohstoffen, die industriell hergestellt werden können, leicht zu verarbeiten und recycelbar sind. Dafür sollen im Projekt Recyclingverfahren bis zur skalierbaren Prototypenreife weiterentwickelt und erste Produkte hergestellt werden.

Enzymatisches Recyclingverfahren

„Wir setzen dabei auf Materialien mit einer Polyethylen-ähnlichen Kristallinität, in die wir in geringer Dichte funktionelle Gruppen einbauen, die eine Art molekulare Sollbruchstelle darstellen. Dadurch können die langen Kohlenstoffketten, aus denen Kunststoffe und synthetische Fasern bestehen, sehr effektiv enzymatisch aufgebrochen werden – zum Beispiel im Zuge von Recyclingverfahren“, so Mecking.

Die VolkswagenStiftung ist eine eigenständige, gemeinnützige Stiftung privaten Rechts. Mit einem Fördervolumen von insgesamt 150 Mio. Euro pro Jahr ist sie nach eigenen Angaben die größte private wissenschaftsfördernde Stiftung in Deutschland. Das Projekt teXirc wird von der VolkswagenStiftung im Rahmen der Förderinitiative Kreislaufwirtschaft mit recycelten und biogenen Ressourcen unterstützt.

bb