Pandemie als Chance für die Bioökonomie

Pandemie als Chance für die Bioökonomie

Mehr als ein Viertel aller Bundesbürger sind überzeugt, dass die Corona-Pandemie zu einem Umdenken der Menschen in Richtung mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz führen kann.

Topics such as sustainability and climate protection are becoming increasingly important in Corona times.
Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz gewinnen in Corona-Zeiten an Bedeutung.

Der Tag, an dem Deutschland seinen Anteil an den weltweit zur Verfügung stehenden Ressourcen verzehrt hat, rückt seit Jahren immer weiter nach vor. Lag der Erdüberlastungstag im Jahr 2000 noch auf dem 23. September, lebt Deutschland in diesem Jahr bereits ab dem 3. Mai auf Kredit. Der Tag wird jährlich vom Global Footprint Network errechnet und verdeutlicht den Anteil der Länder an den globalen Ressourcen. In diesem Jahr ist der Stichtag allerdings nur eine Prognose und orientiert sich am Vorjahr.  Auf Grund der Corona-Pandemie fehlt es aktuell an Daten für eine fundierte Berechnung. Der Erdüberlastungstag zeigt, dass Ökosysteme wie Acker- und Weideland oder Wald schneller verbraucht werden, als sie sich erneuern können, und dass mehr CO2 ausgestoßen wird, als die Natur aufnehmen kann. 

Krise als Chance für dauerhaften Wandel

Die Bioöonomie hat das Potenzial, diesen Negativtrend zu stoppen. Darüber sind sich Experten aus Politik, Wirtschaft und Forschung einig. Gerade die Corona-Krise, die Deutschland seit Mitte März beherrscht, scheint immer mehr Menschen hierzulande für Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu sensibilisieren. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2020, das in diesem Jahr die Bioökonomie ins Rampenlicht stellt. Danach sehen 27% aller Deutschen in der Pandemie die Option für ein Umdenken in Richtung nachhaltiger und klimafreundlicher Wirtschaftsweise. „Viele Menschen sehen in der Krise die Chance für einen dauerhaften Wandel“, erklärt Markus Vogt, Mitglied im Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern.

Umbruch als Aufbruch nutzen

Vogt plädiert dafür, diesen Umbruch auch als Aufbruch zu nutzen, und verweist auf die zahlreichen Konjunkturprogramme, die aufgelegt wurden, um die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns abzufedern. „Es geht jetzt darum, das Geld nicht in veraltete Strukturen zu investieren, sondern in die Wirtschaft, die wir in Zukunft brauchen. Die Bioökonomie bietet hierfür entscheidende Perspektiven, weil sie auf klimaverträglichem Wirtschaften basiert, nachwachsende Rohstoffe erschließt und weil sie Abfall vermeidet“, erklärt Vogt.

bb