NRW bekommt Bioökonomie-Rat

NRW bekommt Bioökonomie-Rat

Um den Ausbau einer biobasierten und nachhaltigen Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen voranzutreiben, hat die Landesregierung den Einsatz eines Bioökonomie-Rates beschlossen. Das 15-köpfige Beratungsgremium wird im Januar 2024 die Arbeit aufnehmen.

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen will die bereits umfangreichen Aktivitäten zum biobasierten Wirtschaften mit der Gründung eines Bioökonomie-Rates weiter stärken. „In Nordrhein-Westfalen haben wir das enorme Potenzial der Bioökonomie für wettbewerbsfähige, nachhaltig wirtschaftende Unternehmen und Start-ups längst erkannt und treiben den Ausbau einer biobasierten Wirtschaft ambitioniert voran. Mit der Berufung des Bioökonomie-Rates setzt die Landesregierung ein wichtiges Vorhaben des Koalitionsvertrags um. Das ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer zukunftsweisenden Bioökonomie-Strategie für NRW“, so Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur.

Auf dem Weg in eine Bioökonomie werden Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft in NRW auch stark vom Bund unterstützt: Mit Mitteln aus dem Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen wird unter anderem die Modellregion Bioökonomie im Rheinischen Revier gefördert. Im Jahr 2022 starteten drei große Forschungskonsortien, die vom BMBF bis 2026 mit rund 72 Mio. Euro gefördert werden.

Empfehlungen für die Bioökonomie-Strategie in NRW

Der Beirat soll die Chancen und Herausforderungen beim Ausbau einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaft im Land analysieren und gleichzeitig Lösungen für mögliche Zielkonflikte wie die bestmögliche Nutzung knapper nachwachsender Ressourcen erarbeiten. Die Empfehlungen des Rates sollen in die neue Bioökonomiestrategie des Landes einfließen. Dem Bioökonomie-Rat NRW gehören insgesamt 15 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an - darunter Ulrich Schurr vom Forschungszentrum Jülich.

Mitglieder des Bioökonomie-Rates NRW

Der Bioökonomie-Rat wird im Januar 2024 seine Arbeit aufnehmen. Folgende 15 Mitglieder sind für die erste dreijährige Sitzungsperiode berufen:

  • Prof. Dr. Stefanie Bröring, Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Entrepreneurship und innovative Geschäftsmodelle, Akademische Direktorin des Wordfactory Start-up Centers
  • Dr. Peter Enste, Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule, Direktor des Forschungsschwerpunkts Gesundheitswirtschaft und Lebensqualität, Gelsenkirchen
  • Dr. Ricarda Finnern, LenioBio GmbH, Chief Scientific Officer, Aachen und Düsseldorf
  • Timothy Fitschen, Bundesagentur für Arbeit, Bereichsleiter Rheinisches Revier, Brühl
  • Prof. Dipl.-Holzwirtin Katja Frühwald-König, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Clustersprecherin proHolz.NRW, Vorstand des Smart Wood Centers
  • Dr. Christopher Grünewald, Geschäftsführender Gesellschafter Grünewald Papier GmbH & Co. KG, Vizepräsident von DIE PAPIERINDUSTRIE
  • Prof. Dr. Monika Hartmann, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik
  • Dr. Gernot Jäger, Covestro, Head of Biotechnology
  • Dr. Christian Lenges, International Flavors & Fragrances (IFF), Venture Director
  • Prof. Dr. Regina Palkovits, RWTH Aachen University, Lehrstuhl für Heterogene Katalyse und Technische Chemie sowie Forschungszentrum Jülich, Institut für Nachhaltige Wasserstoffwirtschaft
  • Thomas Patermann, Vorsitzender der Landesgruppe NRW des Verbandes kommunaler Unternehmen (Sparte Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit VKU/VKS), Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftsbetriebe Duisburg AöR
  • Prof. Dr. Ralf Pude, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz, Wissenschaftlicher Leiter Campus Klein-Altendorf
  • Prof. Dr. Ulrich Schurr, Forschungszentrum Jülich, Institut für Bio- und Geowissenschaften und Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; Bioeconomy Science Center und BioökonomieREVIER
  • Prof. Dr. Petra Schweizer-Ries, Hochschule Bochum, Integratives Institut Nachhaltige Entwicklung
  • Prof. Dr. Anna von Mikecz, Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung und Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Stellvertretende Vorsitzende NABU NRW

 

Signal für die Dringlichkeit nachhaltiger bioökonomischer Lösungen

Die Landesregierung NRW wird darüber hinaus ein Zukunftsprogramm Bioökonomie erarbeiten, um die Wirtschaft bei der Nutzung nachwachsender, nachhaltiger Rohstoffe zu unterstützen und Alternativen zu fossilen Ressourcen aufzuzeigen. Darüber hinaus sollen zeitnah Eckpunkte für eine Bioökonomiestrategie NRW sowie die Einrichtung einer interministeriellen Arbeitsgruppe Bioökonomie" veröffentlicht werden. Damit werde ein deutliches politisches Signal für die Dringlichkeit nachhaltiger bioökonomischer Lösungen gesetzt, betont die Landesregierung.

bb