Neues Fernerkundungsnetzwerk für Wälder

Neues Fernerkundungsnetzwerk für Wälder

Satellitendaten zum Waldökosystem schnell und unbürokratisch verfügbar zu machen, ist das Ziel des neu gegründeten Copernicus-Netzwerkbüros „Wald“.

Bäumkronen im Wald
Satelliten liefern bereits heute großflächige und detailierte Aufnahmen zum Zustand der Wälder.

Der Zustand der Wälder ist besorgniserregend: Viele ältere Bäume leiden unter Dürre, Schädlingen und Stürmen. Lediglich 21% der Baumkronen sind noch intakt. Zudem haben die Folgen des Klimawandels den Wald anfälliger für Brände gemacht. Der aktuelle Waldzustandsbericht des Thünen-Instituts für Waldökosysteme in Eberswalde zeigt einmal mehr, wie verletzlich das Waldökosystem ist und wie dringend der Handlungsbedarf. An dem Institut ist nun ein Projekt gestartet, das relevante Informationen über Wälder schnell und unbürokratisch bereitstellen will, um bei Problemen frühzeitig mit geeigneten Maßnahmen gegensteuern zu können.

Schnittstelle der Wald-Akteure

Das Copernicus-Netzwerkbüro „Wald“ versteht sich als eine Schnittstelle zwischen den Akteuren und Akteurinnen im Wald sowie Fachleuten auf dem Gebiet der Fernerkundung. Sie alle wollen ein fachliches Netzwerk aufbauen, in das wald- und forstwirtschaftliche Fernerkundungsakteure eingebunden sind – von der Deutschen Raumfahrtagentur über Waldbesitzerinnen und -besitzer, Ministerien und Naturschutzverbände bis hin zu Unternehmen und Forschungseinrichtungen.

Fernerkundungstechnologien bündeln und austauschen

Das Netzwerk stützt sich dabei auf Daten aus dem All, die ESA-Satelliten im Rahmen verschiedener Copernicus-Programme liefern. Fernerkundungsdaten geben bereits seit Jahren Hinweise zum Zustand der Wälder und damit Einblick in Schäden, die beispielsweise Trockenheit oder Stürme hinterlassen. Über das neugegründete Netzwerkbüro sollen nun bestehende Anwendungen und Aktivitäten von Fernerkundungstechnologien erfasst und ausgetauscht werden, um beispielsweise Daten und Erfassungsmethoden zu standardisieren und ein verbessertes Monitoring zu ermöglichen. Auf Grundlage einer Bedarfsanalyse sollen zudem Nutzerkonzepte erstellt werden, um künftige Fördermaßnahmen zu optimieren.

Das Copernicus-Netzwerkbüro „Wald“ wurde durch die Deutsche Raumfahrtagentur am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) initiiert und wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur finanziert.

bb