Nachwuchsgruppen für nachhaltige Bioökonomie-Forschung

Nachwuchsgruppen für nachhaltige Bioökonomie-Forschung

Im Rahmen des BMBF-Konzepts "Nachwuchsförderung für eine nachhaltige Bioökonomie" sind gleich zwei Förderinitiativen gestartet, die jungen Forschenden den Aufbau einer eigenen Arbeitsgruppe in Forschungseinrichtungen oder Unternehmen ermöglichen.

Junge Menschen diskutieren
Bioökonomie geht mit einem gesellschaftlichen Wandel einher, der erforscht und gestaltet werden muss. Bild: xpoint/iStockphoto.com

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt seit vielen Jahren im Rahmen der Projekt­förderung die Qualifizierung des Nachwuchses für die Bioökonomie, sowohl für einen akademischen Werdegang als auch für erfolgreiche Karrierewege in der Wirtschaft. Die Förderung des wissenschaftlichen sowie unternehmerischen Nachwuchses wird durch das BMBF-Konzept „Nachwuchsförderung für eine nachhaltige Bioökonomie“ (PDF-Download) mit der in der Bioökonomiestrategie verankerten Nachhaltigkeitsagenda verbunden. Damit macht das BMBF den Nachhaltigkeitsbezug zu einem zentralen Kriterium seiner Nachwuchsförderung in der Bioökonomie.

Nun hat das BMBF gleich zwei neue Förderinitiativen zur Nachwuchsförderung in der Bioökonomie-Forschung gestartet: 

Fokus Natur-, Informationstechnologie- und Ingenieurwissenschaften

Ziel der neuen Förderinitiative „Kreativer Nachwuchs forscht für die Bioökonomie“ ist es, mithilfe des wissenschaftlichen Nachwuchses neuartige Anwendungsfelder und innovative Anwendungen für die Bioökonomie aufzuzeigen, in denen der Nachhaltigkeitsgedanke von Beginn an stringent mitgedacht wird. Es sollen neue Synergien zwischen dem kreativen Nachwuchs und etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erzeugt werden, um den Nachwuchsgruppen Unterstützung und Stärkung bei zu erwartenden organisatorischen und thematischen Herausforderungen zu bieten. Darüber hinaus wird die Ausbildung und Qualifizierung des forschenden Nachwuchses im Bereich der Bioökonomie angestrebt.

Gefördert werden Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsvorhaben von Nachwuchsgruppen aus den Natur-, Informationstechnologie- und Ingenieurwissenschaften an Hochschulen, außerhochschulischen Forschungseinrichtungen sowie an Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft. Die Zusammensetzung der Nachwuchsgruppen ergibt sich aus der jeweiligen Themenstellung. Sozial-, Politik- und/oder Wirtschaftswissenschaftler/-innen können bei Bedarf in die Gruppe integriert werden.

Die im Projekt verfolgten Lösungsansätze zur Realisierung der Bioökonomie müssen sich deutlich an den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) orientieren und diese aufgreifen, damit die Bioökonomie einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Ziele leistet. Es sind drei Auswahlrunden vorgesehen (in den Jahren 2021, 2022 und 2023). In der Regel werden Einzelprojekte oder im Ausnahmefall Verbundprojekte – auch mit internationalen Partnern – bis zu fünf Jahre gefördert. Pro Projekt kann die Förderung bis zu drei Millionen Euro betragen. Die Größe der Nachwuchsgruppe sollte mindestens vier und maximal sieben Personen umfassen. 

Projektskizzen können bis zum 15. Juli 2021 eingereicht werden. Der Projektträger Jülich wurde mit der Abwicklung der Fördermaßnahme beauftragt. Ansprechpartnerin ist Eva Graf (ptj-biokreativ@fz-juelich.de).

Fokus Sozialwissenschaften, Politik- und Wirtschaftswissenschaften

Die zweite nun gestartete Förderinitiative zur Nachwuchsförderung ist ein Modul aus der Fördermaßnahme „Bioökonomie als gesellschaftlicher Wandel“. Gefördert werden Projekte von Nachwuchsgruppen, die die Bioökonomie aus sozial- , politik- und wirtschaftswissenschaftlicher Sicht erforschen wollen. Auch Themen aus den Kultur- und Geisteswissenschaften werden unterstützt. Im Sinne einer bestmöglichen Nachwuchsförderung schafft die Förderrichtlinie die erforderlichen Bedingungen für exzellente, zukunftsweisende und gesellschaftlich relevante Forschung. Die Förderung zielt darauf, den Wandel zu einer Bioökonomie in all seinen Facetten möglichst umfassend zu verstehen, seine Effekte zu analysieren und zu bewerten sowie Konsequenzen und Handlungsoptionen aufzuzeigen. Begrüßt werden insbesondere Arbeiten, die das Verhältnis zwischen bioökonomischen Transformationsprozessen und den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) an konkreten Fragestellungen untersuchen.

Gefördert werden Beiträge, von denen Impulse sowohl für Forschung und die Ausgestaltung einer Bioökonomie als auch für die weitere wissenschaftliche Karriere der Nachwuchsgruppenmitglieder ausgehen. Interdisziplinäre und insbesondere internationale Kooperationen werden ausdrücklich begrüßt. Mit der Fördermaßnahme will das BMBF zudem junge Forschende aus dem Ausland zur Rückkehr nach Deutschland motivieren.

Antragsberechtigt sind Hochschulen und außerhochschulische Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen. Bewerben können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in der Regel bereits promoviert worden sind, aber noch keine Professur oder eine sonstige leitende Funktion innehaben. In der Regel werden Forschungsvorhaben als Einzelprojekte bis zu fünf Jahre gefördert. Abhängig vom thematischen Zuschnitt können neben der Stelle der Leiterin bzw. des Leiters der Nachwuchsgruppe in der Regel bis zu fünf weitere Stellen gefördert werden.

Projektskizzen bis Mitte Juli einreichen

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. Projektskizzen können in einem ersten Schritt bis zum 15. Juli 2021 über das elektronische Antragssystems „easy-Online“ beim Projektträger eingereicht werden. In einem zweiten Schritt wird ein Gutachtergremium entscheiden, welche positiv bewerteten Projekte im Rahmen der Maßnahme gefördert. Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme wurde der Projektträger Jülich beauftragt. Ansprechpartner sind Dieter Konold (d.konold@fz-juelich.de) und Thomas Schwietring (t.schwietring@fz-juelich.de).