Mit kakaofreier Schokolade auf Expansionskurs

Mit kakaofreier Schokolade auf Expansionskurs

Das Münchener Foodtech-Start-up Planet A Foods hat sich im Rahmen einer Finanzierungsrunde 14,1 Mio. Euro für die Weiterentwicklung der Technologieplattform zur Herstellung seiner auf heimischen Zutaten basierenden Schokolade gesichert.

kakaofreie schokolade auf Haferbasis Choviva
Der CO2-Fußabdruck der kakaofreien Schokolade Choviva ist nach Angaben von Planet A Foods um bis zu 90 % geringer als bei einer konventionellen Tafel.

In einer Tafel Schokolade stecken in der Regel mindestens 30 % Kakao sowie Palmöl. Für diese Köstlichkeit werden die wertvollen Zutaten aus Brasilien, Afrika, Malaysia oder Indonesien importiert, wo Kakao-Monokulturen und abgeholzte Regenwälder die Artenvielfalt zerstören. Zudem wird für ein Kilogramm Kakao mehr Wasser benötigt als für ein Kilogramm Rindfleisch. Das Foodtech-Start-up Planet A Foods hat ein Rezept für Schokolade, die ganz ohne Kakao und Palmöl auskommt und damit große Mengen CO2 einspart.

Schokolade aus Hafer, Rübenzucker und Sonneblumenkernen

Bei der Herstellung der kakaofreien Schokolade namens Choviva setzt das Start-up ausschließlich auf heimische Zutaten wie Hafer, Rübenzucker und Sonnenblumenkerne. Mit dieser Idee konnte das junge Münchner Unternehmen nun neue Investoren gewinnen und sicherte sich in einer Serie-A-Finanzierungsrunde 14,1 Mio. Euro. Mit dem frischen Kapital will Planet A Foods die internationale Expansion seiner Schokoladenalternative vorantreiben und die Technologie auf weitere pflanzliche Zutaten ausweiten.

„Die Serie A hat die Weiterentwicklung unserer Technologieplattform beschleunigt und es uns ermöglicht, hochkarätige Experten in den Bereichen Lipide, Schokolade und Synbio einzustellen. Wir haben nun die Produktion unserer Kakaobutter- und Palmölalternativen auf ein industrielles Niveau hochgefahren und sind für die Markteinführung aufregender neuer Produkte gerüstet“, sagt Sara Marquardt, Mitgründerin und CTO von Planet A Foods.

Technologieplattform zur Fermentation pflanzlicher Zutaten

Das 2021 gegründete Start-up hat nach eigenen Angaben eine Technologie zur Fermentation von pflanzlichen Zutaten entwickelt, mit der sich Aromen auf natürliche Weise aus heimischen Pflanzen wie Hafer nachbilden lassen. Durch Fermentation und Röstung entsteht aus einem Choviva-Konzentrat und der Choviva-Butter die kakaofreie Schokolade. In Kooperation mit Einzelhändlern und Lebensmittelherstellern konnte das Start-up bereits mehrere Produkte der veganen Schokolade auf den Markt bringen. In Zukunft will das Team um die Gründer-Geschwister Sara und Maximilian Marquardt weitere nachhaltige Lebensmittel entwickeln.

Angeführt wurde die Finanzierungsrunde vom Klima-VC World Fund. Außerdem beteiligten sich Omnes Capital, Cherry Ventures, Mudcake, Nucleus Capital und TriplePoint Capital. „Die Tatsache, dass diese Serie-A-Finanzierungsrunde trotz eines allgemeinen Rückgangs der Investitionen in die Lebensmitteltechnologie überzeichnet war, ist ein Beweis für ihren Erfolg. Wir freuen uns sehr, diese Runde für Planet A Foods geleitet zu haben, und können es kaum erwarten, das Team bei der Umsetzung seiner ehrgeizigen globalen Expansionspläne im Jahr 2024 und darüber hinaus zu unterstützen“, so Daria Saharova, Managing Partner beim World Fund.

bb