Mehr aus D-Holz herausholen
Mit Ultraschall und moderner Sägetechnik will die Westerwälder Holzpellets GmbH in Rheinland-Pfalz minderwertiges Holz effektiver nutzen.
Holz wird seit Jahrtausenden auf vielfältige Weise als nachwachsender Rohstoff oder Energieträger genutzt. Doch noch nie war die Nachfrage nach Holz so groß. Denn das Bedürfnis der Menschen nach umweltfreundlichen und auf nachhaltige Weise erzeugten Produkten wächst stetig. Doch nicht jedes Holzstück kann derzeit zur industriellen Verarbeitung genutzt werden. Bretter mit faulenden Stellen oder zu starker Krümmung werden in der Regel aussortiert und zu Holzpellets oder Hackschnitzel verarbeitet. Der Grund: Bisher gibt es in den Sägewerken keine Technik, die das minderwertige Material - auch D-Holz genannt- bearbeiten kann.
Ultraschall und Laser erkennen Fehler im Holz
Die Westerwälder Holzpellet GmbH im rheinland-pfälzischen Langenbach hat hierfür eine Lösung gefunden. Kernstück des Vorhabens ist eine neuartige Ultraschallprüfung, welche die Holzart bestimmt und auf Fehlstellen untersucht. Eine Software wertet die Aufnahmen aus, erkennt brauchbare Teilstücke und erstellt daraus ein Sägebild. Dieses zeigt die brauchbaren Stellen auf und wird dann chargenweise in einer Kombination aus verschiedenen Sägen und Fräsen zu Schnitthölzern wie Brettern und Kanthölzer für die Verpackungsindustrie verarbeitet. Auf diese Weise können sogar stark gekrümmte sowie sehr kurze Hölzer von bis zu 1,10 Meter Länge bearbeitet werden. Die minderwertigen Holzabschnitte können weiterhin zur Pelletproduktion genutzt werden.
Neues Sägewerk für neuer Technik
Diese neuartige Technologie wird nun mit 1,9 Mio. Euro vom Umweltinnovationsprogramm (UIP) des Bundesumweltministeriums gefördert. Mit dem Förderprogramm werden seit 1979 Unternehmen unterstützt, „innovative, Umwelt entlastende technische Verfahren in die Praxisanwendung zu bringen“. Am Standort der Westerwälder Holzpellet GmbH in Langenbach soll nun im Rahmen des Projektes „SEO-Stofflich-energetische Optimierungsanlage für D-Hölzer“ dem Pelletierwerk ein Sägewerk vorgeschaltet werden. Dort soll das D-Holz in einer Sortieranlage einzeln entrindet und per Laser hinsichtlich einer besseren stofflichen Verwertung vermessen werden.
Mehr D-Holz nutzbar
Der Vorteil der Technologie: 38 Prozent des bislang minderwertigen Materials können damit als Verpackungsholz verwertet werden. Je nach Holzart liegt die Ausbeute bei 7.500 bis 11.250 Tonnen D-Holz pro Jahr. Auf Grund der besseren Verwertung erhöht sich auch der Anteil des höherwertigen D-Holzes um bis zu 65 Prozent. Außerdem kann das neue Verfahren auch auf andere holzverarbeitende Unternehmen übertragen werden. Mit der besseren Nutzung von Hölzern aus der Region werden auch die heimische Wertschöpfung gesteigert und Holzimporte reduziert.
bb