Forschung zum Strukturwandel im Rheinischen Revier gefördert

Forschung zum Strukturwandel im Rheinischen Revier gefördert

Mit einer neuen Ausschreibung unterstützt das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die den Strukturwandel im Rheinischen Revier hin zu einer Modellregion Bioökonomie voranbringen.

Vom Braunkohlerevier zur Modellregion Bioökonomie: Im Rheinischen Revier ist der Strukturwandel in vollem Gange.

Biotechnologie und Künstliche Intelligenz sind zwei Schlüsseltechnologien der neuen Hightech-Agenda und zwei Eckpfeiler auf dem Weg zu einer modernen Bioökonomie.  Mithilfe biobasierter Innovationen sollen die globalen Herausforderungen der Zukunft wie Klimawandel, Ernährungssicherheit, Umwelt- und Ressourcenschutz gemeistert werden. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) unterstützt daher gezielt Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Bioökonomie in den unterschiedlichsten Anwendungsfeldern und Wirtschaftssektoren, darunter auch den Strukturwandel in den ehemaligen Kohle-Regionen.

Dazu gehört die Modellregion Bioökonomie in Nordrhein-Westfalen, eines von 19 Ankerprojekten für das Rheinische Revier. Mit dem Bio4MatPro-Verbund wurde bereits ein „Kompetenzzentrum zur Biologischen Transformation von Materialwissenschaft und Produktionstechnik“ geschaffen, in dem die biologische Transformation von Schlüsselindustrien wie der Textil-, Chemie- und Konsumgüterindustrie vorangetrieben wird, ebenso wie die Medizintechnik und der Leichtbau. Darüber hinaus werden im Innovationscluster BioREVIER PLUS in den drei Themenfeldern Innovative Landwirtschaft, Biotechnologie und Kunststoffwirtschaft sowie Integrierte Bioraffinerie zukunftsfähige bioökonomische Lösungen erarbeitet und Innovationspotenziale gehoben.

Bioökonomisches Potenzial im Rheinischen Revier stärken

Mit der neuen Fördermaßnahme „Modellregion Bioökonomie im Rheinischen Revier“ will das BMFTR die Modellregion weiter stärken und das bioökonomische Potenzial im Rheinischen Revier für den Strukturwandel voll ausschöpfen. Ziel ist es, biobasierte Wertschöpfungsnetzwerke auf- und auszubauen sowie neue Arbeitsplätze in diesem und anderen Bereichen zu schaffen. Dabei sollen sowohl Aspekte der Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit als auch der Klimaanpassung und der Reduktion von Treibhausgasemissionen berücksichtigt werden.

Gefördert werden Einzel- und Verbundprojekte, die bereits laufende Vorhaben im Rahmen der Modellregion Bioökonomie weiterentwickeln. Neben der Begleitforschung werden auch neue Themen und Akteure unterstützt. Im Fokus der Förderung stehen Vorhaben der anwendungsorientierten Grundlagenforschung, der angewandten Forschung sowie experimentellen Entwicklung mit dem Schwerpunkt der nachhaltigen Bioökonomie.

Förderung in drei Modulen

Die Förderung erfolgt dabei in drei Modulen. In Modul I werden Vorhaben gefördert, die dem Kompetenzzentrum Bio4MatPro oder dem Innovations­cluster BioREVIER PLUS angehören. Hier steht die Weiterentwicklung von bislang in den Vorhaben bearbeiteten und erfolgversprechenden Technologien im Fokus. Gefördert werden daher vorwiegend Anschlussprojekte, die auf Ergebnissen und Erkenntnissen der ersten Förderphase aufbauen. Vereinzelt werden auch Vorhaben unterstützt mit einem zusätzlichen, neuen thematischen Schwerpunkt.

In Modul II werden dagegen F&E-Vorhaben mit bioökonomischem Themenschwerpunkt gefördert, die nicht den beiden Verbünden Bio4MatPro und BioREVIER PLUS zuzuordnen sind.

In Modul III wird eine Geschäftsstelle für die Modellregion Bioökonomie gefördert. Dieses zusätzliche Verbundvorhaben mit einer Laufzeit von bis zu fünf Jahren umfasst in gesonderten Teilprojekten Aspekte der sozioökonomischen Begleitforschung sowie die Geschäftsstellenaktivitäten der Modellregion und Koordinierungsaktivitäten der unter den Modulen I und II geförderten Vorhaben.

Mehr Informationen zur Fördermaßnahme

Hier geht es zur Ausschreibung auf der BMFTR-Seite

Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen, Landes- und Bundeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben, gemeinnützige Organisationen, Gebietskörperschaften sowie sonstige Einrichtungen sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, darunter insbesondere auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

Projektförderung bis zu fünf Jahre

Die Vorhaben können bis fünf Jahre gefördert werden. Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMFTR den Projektträger Jülich beauftragt. Ansprechpartner sind Jens Schiffers und David Fischer. Zur Erstellung von Projektskizzen und förmlichen Förderanträgen ist das elektronische Antragssystem „easy-Online“ zu nutzen.

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. Im ersten Schritt sind dem Projektträger Jülich bis spätestens 18. Februar 2026 zunächst die Projektskizzen in schriftlicher und/oder elektronischer Form vorzulegen. Verfasserinnen oder die Verfasser der positiv bewerteten Projektskizzen werden im zweiten Schritt dann aufgefordert, einen förmlichen Förderantrag über das elektronische Antragssystem „easy-Online" einzureichen.