Evonik setzt auf Kosmetikwirkstoffe aus der Natur
Evonik baut sein Geschäft mit Kosmetikwirkstoffen aus pflanzlicher Biomasse aus und übernimmt das französische Start-up Alkion Biopharma SAS. Der Kauf soll noch im April abgeschlossen sein.
Das Spezialchemieunternehmen Evonik wird zukünftig verstärkt nachhaltig hergestellte Inhaltsstoffe für Kosmetika anbieten. Dazu hat das Essener Unternehmen mit dem französischen Start-up Alkion Biopharma SAS Anfang April einen Kaufvertrag geschlossen. Das in Evry ansässige Jungunternehmen ist spezialisiert auf die biotechnologische Herstellung von Kosmetikwirkstoffen aus pflanzlicher Biomasse. Nach Angaben von Evonik soll die Transaktion noch in diesem Monat abgeschlossen sein.
Alkion Biopharma SAS wurde 2011 als Spin-off des Imperial College in London gegründet. Das Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, um Pflanzenbiomasse unter Laborbedingungen zu kultivieren und daraus Extrakte mit einer außergewöhnlich hohen Ausbeute an komplexen Inhaltsstoffen zu gewinnen. Der gesamte Prozess erfolgt ohne Veränderung des Pflanzengenoms.
Die Kraft der Natur stärken
„Wir verstärken lediglich die Kraft der Natur. Daraus entstehen einzigartig innovative Kosmetikwirkstoffe", sagt Franck Michoux, CEO von Alkion und Mitbegründer des Unternehmens. Über die Höhe des Kaufpreises werden keine Angaben gemacht.
Mit dem Kauf erweitert Evonik das Portfolio des Geschäftsgebiets Personal Care im Bereich Active Ingredients. „Evonik hat sich durch seine Formulierungs- und Anwendungsexpertise eine ausgezeichnete Reputation in der kosmetischen Industrie erarbeitet. Diesen Weg setzen wir mit der Akquisition von Alkion konsequent fort", sagte Tammo Boinowitz, Leiter des Geschäftsgebiets Personal Care bei Evonik.
Maßgeschneiderte Wirkstoffe auf Pflanzenbasis
Mit dem Ausbau der eigenen Wirtstoffpalette durch den Zukauf wollen die Essener zukünftig ihren Kunden maßgeschneiderte Hochleistungswirkstoffe auf pflanzlicher Basis entsprechend ihren Produktversprechen anbieten. "Das ermöglicht es uns, Kunden Produktkonzepte anzubieten, mit denen sie sich im Wettbewerb differenzieren können", so Boinowitz weiter.
Knapp drei Jahre ist es her, dass Evonik die Wende zur Nachhaltigkeit einleitete. Erst kürzlich kauften die Essener das Biotech-Unternehmen Medpalett AS. Wichtigstes Produkt der Norweger ist ein anthocyanhaltiger Beerenextrakt, den Medpalett seit 2000 aus wildwachsenden skandinavischen Heidelbeeren und Schwarzen Johannisbeeren aus Neuseeland herstellt und unter dem Namen Medox als Nahrungsergänzungsmittel in Skandinavien vertreibt. Auch auf dem Gebiet der Futtermittelherstellung setzt der Spezialchemiekonzern auf Darüberhinaus entwickeln die Essener ein Verfahren, um die für die chemische Industrie wichtigen aber erdölbasierten Polymer-Bausteine aus dem