DBFZ startet Biogasproduktion aus biogenen Reststoffen

DBFZ startet Biogasproduktion aus biogenen Reststoffen

Auf dem Gelände des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) in Leipzig wurde die deutschlandweit erste Pilotanlage zur Herstellung von synthetisiertem Biogas (SBG) in Betrieb genommen.

Offizielle Inbetriebnahme der neuen Forschungsanlage für erneuerbares Methan: Philipp Knötig, Karin Naumann (Projektleitung), Dr. Sven Halldorn (BMDV), Prof. Dr. Michael Nelles (Wiss. Geschäftsführer DBFZ), v.l.n.r.
Offizielle Inbetriebnahme der neuen Forschungsanlage für erneuerbares Methan: Philipp Knötig, Karin Naumann (Projektleitung), Dr. Sven Halldorn (BMDV), Prof. Dr. Michael Nelles (Wiss. Geschäftsführer DBFZ), v.l.n.r.

Der Verkehrssektor spielt eine große Rolle für die geplante Treibhausgasneutralität Deutschlands bis 2045. Zuletzt hatte er jedoch seine verbindlichen Klimaschutzziele nicht erreicht. Das soll sich ändern: Im Rahmen des Projektes Pilot-SBG entstand auf dem Gelände des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) in Leipzig eine Pilotanlage zur Herstellung von erneuerbarem Methan und grünem Wasserstoff. Am 18. März wurde die neue Forschungsanlage offiziell in Betrieb genommen.

Skalierung der Technologie

In der neuen Pilotanlage wandeln bewährte und innovative Technologien biogene Reststoffe, Nebenprodukte, Abfälle und grünen Wasserstoff in erneuerbares Methan um. Letzteres ist das Hauptprodukt – wertige Nebenprodukte entstehen ebenfalls. Das Biomethan wird dann als komprimiertes erneuerbares Erdgas für die Fahrzeuge des DBFZ genutzt. „Ohne erneuerbare Kraftstoffe werden sich die Klimaziele im Verkehrssektor kaum erreichen lassen. Wir benötigen dafür innovative Lösungen, wie sie im Projekt Pilot-SBG entwickelt werden“, sagte Hartmut Höppner, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) bei der Eröffnung der Pilotanlage. Ziel ist es, das Gesamtkonzept weiterzuentwickeln sowie dessen Skalierung hin zum kommerziellen Maßstab zu begleiten und zu unterstützen.

Deutschlandweit einzigartig

Die Pilotanlage wurde auf einer rund 800 Quadratmeter großen Geländefläche des Forschungszentrums errichtet. Mit ihren technischen Möglichkeiten ist die Anlage in dieser Größenordnung laut DBFZ deutschlandweit einzigartig. Bereits der Bau der Anlage wurde vom BMDV unterstützt. Die Betriebsphase bis 2027 wird nun mit weiteren 8,76 Mio. Euro gefördert. In dieser Zeit sind vier Kampagnen zum Biogasprozess mit den Ausgangsstoffen Stroh und Gülle sowie Bioabfall und Grünschnitt geplant. Danach soll die Pilotanlage von einer Forschungs- und Entwicklungs-Technologieplattform für weitere Vorhaben genutzt werden.

lh/bb