Biobasierte Inhaltsstoffe maßschneidern

Biobasierte Inhaltsstoffe maßschneidern

Mithilfe von Biotechnologie biobasierte Stoffe für die wirtschaftliche Nutzung maßschneidern - das BMBF will solche Innovationen unterstützen und legt dazu eine Fördermaßnahme neu auf.

Algen werden seit langem industriell genutzt.
Biobasierte Inhaltsstoffe aus Algen sollen künftig noch stärker genutzt werden.

„Technologieoffene Forschung und Entwicklung sind der Schlüssel, um Zusammenhänge der Bioökonomie zu verstehen und zu nutzen“, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek bei der Eröffnung des Global Bioeconomy Summit Mitte April in Berlin. Unter anderem gemeint hat sie damit biotechnologische Verfahren, wie die Erbgutsequenzierung, Genomchirurgie oder Fortschritte in der Synthetischen Biologie, die komplexe biologische Prozesse und Systeme besser verständlich machen und den Weg für neue innovativere und nachhaltigere Verfahren ebnen. Auf dieser Grundlage können biologische Produktionssysteme entwickelt werden, die sich durch ein neuartiges Substratspektrum, eine erhöhte Produktvielfalt oder eine hohe Produktionseffizienz auszeichnen. Biologische Ressourcen können so als biochemische "Fabriken" − idealerweise in Koppel- und Kaskadennutzung − für die Erzeugung maßgeschneiderter Inhaltsstoffe genutzt werden. Das adressiert die zweite Ausschreibungsrunde der Fördermaßnahme "Maßgeschneiderte biobasierte Inhaltsstoffe für eine wettbewerbsfähige Bioökonomie", die kürzlich gestartet ist.
 

Ausschreibung: Maßgeschneiderte biobasierte Inhaltsstoffe

Zur Ausschreibung auf der BMBF-Website

Biobasierte Inhaltsstoffe mit verbesserten Eigenschaften

Die Maßnahme zielt darauf ab, biobasierte Inhaltsstoffe und Hightech-Produkte mit verbesserten Eigenschaften auf den Markt zu bringen, die beispielsweise optimal auf den Bedarf der Verbraucher zugeschnitten sind, wie etwa weniger allergene Lebensmittel. Als Produktionsorganismen können neben etablierten Mikroorganismen, Tieren und Pflanzen insbesondere auch Insekten, Algen oder andere bisher weniger verwendete Produktionsorganismen eingesetzt werden. Durch die Nutzung moderner biologischer Verfahren und Technologien, wie Genome Editing, System- und Synthetische Biologie, sowie der hohen Selektivität biokatalytischer Prozesse sollen biobasierte Inhaltsstoffe und Hightech-Produkte mit maßgeschneiderten Eigenschaften produziert werden.

Gefördert werden beispielsweise die Entwicklung hochwertiger biobasierter Inhaltsstoffe, die als Fein-, Spezial- und Basischemikalien etwa in Wasch- und Reinigungsmittel oder als biologisch abbaubare Schmierstoffe und Additive eingesetzt werden können. Oder sie werden für die Herstellung von Arzneien und Kosmetika sowie Lebens- und Futtermitteln genutzt.

Förderung von Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung

Mit der Maßnahme sollen die Grundlagenforschung bis hin zur anwendungsorientierten Entwicklung auf trans- und interdisziplinärer Ebene gefördert werden. Die Antragsteller müssen ihre Projekte so konzipieren, dass das Projektziel innerhalb von drei Jahren erreicht wird.

 

An der neuen Ausschreibung können sich staatliche und nicht staatliche Hochschulen und Universitäten, außeruniversitäre Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihren Sitz in Deutschland haben, beteiligen. Es werden sowohl Einzel- als auch Verbundprojekte gefördert. Dabei erhalten Unternehmen eine Förderung von 50%. Forschungsvorhaben von Hochschulen und Forschungseinrichtungen werden bis zu 100% unterstützt.

Einsendeschluss im Juli 2018

Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF den Projektträger Jülich betraut. Die Projektskizzen können bis zum 23. Juli 2018 über easy-Online eingereicht werden.