Accelerator fördert Innocent Meat

Accelerator fördert Innocent Meat

Das Start-up für zellkulturbasiertes Fleisch macht große Fortschritte und zieht auf den Campus der Universität Rostock.

Grafik einer Fabrikszene der Zellfleischproduktion
Zellkulturbasiertes Fleisch als eine Dienstleistung – das ist die Vision des Start-ups Innocent Meat.

Fleisch zu lieben, ist nicht das Problem, sondern die Art, wie es produziert wird – das ist das Credo des deutschen Start-ups Innocent Meat. Das Jungunternehmen um CEO Laura Gertenbach und CTO Patrick Nonnenmacher möchte die Transformation von der traditionellen Viehwirtschaft hin zu einem nachhaltigen und effizienten Modell vorantreiben. Der Schlüssel dazu soll zellkulturbasiertes Fleisch sein.

Technologieanbieter für Fleischproduzenten

Start-ups, die zellkulturbasiertes Fleisch entwickeln, gibt es inzwischen einige. Doch Innocent Meat sieht sich als Technologieanbieter: Das Ziel des Unternehmens ist es, einfach zu installierende Produktionssysteme zu entwickeln, mittels derer etablierte Fleischproduzenten ihre Lieferkette anpassen und ohne eigene Forschungsexpertise zellkulturbasiertes Fleisch herstellen können. Die Fertiglösung umfasst dabei Nährmedien, Zelllinien und das Gerüst, an dem die Zellen wachsen, aber auch die notwendigen Anlagenteile wie Bioreaktoren und Filtrationssysteme. Gesteuert wird der Prozess schließlich durch eine selbstlernende cloudbasierte Software. Das Produktionsvolumen ist beliebig skalierbar.

Aufnahme ins Accelerator-Programm

Dieser Ansatz hat nun auch den Frühphaseninvestor Big Idea Ventures (BIV) mit Acceleratoren in New York und Singapur überzeugt: In dessen dritter Kohorte im Accelerator-Programm wird neben 14 weiteren Start-ups auch Innocent Meat dabei sein. Der gemeinsame Schwerpunkt sind Technologien für die pflanzen- und zellbasierte Industrie, die das Lebensmittelsystem zu mehr Nachhaltigkeit wandeln können. „Alle diese Unternehmen gehen reale Herausforderungen an und repräsentieren einige der vielversprechendsten Innovationen im Lebensmittel- und Landwirtschaftssektor“, lobte der Gründer von BIV, Andrew D. Ive. Fünf Monate lang wird BIV mit jedem Unternehmen zusammenarbeiten, um es auf Wachstum und Skalierung vorzubereiten.

Umzug an die Universität Rostock

Erst kürzlich vermeldete Innocent Meat einen weiteren wichtigen Entwicklungsschritt: Das Start-up ist umgezogen und hat sein Labor und seine Büroräume auf dem Campus der Universität Rostock eingerichtet. Künftig soll es gemeinsame Forschungsprojekte geben. „Es ist das erste Mal, dass die Universität Gastgeber für eine externe Firma ist, die nicht von ihr als Alma Mater stammt“, erklärte Gertenbach nicht ohne Stolz. „Wir möchten der Universität Rostock für diese großartige Möglichkeit danken, unsere Mission voranzutreiben: Fleischverarbeitende Betriebe zu befähigen, sich für den Wandel zu ,clean meat’ zu entscheiden, indem wir eine Ende-zu-Ende-Produktionslösung für zellbasiertes Fleisch entwickeln.“

bl