EIB auf grünem Weg

EIB auf grünem Weg

Die Europäischen Investitionsbank wird ab 2021 Darlehen für Projekte zu fossilen Energieträgern stoppen.

Die Europäische Investitionsbank ist eine der weltgrößten Förderbanken.

Erst im Frühjahr vergangenen Jahres hatte die Europäische Investitionsbank (EIB) ein Darlehenspaket über 400 Mio. Euro geschnürt, um private Investoren zu motivieren, Innovationen in Bioökonomie und Landwirtschaft europaweit stärker zu unterstützen. Nun zeigt eine der weltgrößten Förderbanken erneut Flagge für mehr Nachhaltigkeit: Bis Ende 2021 will die EIB die Vergabe von Darlehen für Projekte stoppen, die sich rund um Kohle, Erdöl und Erdgas drehen. Die betroffenen Industriezweige stehen damit vor großen Herausforderungen. Nach Angaben der EIB wurden seit 2013 insgesamt 13,4 Mrd. Euro an Krediten für solche Projekte vergeben.

Bekenntnis zu Klimainvestitionen

„Wir werden die ehrgeizigste Strategie für Klimainvestitionen aller öffentlichen Finanzinstitute auf den Weg bringen”,  erklärt der Präsident der EIB, Werner Hoyer. Der Investitionsfokus im Bereich Energie werde nun auf Energieeffizienz, kohlenstoffarmen Technologien und Netzverbesserungen liegen. Der Strategieschwenk wurde von der EIB initiiert, musste aber von den EU-Ländern bewilligt werden. Im Vorfeld der Abstimmung Mitte November war offen, ob es unter den Mitgliedstaaten der EU dafür eine Mehrheit gibt. Auch die Haltung Deutschlands dazu war unklar. Letztendlich stimmten Deutschland und weitere 17 Länder dafür.

WWF lobt Initiative

Von der Nichtregierungsorganisation WWF gab es ein Lob für diese Initiative und die Aufforderung, dass nun auch andere öffentliche und private Banken sich zu solch einer Politik bekennen sollten. Kritisch sieht der WWF allerdings, dass Gas-Infrastrukturen, die für sogenanntes grünes Gas genutzt werden können, vom Kreditstopp ausgenommen sind. Unter dem Namen Power-to-Gas (P2G) gibt es eine Reihe von Ansätzen – darunter auch einige aus der Biotechnologie –, die mit nachhaltig gewonnenem Strom grünes Gas erzeugen. Laut WWF steckten diese aber noch in den Kinderschuhen. Die Organisation befürchtet, dass die Erdgasindustrie grünes Gas als Vorwand nimmt, um sich Geld von der EIB für das Standardgeschäft zu sichern.

Die EIB ist eine der größten Förderbanken weltweit. 2018 gab sie Darlehen im Wert von 55,6 Mrd. Euro aus. Zu den Empfängern gehörten in den vergangenen Jahren auch viele Biotech-Firmen wie Apeiron, Biofrontera, F2G, Indivumed und Jennewein.

ml/bb