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Land- und Forstwirtschaft stellen einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Knapp 263.000 landwirtschaftliche Betriebe und rund 29.000 forstwirtschaftliche Betriebe waren laut BMEL im Jahr 2020 in Deutschland aktiv. Die Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft für die Wertschöpfung im ländlichen Raum ist groß. Land- und Forstwirtinnen und -wirte bewirtschaften und pflegen mehr als Dreiviertel der Fläche Deutschlands. Neben dem vorrangigen Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln erzeugen sie auch biobasierte Rohstoffe für die Industrie und Biomasse für erneuerbare Energien. Dazu gehören Holz, Industrie- und Energiepflanzen wie Raps, Mais oder Miscanthus sowie Nebenprodukte wie Gülle oder Stroh. In Fermentern entstehen aus der landwirtschaftlichen Biomasse Ausgangsstoffe für biobasierte Kunststoffe oder andere nachhaltige Chemikalien (vgl. Chemie), in Biogasanlagen oder Blockheizkraftwerken werden daraus Wärme, Strom und Kraftstoffe (vgl. Energie). Holz aus der Forstwirtschaft ist eine bedeutende und vielseitige Ressource für die Bioökonomie: Es kann etwa zu Schnitt- und Sperrholz, zu Holzwerkstoffen und Holz-Kunststoff-Verbünden, zu Zellstoffprodukten wie Papier und Pappe, zu Pellets und Briketts und vielen weiteren innovativen Produkten verarbeitet werden.

Agriculture and forestry are important industries. According to the BMEL, in 2020, Germany counted almost 263,000 agricultural enterprises and around 29,000 forestry enterprises. Agriculture and forestry are responsible for a large part of the value created in rural areas. Farmers and foresters manage and maintain more than three quarters of the land. Apart from their primary task of growing food and feed, they also produce bio-based raw materials for industry and biomass for the generation of renewable energy. These raw materials include wood, industrial and energy crops such as rapeseed, corn and miscanthus, as well as by-products such as liquid manure and straw. In digestors, agricultural biomass is converted into precursors for bio-based plastics and other sustainable chemicals (see chapter Chemical industry). In biogas plants or combined heat and power plants, this is converted into heat, electricity or fuel (see chapter Energy). Wood from forestry is a significant and versatile resource for the bioeconomy: It can be processed into sawn timber or plywood, wood-based materials or wood-plastic composites, pulp products such as paper or cardboard, pellets or briquettes and many other innovative products. The Forestry & Wood Cluster (excluding the publishing and printing industries) generates a turnover of approximately 131 billion euros through 98,524 companies with 732,140 employees.

Die Kartoffel ist Grundnahrungsmittel für mehr als 1,3 Milliarden Menschen. Doch trotz dieser weltweiten Relevanz werden kaum noch erfolgreich Kartoffeln gezüchtet – vor allem wegen ihres komplexen Genoms, das vierfache anstelle der üblichen zweifachen Chromosomensätze enthält, was die klassische Züchtung erschwert. Dies ist eine Gefahr für die Ernährungssicherheit, denn viele der alten Sorten sind anfällig für Krankheiten und nicht an Klimaveränderungen angepasst. 

Genetischer Pool limitiert

Einem Team um Professor Korbinian Schneeberger von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und dem Max-Planck-Institut (MPI) für Pflanzenzüchtungsforschung ist es gelungen, das Genom von zehn historischen Kartoffelsorten zu rekonstruieren – dies könnte die künftige Züchtung deutlich vereinfachen. „Wir wollten verstehen, wie viel Vielfalt in diesen Kartoffeln vorhanden war, um so zu verstehen, wie hoch das genetische Potenzial unserer Kartoffeln ist“, sagt Studienleiter Korbinian Schneeberger. Es zeigte sich, dass der genetische Pool stark limitiert ist. Die zehn untersuchten Sorten decken bereits 85 % der genetischen Variabilität aller modernen europäischen Kartoffelsorten ab. Gleichzeitig können einzelne Chromosomenkopien sehr unterschiedlich sein – bis zu zwanzigmal mehr als beim Menschen. „Weil der Genpool so limitiert ist, gibt es zwar nicht viele unterschiedliche Chromosomen, aber wenn die Chromosomen unterschiedlich sind, dann in einem Ausmaß, wie wir es bei domestizierten Pflanzen noch nie gesehen haben.“

Effiziente Analyse der Genome

Die Forschenden haben zudem eine Methode entwickelt, mit der sich die Genome der rund 2.000 in der EU registrierten Kartoffelsorten effizient analysieren lassen. Dabei werden leicht zu generierende Daten mit den rekonstruierten Genomen verglichen, um die vorhandenen Chromosomen einer Sorte zu bestimmen. Die Wirksamkeit des Verfahrens konnte erfolgreich am Beispiel der Russet Burbank, der Standardsorte für Pommes frites, demonstriert werden. Laut Schneeberger schafft dieses Wissen über Genomsequenzen eine entscheidende Grundlage für moderne und zukünftige Züchtungsstrategien.

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Wer sein Wohnzimmer streicht, denkt selten darüber nach, was genau in der Farbe steckt, die künftig die Wände ziert. Die Hauptsache ist, dass sie gut deckt, schnell trocknet und nicht unangenehm riecht. Doch diese Farben enthalten meist synthetische Bindemittel, die aus fossilen Rohstoffen gewonnen werden und oftmals gesundheitlich umstritten sind. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) in Freising haben daher gemeinsam mit der Firma Habich Farben eine umweltfreundliche Alternative entwickelt: „Wir wollten Acrylat-basierte Bindemittel durch biobasierte Alternativen ersetzen, und dazu bieten sich Proteine sehr gut an“, so IVV-Experte Thomas Herfellner.

Das Ziel: nachhaltige Alternativen zu Acrylaten

Bisher basieren die meisten Dispersionsfarben – typische Wand- und Deckenfarben – auf Acrylaten, künstlich hergestellte Stoffe, aus denen zum Beispiel Kleber, Lacke oder Kunststoffe hergestellt werden. Sie sorgen in der Farbrezeptur dafür, dass die Farbpigmente gut an der Wand haften und der Anstrich haltbar bleibt. Doch Acrylate haben einen großen ökologischen Fußabdruck und stehen im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. 

Die alternative Idee, pflanzliche Proteine als Bindemittel zu nutzen, ist nicht neu. Schon in der Antike wurden Eiweiße aus Milch oder Pflanzen für Farben und Lacke verwendet. Doch moderne Dispersionsfarben müssen strengen Anforderungen genügen: Sie sollen beispielsweise stabil, wasserbeständig und einfach zu verwenden sein. Hier setzten die Forschenden mit dem Projekt DisPro an und untersuchten, wie sich pflanzliche Proteine modifizieren lassen, um mit synthetischen Bindemitteln mitzuhalten. 

„Proteine sind Knäuel, aus denen an der Oberfläche Aminosäurereste herausragen“, veranschaulicht Herfellner. „Wir hängen an diese Reste enzymatisch oder durch eine chemische Reaktion funktionelle Gruppen an, um spezielle Eigenschaften einzustellen.“ Unter funktionellen Gruppen verstehen Chemiker bestimmte Atomgruppen innerhalb eines Moleküls, die dessen chemische Eigenschaften und Reaktivität maßgeblich bestimmen.

Für jede Anwendung ein neuer Prozess

Welche funktionellen Gruppen für bestimmte Eigenschaften infrage kommen, ist in der Chemie grundsätzlich bekannt. Die Herausforderung besteht jedoch jedes Mal aufs Neue darin, für die jeweilige Anwendung die Prozesse zu entwickeln, um diese Modifikationen vorzunehmen. „Für eine Holzlasur oder einen Klebstoff wäre das Verfahren anders“, erklärt Herfellner.

Zunächst erfolgen die Experimente im Ein-Liter-Maßstab im Labor. „Man probiert systematisch einen Baukasten an Substanzen aus und optimiert immer wieder Konzentration, Temperatur, pH-Wert und mehr“, beschreibt er das Vorgehen. „Jeder Versuch wird dann analysiert, etwa wie homogen die Modellrezeptur damit wird, ob sich die Komponenten entmischen oder wie abrieb- und wasserbeständig die Farbe ist.“ Anschließend müssen sich vielversprechende Kandidaten im Technikum im Maßstab von 200 bis 300 Litern beweisen. 

Der Maschinen- und Anlagenbau gehört zu den traditionellen Stärken des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Technische Anlagen, Maschinen, Verfahrens- und Prozesstechniken stellen in einer biobasierten Wirtschaft einen zentralen Faktor dar, um ressourceneffizient und nachhaltig zu wirtschaften. Eine besondere Herausforderung für Ingenieurinnen und Ingenieure besteht immer dann, wenn technische und biologische Anforderungen miteinander in Einklang gebracht werden müssen. Je nach Spezifikation müssen Maschinen, Anlagen und Prozesse gezielt für biologische Materialien entwickelt werden. Wichtiger Treiber für Innovationen im Maschinenbau sind Digitalisierung und Automatisierung – etwa Robotiklösungen. Leistungsfähige Technologien werden im Maschinenbau miteinander kombiniert und Maschinen intelligent vernetzt. 

Mechanical and process plant engineering has always been one of the mainstays of the German economy. In a bio-based economy, technical systems, machines and process technology are essential for resource-efficient and sustainable management. The particular engineering challenge lies in having to reconciliate technical and biological requirements. Depending on the specification, biological materials require dedicated machines, plants or processes. Digitalisation and automation – such as robotic solutions – drive innovation in mechanical engineering and combine mechanical engineering and machines in smart networks. 

Mit rund 6.000 Unternehmen und 645.000 Beschäftigten gehört die Ernährungsindustrie zu den größten Industriezweigen in Deutschland. Der Gesamtumsatz lag nach Angaben der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) im Jahr 2023 bei rund 230 Mrd. Euro. Die Branche ist stark durch kleine und mittelständische Unternehmen geprägt, 90 % der Branchenunternehmen haben weniger als 250 Beschäftigte. 

Darunter finden sich viele traditionsreiche Familienunternehmen und international erfolgreiche Hersteller deutscher Spezialitäten, die eng mit ihrem Standort verbunden sind. Wichtige Teilbranchen der Ernährungsindustrie sind die Fleisch- und Fleischwarenindustrie, die Milchwirtschaft, die Süß- und Backwarenindustrie, die Getränkeherstellung sowie die Verarbeitung von Obst- und Gemüse. Dies spiegelt sich auch in der großen Vielfalt an Produkten wider. Für die Bioökonomie ist der Ernährungssektor ein wichtiger Teilbereich – rund 80 % der Agrarproduktion in Deutschland werden von der Ernährungsindustrie zu hochwertigen Lebensmitteln verarbeitet. Zunehmend wichtiger werden Strategien, die Abfallprodukte aus der Ernährungs- und Futtermittelindustrie weiterverwerten.

With around 6,000 companies and 645,000 employees, the food industry is one of the largest sectors in Germany. According to the Federation of German Food and Drink Industries (BVE), the total turnover in 2023 was almost 230 billion euros. The sector is very much characterised by small and medium-sized enterprises, with 90% of the companies employing fewer than 250 people.  

Many of the operations are family businesses with a long tradition or manufacturers of regional German specialities with a strong international client base. The most important sub-sectors of the food industry are the meat and meat products industry, the dairy industry, the confectionery and bakery industry, beverage production and the processing of fruit and vegetables. The wide variety of products reflects this diversity. For the bioeconomy, the food sector is an important sub-sector. Around 80% of agricultural produce in Germany is processed into high-quality food products. Strategies for recycling waste products from the food and feed industries are becoming increasingly important.  

Jedes Jahr gibt ein deutscher Haushalt laut Statistischem Bundesamt etwa 31.000 Euro für den privaten Konsum aus. Neben Bekleidung und Lebensmitteln zählen Körper- und Pflegemittel zu den umsatzstärksten Bereichen. In Deutschland wurden im Jahr 2020 mit diesen Produkten rund 14 Mrd. Euro erwirtschaftet. Im Bereich Wasch- und Reinigungsmittel wurden rund 4,6 Mrd. Euro ausgegeben. In der Konsumgüterindustrie hat die Bioökonomie längst ihren Weg in den Alltag gefunden. In vielen Bereichen werden natürliche Rohstoffe oder biobasierte Verfahren im industriellen Herstellungsprozess genutzt. 

Im Bereich der Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel ist der Einsatz biobasierter Verfahren schon heute vergleichsweise hoch. Mehr als ein Drittel der hierfür in Deutschland im Jahr 2019 eingesetzten 525.000 Tonnen Inhaltsstoffe werden vollständig oder teilweise biobasiert hergestellt (IKW Nachhaltigkeitsbericht). Dazu gehören Tenside, alkoholische Lösungsmittel, Enzyme oder Zitronensäure. Letztere wird schon heute vollständig biotechnologisch von Schimmelpilzen auf Basis von Melasse produziert – einem Nebenprodukt aus der Zuckerrübenverarbeitung. 

 

According to the Federal Statistical Office, private consumption in Germany amounts to around 31,000 euros per household. With around 14 billion euros, clothing and food as well as personal care and hygiene products accounted for the largest shares of private consumption in Germany in 2020. Around 4.6 billion euros were spent on detergents and cleaning products. The bioeconomy has been an intrinsic part of the consumer goods industry for some time. Many industrial manufacturing processes rely on natural raw materials or bio-based processes.  

The latter are already particularly prevalent in the production of detergents, care products and cleaning agents, with more than one third of all ingredients (total of 525,000 tonnes) having been fully, or partially, bio-based in 2019 (IKW Sustainability Report). These ingredients include surfactants, alcoholic solvents, enzymes and citric acid. The entire production of citric acid today is already based on fermentation using moulds with molasses, a by-product of sugar beet -processing, as the substrate.  
 

Eifel, Schwarzwald, Thüringer Wald oder Harz sind beliebte Ausflugsziele, um die Natur zu genießen. Üppige Wälder und Grünland prägen die Mittelgebirge Deutschlands, die allerdings landwirtschaftlich eher zu den benachteiligten Regionen des Landes zählen. Der Grund: Standort- und Produktionsbedingungen sind erschwert und die Erträge schwach. Gleichzeitig bieten Mittelgebirge mit ihren Wäldern und dem hohen Anteil an Grünlandbetrieben ein enormes Potenzial an nachwachsenden Rohstoffen sowie biogenen Reststoffen. Mit dem bundesweiten Ideenwettbewerb „Bioökonomie in Mittelgebirgen“ sucht der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) Ideen für eine innovative Nutzung dieser wertvollen biologischen Ressourcen. 

Potenziale nachwachsender Rohstoffe erschließen

Ziel des Wettbewerbs ist es, die Potenziale nachwachsender Rohstoffe in landwirtschaftlich benachteiligten Regionen wie den Mittelgebirgen zu fördern. „Aufgrund der Standortnachteile brauchen diese Regionen besondere Innovationskraft und Experimentierfreudigkeit“, erklärt Jürgen Metzner, Geschäftsführer des DVL.

Gefördert werden Innovationen, die Betrieben wirtschaftliche Perspektiven bieten und einen Betrag für die Regionalentwicklung sowie zum Umwelt- und Ressourcenschutz leisten. Gefragt sind beispielsweise Ideen zu neuen Anbauverfahren, zur Verbesserung der Bodenbearbeitung oder des Nährstoffmanagements oder zur Herstellung neuer biobasierter Produkte.

Verpackungen, ob Kunststoff oder Papier, sind aus dem Alltag kaum wegzudenken, landen aber schon nach kurzer Zeit im Müll. Damit werden kostbare Ressourcen vergeudet. Statt Bäume zu fällen, um Zellstoff für die Verpackungsindustrie zu gewinnen, setzt PAPACKS auf Industriehanf. Nun hat das 2013 gegründete Kölner Unternehmen mit Ukrainian Hemp eine eigene Lieferkette für zertifizierten Industriehanf aufgebaut und sich damit den Zugriff auf den nachwachsenden Rohstoff im industriellen Maßstab gesichert.  

Lieferkette für Industriehanf-Produktion aufgebaut

Trotz des seit über drei Jahren andauernden Krieges in der Ukraine ist es PAPACKS eigenen Angaben nach gelungen, eine Industrieinfrastruktur zu etablieren, um den nachwachsenden Rohstoff zu Faserguss, Zellstoff und Verpackungen zu verarbeiten und damit eine regionale, regenerative Wertschöpfungskette aufzubauen. PAPACKS sei damit das weltweit das erste Unternehmen, das eine skalierbare, zertifizierte und nachhaltige Alternative zu Holz-Zellstoff und Plastik im industriellen Maßstab anbiete, heißt es. 

Recycelbarkeit von Hanffaser-Produkten gegeben

Die von PAPACKS entwickelte spezielle Faserguss-Technologie bietet die Möglichkeit, recycelte Papierfasern oder Frischfasern für Lebensmittelverpackungen sowie Pflanzenfasern aus Grünschnitt, Nutzhanf, Algen, Bagasse und Miscanthus zu verarbeiten. Die Hanffasern sind nicht nur recyclingfähig, sondern auch vielfältig einsetzbar. Daraus können Trays, Behälter, Kapseln und Verpackungsformteile bis zu Papieren und Verbundstoffen hergestellt werden. „Wir ersetzen nicht einfach nur einen Rohstoff. Wir hinterfragen ein ganzes System. Industriehanf ermöglicht es uns, Verpackungen vom Prinzip der Abholzung zu entkoppeln – und gleichzeitig wirklich zirkuläre Materialkreisläufe in Europa aufzubauen“, erklärt PAPACKS-Gründer und -CEO Tahsin Dag. Bereits Ende 2025 sollen die ersten Produkte auf Industriehanf-Basis auf den Markt kommen.

Mit der Etablierung von Industriehanf als Rohstoff ist das PAPACKS-Team auf der Linie der seit Februar geltenden neuen EU-Verpackungsverordnung. Sie sieht vor, dass bis 2030 alle Verpackungen wiederverwertbar oder recyclingfähig sind. 

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Packaging, whether plastic or paper, is an integral part of everyday life, but ends up in the bin after a short time. This wastes valuable resources. Instead of cutting down trees to obtain cellulose for the packaging industry, PAPACKS relies on industrial hemp. Founded in 2013, the Cologne-based company has now established its own supply chain for certified industrial hemp with Ukrainian Hemp, thereby securing access to the renewable raw material on an industrial scale.

Supply chain established for industrial hemp production

Despite more than three years of war in Ukraine, PAPACKS says it has succeeded in establishing an industrial infrastructure to process the renewable raw material into fibre casting, pulp and packaging, thereby establishing a regional, regenerative value chain. PAPACKS is thus the first company in the world to offer a scalable, certified and sustainable alternative to wood pulp and plastic on an industrial scale.

Hemp fibre products are recyclable

The special fibre casting technology developed by PAPACKS makes it possible to process recycled paper fibres or virgin fibres for food packaging as well as plant fibres from green waste, industrial hemp, algae, bagasse and miscanthus. The hemp fibres are not only recyclable, but can also be used in a variety of ways. They can be used to produce everything from trays, containers, capsules and moulded packaging parts to paper and composite materials. "We are not simply replacing a raw material. We are scrutinising an entire system. Industrial hemp enables us to decouple packaging from the principle of deforestation - and at the same time establish truly circular material cycles in Europe," explains PAPACKS founder and CEO Tahsin Dag. The first products based on industrial hemp are set to be launched on the market by the end of 2025.

By establishing industrial hemp as a raw material, the PAPACKS team is in line with the new EU packaging regulation that came into force in February. It stipulates that all packaging must be reusable or recyclable by 2030.

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Die intensive Nutzung landwirtschaftlicher Flächen hat die Böden in Nordwesteuropa stark belastet. In zahlreichen Regionen ist der Humusgehalt zu niedrig. Dadurch können die Böden weniger Wasser speichern, was das Risiko für Erosion und Überschwemmungen erhöht – und auf lange Sicht die Ernährungssicherheit gefährdet. 

Im Forschungsprojekt HydroSoilWise soll die Boden- und Wasserbewirtschaftung im Gartenbau und in der Landwirtschaft Nordwesteuropas zukunftsfähiger gestaltet werden. Zwölf Partner aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland, darunter die Hochschule Geisenheim und die Universität Kassel, sind daran beteiligt. Das Vorhaben wird von der Europäischen Union im Rahmen des Interreg-Programms Nordwesteuropa mit 2,9 Mio. Euro gefördert. 

Bessere Wasseraufnahme der Böden

Ziel des Projekts ist, die Wasserspeicherkapazität der Böden zu verbessern und dadurch Erosion zu verringern. „Durch den Klimawandel erleben wir immer mehr Dürreperioden und selbst wenn es mal regnet, sind die Böden so ausgehärtet, dass das Wasser oberflächlich abfließt“, erklärt Jana Zinkernagel, Leiterin des Projekts an der Hochschule Geisenheim. Mittels intelligenter Bewässerungs- und Wassermanagementpraktiken wollen die Forschenden die Wassernutzung optimieren. 

Spezielle Forschungsanlage in Geisenheim

Die Aufgabe des Projektteams in Geisenheim besteht darin, unterschiedliche Bewirtschaftungsformen hinsichtlich einer verbesserten Wasseraufnahme des Oberbodens zu testen. In einer speziellen Forschungsanlage der Hochschule finden die Experimente statt, wie Zinkernagel erläutert: „Wir sind der einzige Projektpartner, der über diese Technologie verfügt. Die Besonderheit: Wir müssen die Effekte unserer Bewirtschaftungsmaßnahmen nicht mithilfe von Modellrechnungen schätzen, sondern können ganz konkrete Daten im Feld erheben.“ 

Eine Online-Toolbox sowie Demonstrationen und Schulungsmaßnahmen sollen die entwickelten Methoden in die praktische Anwendung überführen und dadurch einen Beitrag zu einer klimaresilienten Landwirtschaft in Nordwesteuropa leisten.

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The intensive use of agricultural land has placed a heavy burden on soils in north-west Europe. In many regions, the humus content is too low. As a result, soils are less able to store water, which increases the risk of erosion and flooding - and jeopardises food security in the long term.

The HydroSoilWise research project aims to make soil and water management in horticulture and agriculture in north-west Europe more sustainable. Twelve partners from Belgium, the Netherlands, France and Germany, including the Universities of Geisenheim and Kassel, are involved in the project. The project is being funded by the European Union with 2.9 million euros as part of the Interreg Northwest Europe programme.

Better water absorption by soils

The aim of the project is to improve the water storage capacity of the soil and thus reduce erosion. ‘Due to climate change, we are experiencing more and more periods of drought and even when it does rain, the soils are so hardened that the water runs off on the surface,’ explains Jana Zinkernagel, head of the project at the University of Geisenheim. The researchers want to use intelligent irrigation and water management practices to optimise water use.

Specialised research facility in Geisenheim

The task of the project team in Geisenheim is to test different forms of cultivation with regard to improving the water absorption of the topsoil. The experiments take place in a special research facility at the university, as Zinkernagel explains: "We are the only project partner with this technology. The special thing about it is that we don't have to estimate the effects of our management measures using model calculations, but can collect very specific data in the field."

An online toolbox as well as demonstrations and training measures are intended to transfer the developed methods into practical application and thus contribute to climate-resilient agriculture in north-west Europe.

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Seit 2013 veröffentlicht das Borderstep Institut jährlich Daten und Trends zur grünen Gründerszene in Deutschland – seit 2019 unter dem Namen Green Startup Monitor. Mit dem Green Startup Report (GSR) wird das Monitoring nicht nur auf ein höheres Level gehoben. Für den vorliegenden Bericht wurde erstmals auch das Klimaschutzpotenzial grüner Start-ups untersucht.

Grüne Start-ups als Hoffnungsträger für Klimaschutz

Dem Report zufolge ist die grüne Gründerszene „ein zentraler Hoffnungsträger für wirksamen Klimaschutz“ in Europa. Demnach kann ein einzelnes Start-up durch Innovationen im Durchschnitt 30.000 Tonnen CO₂e pro Jahr einsparen. „Der Green Startup Report 2025 belegt, dass grüne Start-ups vielfältige innovative Konzepte entwickeln, um dem Klimawandel wirksam zu begegnen – mit enormem Potenzial zur Senkung von Treibhausgasemissionen und zur Vermeidung von Schadenskosten“, erklärt Klaus Fichter, Gründer und Leiter des Borderstep Instituts und Co-Autor des GSR. 

Anteil grüner Start-ups wächst weiter

Auch der Anteil grüner Start-ups wächst kontinuierlich weiter. Jedes fünfte Jungunternehmen, das 2023 gegründet wurde, entwickelt inzwischen innovative Produkte und Dienstleistungen, die Umwelt und Klima schützen, und kann als „grün“ eingestuft werden. Besonders hoch ist der Anteil bei sogenannten wachstumsorientierten Jungunternehmen, in die bereits investiert wurde. Hier liegt ihr Anteil bei 29 %. „Erfreulich ist, dass der Anteil grüner Start-ups wächst und Investoren sowie Fördermittelgeber deren ökonomische Attraktivität zunehmend erkennen“, so Fichter.

Bei den Förderprogrammen wie EXIST und im Portfolio des High-Tech-Gründerfonds sind grüne Start-ups überdurchschnittlich stark vertreten. Ein klarer Trend zeigt sich demnach auch bei Investitionsentscheidungen. Hier setzten Akteure verstärkt auf Vorhaben, die Klimaaspekte berücksichtigen.

Der Green Startup Report zeigt aber auch, in welchen Bereichen die meisten grünen Gründer aktiv sind und in welchem Bundesland sie dominieren: Demnach sind 42 % der Geschäftsmodelle auf Software- und Plattformlösungen, 30 % auf grüne Konsumprodukte und 28 % auf Hardware-Innovationen fokussiert. 

Die Beschichtungen von Holzmöbeln bestehen gewöhnlich aus Lacken, Lasuren oder Kunststoff. Viele dieser synthetischen Beschichtungen basieren auf fossilen Rohstoffen, können Schadstoffe freisetzen und benötigen bei der Produktion viel Energie. Hinzu kommt, dass kunststoffbeschichtete Möbel nur schwer recycelt werden können. 

Heu, Gräser und Blumen statt Synthetik

Öle und Wachse gelten als umwelt- und gesundheitsfreundlichere Alternative für Beschichtungen. Doch ein Unternehmen aus dem Rheinland nutzt für seine Holzmöbel etwas anderes: Blüten und Blätter ausgewählter Blumen, Heu, Moos oder feine Ästchen. Die natürlichen Materialien stammen nach Unternehmensangaben größtenteils aus biologischer Landwirtschaft. Sie werden mit einem ökologischen Bindemittel auf ein Flachsvlies aufgebracht und anschließend in die Möbel eingesetzt.

Nebeneffekte der natürlichen Materialien

Der Einsatz der nachwachsenden Rohstoffe sorgt für weitere Effekte: Da bewusst auf eine Versiegelung verzichtet wird, verbreiten die Oberflächen die natürlichen Gerüche der verwendeten Pflanzen und unterstützen das Raumklima. Zudem bringen die Blumen wie Rosen, Margeriten oder Kornblumen Farbakzente in die Beschichtungen.  

Marktreife

Die Holzmöbel mit den natürlichen Beschichtungen können online in verschiedenen Designs gekauft werden.

Coatings on wooden furniture are usually made from lacquers, varnishes or synthetic materials. Many of these synthetic coatings are derived from fossil fuels, release harmful substances and require a lot of energy to produce. Furthermore, plastic-coated furniture is difficult to recycle.

Hay, grasses and flowers instead of synthetics

Oils and waxes are considered a more environmentally and health-friendly alternative for coatings. However, a company from the Rhineland uses a different approach for its wooden furniture, incorporating blossoms and leaves from selected flowers, hay, moss and fine branches. According to the company, most of these natural materials come from organic farming. These materials are applied to a flax fleece using an ecological binder and then inserted into the furniture.

Side effects of natural materials

Using renewable raw materials has further benefits: As the surfaces are not sealed, the natural odours of the plants used are released and the indoor climate is supported. Flowers such as roses, daisies and cornflowers also add colour accents to the coatings.

Market readiness

The wooden furniture with natural coatings is available to purchase online in a variety of designs.

Wälder sind Kohlenstoffsenke und Rohstoffquelle zugleich. Doch der Zustand der Bäume hat sich nicht nur in Deutschland verschlechtert. Trockenheit, Dürre und Schädlinge sowie großflächige Rodungen in den Tropen gefährden Ökosysteme weltweit und heizen die Erderwärmung an. Die Europäische Raumfahrtbehörde ESA hat am 29. April 2025 mit BIOMASS nun einen Satelliten ins All geschickt, der die grüne Lunge der Erde überwachen soll.

Detaillierte Weltkarte zur Biomasse der Wälder

Bisher war es schwierig, zuverlässige Daten zur globalen Biomasse – insbesondere in den Tropen – zu erheben, da die Möglichkeiten bestehender Satellitentechnologien begrenzt ist. Im Rahmen der neuen ESA-Mission soll jetzt eine detaillierte Karte der Biomasse in den Wäldern entstehen und so deren Zustand überwacht werden. Damit schließt die ESA eigenen Angaben nach eine Lücke und leitet eine „neue Ära“ zur Vermessung der Wälder ein. „Mit dem erfolgreichen Start von BIOMASS werden wir die tropischen Wälder durch eine völlig neue Brille betrachten. Dies ist der erste Satellit mit einem P-Band-Radar im Weltraum, der es uns ermöglicht, tiefer als je zuvor in die Baumkronen hineinzuschauen und so die Biomasse und ihre Veränderungen viel genauer zu bestimmen“, sagt Nuno Carvalhais, Projektmanager des BIOMASS-Projektbüros am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena.

Satellit mit innovativem Radarsystem ausgestattet

Das innovative P-Band-Radar basiert auf leistungsstarken Wellenlängen und kann den Forschenden zufolge die Struktur verschiedener Waldtypen erfassen sowie Daten zur oberirdischen Biomasse liefern. Letztes sei ein wichtiger Indikator für die Kohlenstoffvorräte der Landökosysteme und die Grundlage für globale Klimaschutzmaßnahmen, heißt es.

Freier Zugang zu Satellitendaten 

Mindestens fünf Jahre soll der BIOMASS-Satellit die Erde umkreisen. Die Daten stehen Forschenden weltweit, aber auch Umweltorganisationen und Regierungen zur freien Nutzung zur Verfügung. Mit Schulungen und Workshops will das in Deutschland angesiedelte Projektbüro BIOMASS dafür sorgen, dass diese Satellitendaten optimal genutzt werden und Waldforschung, Klimastudien und ökologische Anwendungen davon profitieren.

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