Aktuelle Veranstaltungen

Jedes Jahr gibt ein deutscher Haushalt laut Statistischem Bundesamt etwa 31.000 Euro für den privaten Konsum aus. Neben Bekleidung und Lebensmitteln zählen Körper- und Pflegemittel zu den umsatzstärksten Bereichen. In Deutschland wurden im Jahr 2020 mit diesen Produkten rund 14 Mrd. Euro erwirtschaftet. Im Bereich Wasch- und Reinigungsmittel wurden rund 4,6 Mrd. Euro ausgegeben. In der Konsumgüterindustrie hat die Bioökonomie längst ihren Weg in den Alltag gefunden. In vielen Bereichen werden natürliche Rohstoffe oder biobasierte Verfahren im industriellen Herstellungsprozess genutzt. 

Im Bereich der Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel ist der Einsatz biobasierter Verfahren schon heute vergleichsweise hoch. Mehr als ein Drittel der hierfür in Deutschland im Jahr 2019 eingesetzten 525.000 Tonnen Inhaltsstoffe werden vollständig oder teilweise biobasiert hergestellt (IKW Nachhaltigkeitsbericht). Dazu gehören Tenside, alkoholische Lösungsmittel, Enzyme oder Zitronensäure. Letztere wird schon heute vollständig biotechnologisch von Schimmelpilzen auf Basis von Melasse produziert – einem Nebenprodukt aus der Zuckerrübenverarbeitung. 

 

According to the Federal Statistical Office, private consumption in Germany amounts to around 31,000 euros per household. With around 14 billion euros, clothing and food as well as personal care and hygiene products accounted for the largest shares of private consumption in Germany in 2020. Around 4.6 billion euros were spent on detergents and cleaning products. The bioeconomy has been an intrinsic part of the consumer goods industry for some time. Many industrial manufacturing processes rely on natural raw materials or bio-based processes.  

The latter are already particularly prevalent in the production of detergents, care products and cleaning agents, with more than one third of all ingredients (total of 525,000 tonnes) having been fully, or partially, bio-based in 2019 (IKW Sustainability Report). These ingredients include surfactants, alcoholic solvents, enzymes and citric acid. The entire production of citric acid today is already based on fermentation using moulds with molasses, a by-product of sugar beet -processing, as the substrate.  
 

Eifel, Schwarzwald, Thüringer Wald oder Harz sind beliebte Ausflugsziele, um die Natur zu genießen. Üppige Wälder und Grünland prägen die Mittelgebirge Deutschlands, die allerdings landwirtschaftlich eher zu den benachteiligten Regionen des Landes zählen. Der Grund: Standort- und Produktionsbedingungen sind erschwert und die Erträge schwach. Gleichzeitig bieten Mittelgebirge mit ihren Wäldern und dem hohen Anteil an Grünlandbetrieben ein enormes Potenzial an nachwachsenden Rohstoffen sowie biogenen Reststoffen. Mit dem bundesweiten Ideenwettbewerb „Bioökonomie in Mittelgebirgen“ sucht der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) Ideen für eine innovative Nutzung dieser wertvollen biologischen Ressourcen. 

Potenziale nachwachsender Rohstoffe erschließen

Ziel des Wettbewerbs ist es, die Potenziale nachwachsender Rohstoffe in landwirtschaftlich benachteiligten Regionen wie den Mittelgebirgen zu fördern. „Aufgrund der Standortnachteile brauchen diese Regionen besondere Innovationskraft und Experimentierfreudigkeit“, erklärt Jürgen Metzner, Geschäftsführer des DVL.

Gefördert werden Innovationen, die Betrieben wirtschaftliche Perspektiven bieten und einen Betrag für die Regionalentwicklung sowie zum Umwelt- und Ressourcenschutz leisten. Gefragt sind beispielsweise Ideen zu neuen Anbauverfahren, zur Verbesserung der Bodenbearbeitung oder des Nährstoffmanagements oder zur Herstellung neuer biobasierter Produkte.

Verpackungen, ob Kunststoff oder Papier, sind aus dem Alltag kaum wegzudenken, landen aber schon nach kurzer Zeit im Müll. Damit werden kostbare Ressourcen vergeudet. Statt Bäume zu fällen, um Zellstoff für die Verpackungsindustrie zu gewinnen, setzt PAPACKS auf Industriehanf. Nun hat das 2013 gegründete Kölner Unternehmen mit Ukrainian Hemp eine eigene Lieferkette für zertifizierten Industriehanf aufgebaut und sich damit den Zugriff auf den nachwachsenden Rohstoff im industriellen Maßstab gesichert.  

Lieferkette für Industriehanf-Produktion aufgebaut

Trotz des seit über drei Jahren andauernden Krieges in der Ukraine ist es PAPACKS eigenen Angaben nach gelungen, eine Industrieinfrastruktur zu etablieren, um den nachwachsenden Rohstoff zu Faserguss, Zellstoff und Verpackungen zu verarbeiten und damit eine regionale, regenerative Wertschöpfungskette aufzubauen. PAPACKS sei damit das weltweit das erste Unternehmen, das eine skalierbare, zertifizierte und nachhaltige Alternative zu Holz-Zellstoff und Plastik im industriellen Maßstab anbiete, heißt es. 

Recycelbarkeit von Hanffaser-Produkten gegeben

Die von PAPACKS entwickelte spezielle Faserguss-Technologie bietet die Möglichkeit, recycelte Papierfasern oder Frischfasern für Lebensmittelverpackungen sowie Pflanzenfasern aus Grünschnitt, Nutzhanf, Algen, Bagasse und Miscanthus zu verarbeiten. Die Hanffasern sind nicht nur recyclingfähig, sondern auch vielfältig einsetzbar. Daraus können Trays, Behälter, Kapseln und Verpackungsformteile bis zu Papieren und Verbundstoffen hergestellt werden. „Wir ersetzen nicht einfach nur einen Rohstoff. Wir hinterfragen ein ganzes System. Industriehanf ermöglicht es uns, Verpackungen vom Prinzip der Abholzung zu entkoppeln – und gleichzeitig wirklich zirkuläre Materialkreisläufe in Europa aufzubauen“, erklärt PAPACKS-Gründer und -CEO Tahsin Dag. Bereits Ende 2025 sollen die ersten Produkte auf Industriehanf-Basis auf den Markt kommen.

Mit der Etablierung von Industriehanf als Rohstoff ist das PAPACKS-Team auf der Linie der seit Februar geltenden neuen EU-Verpackungsverordnung. Sie sieht vor, dass bis 2030 alle Verpackungen wiederverwertbar oder recyclingfähig sind. 

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Packaging, whether plastic or paper, is an integral part of everyday life, but ends up in the bin after a short time. This wastes valuable resources. Instead of cutting down trees to obtain cellulose for the packaging industry, PAPACKS relies on industrial hemp. Founded in 2013, the Cologne-based company has now established its own supply chain for certified industrial hemp with Ukrainian Hemp, thereby securing access to the renewable raw material on an industrial scale.

Supply chain established for industrial hemp production

Despite more than three years of war in Ukraine, PAPACKS says it has succeeded in establishing an industrial infrastructure to process the renewable raw material into fibre casting, pulp and packaging, thereby establishing a regional, regenerative value chain. PAPACKS is thus the first company in the world to offer a scalable, certified and sustainable alternative to wood pulp and plastic on an industrial scale.

Hemp fibre products are recyclable

The special fibre casting technology developed by PAPACKS makes it possible to process recycled paper fibres or virgin fibres for food packaging as well as plant fibres from green waste, industrial hemp, algae, bagasse and miscanthus. The hemp fibres are not only recyclable, but can also be used in a variety of ways. They can be used to produce everything from trays, containers, capsules and moulded packaging parts to paper and composite materials. "We are not simply replacing a raw material. We are scrutinising an entire system. Industrial hemp enables us to decouple packaging from the principle of deforestation - and at the same time establish truly circular material cycles in Europe," explains PAPACKS founder and CEO Tahsin Dag. The first products based on industrial hemp are set to be launched on the market by the end of 2025.

By establishing industrial hemp as a raw material, the PAPACKS team is in line with the new EU packaging regulation that came into force in February. It stipulates that all packaging must be reusable or recyclable by 2030.

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Die intensive Nutzung landwirtschaftlicher Flächen hat die Böden in Nordwesteuropa stark belastet. In zahlreichen Regionen ist der Humusgehalt zu niedrig. Dadurch können die Böden weniger Wasser speichern, was das Risiko für Erosion und Überschwemmungen erhöht – und auf lange Sicht die Ernährungssicherheit gefährdet. 

Im Forschungsprojekt HydroSoilWise soll die Boden- und Wasserbewirtschaftung im Gartenbau und in der Landwirtschaft Nordwesteuropas zukunftsfähiger gestaltet werden. Zwölf Partner aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland, darunter die Hochschule Geisenheim und die Universität Kassel, sind daran beteiligt. Das Vorhaben wird von der Europäischen Union im Rahmen des Interreg-Programms Nordwesteuropa mit 2,9 Mio. Euro gefördert. 

Bessere Wasseraufnahme der Böden

Ziel des Projekts ist, die Wasserspeicherkapazität der Böden zu verbessern und dadurch Erosion zu verringern. „Durch den Klimawandel erleben wir immer mehr Dürreperioden und selbst wenn es mal regnet, sind die Böden so ausgehärtet, dass das Wasser oberflächlich abfließt“, erklärt Jana Zinkernagel, Leiterin des Projekts an der Hochschule Geisenheim. Mittels intelligenter Bewässerungs- und Wassermanagementpraktiken wollen die Forschenden die Wassernutzung optimieren. 

Spezielle Forschungsanlage in Geisenheim

Die Aufgabe des Projektteams in Geisenheim besteht darin, unterschiedliche Bewirtschaftungsformen hinsichtlich einer verbesserten Wasseraufnahme des Oberbodens zu testen. In einer speziellen Forschungsanlage der Hochschule finden die Experimente statt, wie Zinkernagel erläutert: „Wir sind der einzige Projektpartner, der über diese Technologie verfügt. Die Besonderheit: Wir müssen die Effekte unserer Bewirtschaftungsmaßnahmen nicht mithilfe von Modellrechnungen schätzen, sondern können ganz konkrete Daten im Feld erheben.“ 

Eine Online-Toolbox sowie Demonstrationen und Schulungsmaßnahmen sollen die entwickelten Methoden in die praktische Anwendung überführen und dadurch einen Beitrag zu einer klimaresilienten Landwirtschaft in Nordwesteuropa leisten.

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The intensive use of agricultural land has placed a heavy burden on soils in north-west Europe. In many regions, the humus content is too low. As a result, soils are less able to store water, which increases the risk of erosion and flooding - and jeopardises food security in the long term.

The HydroSoilWise research project aims to make soil and water management in horticulture and agriculture in north-west Europe more sustainable. Twelve partners from Belgium, the Netherlands, France and Germany, including the Universities of Geisenheim and Kassel, are involved in the project. The project is being funded by the European Union with 2.9 million euros as part of the Interreg Northwest Europe programme.

Better water absorption by soils

The aim of the project is to improve the water storage capacity of the soil and thus reduce erosion. ‘Due to climate change, we are experiencing more and more periods of drought and even when it does rain, the soils are so hardened that the water runs off on the surface,’ explains Jana Zinkernagel, head of the project at the University of Geisenheim. The researchers want to use intelligent irrigation and water management practices to optimise water use.

Specialised research facility in Geisenheim

The task of the project team in Geisenheim is to test different forms of cultivation with regard to improving the water absorption of the topsoil. The experiments take place in a special research facility at the university, as Zinkernagel explains: "We are the only project partner with this technology. The special thing about it is that we don't have to estimate the effects of our management measures using model calculations, but can collect very specific data in the field."

An online toolbox as well as demonstrations and training measures are intended to transfer the developed methods into practical application and thus contribute to climate-resilient agriculture in north-west Europe.

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Seit 2013 veröffentlicht das Borderstep Institut jährlich Daten und Trends zur grünen Gründerszene in Deutschland – seit 2019 unter dem Namen Green Startup Monitor. Mit dem Green Startup Report (GSR) wird das Monitoring nicht nur auf ein höheres Level gehoben. Für den vorliegenden Bericht wurde erstmals auch das Klimaschutzpotenzial grüner Start-ups untersucht.

Grüne Start-ups als Hoffnungsträger für Klimaschutz

Dem Report zufolge ist die grüne Gründerszene „ein zentraler Hoffnungsträger für wirksamen Klimaschutz“ in Europa. Demnach kann ein einzelnes Start-up durch Innovationen im Durchschnitt 30.000 Tonnen CO₂e pro Jahr einsparen. „Der Green Startup Report 2025 belegt, dass grüne Start-ups vielfältige innovative Konzepte entwickeln, um dem Klimawandel wirksam zu begegnen – mit enormem Potenzial zur Senkung von Treibhausgasemissionen und zur Vermeidung von Schadenskosten“, erklärt Klaus Fichter, Gründer und Leiter des Borderstep Instituts und Co-Autor des GSR. 

Anteil grüner Start-ups wächst weiter

Auch der Anteil grüner Start-ups wächst kontinuierlich weiter. Jedes fünfte Jungunternehmen, das 2023 gegründet wurde, entwickelt inzwischen innovative Produkte und Dienstleistungen, die Umwelt und Klima schützen, und kann als „grün“ eingestuft werden. Besonders hoch ist der Anteil bei sogenannten wachstumsorientierten Jungunternehmen, in die bereits investiert wurde. Hier liegt ihr Anteil bei 29 %. „Erfreulich ist, dass der Anteil grüner Start-ups wächst und Investoren sowie Fördermittelgeber deren ökonomische Attraktivität zunehmend erkennen“, so Fichter.

Bei den Förderprogrammen wie EXIST und im Portfolio des High-Tech-Gründerfonds sind grüne Start-ups überdurchschnittlich stark vertreten. Ein klarer Trend zeigt sich demnach auch bei Investitionsentscheidungen. Hier setzten Akteure verstärkt auf Vorhaben, die Klimaaspekte berücksichtigen.

Der Green Startup Report zeigt aber auch, in welchen Bereichen die meisten grünen Gründer aktiv sind und in welchem Bundesland sie dominieren: Demnach sind 42 % der Geschäftsmodelle auf Software- und Plattformlösungen, 30 % auf grüne Konsumprodukte und 28 % auf Hardware-Innovationen fokussiert. 

Die Beschichtungen von Holzmöbeln bestehen gewöhnlich aus Lacken, Lasuren oder Kunststoff. Viele dieser synthetischen Beschichtungen basieren auf fossilen Rohstoffen, können Schadstoffe freisetzen und benötigen bei der Produktion viel Energie. Hinzu kommt, dass kunststoffbeschichtete Möbel nur schwer recycelt werden können. 

Heu, Gräser und Blumen statt Synthetik

Öle und Wachse gelten als umwelt- und gesundheitsfreundlichere Alternative für Beschichtungen. Doch ein Unternehmen aus dem Rheinland nutzt für seine Holzmöbel etwas anderes: Blüten und Blätter ausgewählter Blumen, Heu, Moos oder feine Ästchen. Die natürlichen Materialien stammen nach Unternehmensangaben größtenteils aus biologischer Landwirtschaft. Sie werden mit einem ökologischen Bindemittel auf ein Flachsvlies aufgebracht und anschließend in die Möbel eingesetzt.

Nebeneffekte der natürlichen Materialien

Der Einsatz der nachwachsenden Rohstoffe sorgt für weitere Effekte: Da bewusst auf eine Versiegelung verzichtet wird, verbreiten die Oberflächen die natürlichen Gerüche der verwendeten Pflanzen und unterstützen das Raumklima. Zudem bringen die Blumen wie Rosen, Margeriten oder Kornblumen Farbakzente in die Beschichtungen.  

Marktreife

Die Holzmöbel mit den natürlichen Beschichtungen können online in verschiedenen Designs gekauft werden.

Coatings on wooden furniture are usually made from lacquers, varnishes or synthetic materials. Many of these synthetic coatings are derived from fossil fuels, release harmful substances and require a lot of energy to produce. Furthermore, plastic-coated furniture is difficult to recycle.

Hay, grasses and flowers instead of synthetics

Oils and waxes are considered a more environmentally and health-friendly alternative for coatings. However, a company from the Rhineland uses a different approach for its wooden furniture, incorporating blossoms and leaves from selected flowers, hay, moss and fine branches. According to the company, most of these natural materials come from organic farming. These materials are applied to a flax fleece using an ecological binder and then inserted into the furniture.

Side effects of natural materials

Using renewable raw materials has further benefits: As the surfaces are not sealed, the natural odours of the plants used are released and the indoor climate is supported. Flowers such as roses, daisies and cornflowers also add colour accents to the coatings.

Market readiness

The wooden furniture with natural coatings is available to purchase online in a variety of designs.

Wälder sind Kohlenstoffsenke und Rohstoffquelle zugleich. Doch der Zustand der Bäume hat sich nicht nur in Deutschland verschlechtert. Trockenheit, Dürre und Schädlinge sowie großflächige Rodungen in den Tropen gefährden Ökosysteme weltweit und heizen die Erderwärmung an. Die Europäische Raumfahrtbehörde ESA hat am 29. April 2025 mit BIOMASS nun einen Satelliten ins All geschickt, der die grüne Lunge der Erde überwachen soll.

Detaillierte Weltkarte zur Biomasse der Wälder

Bisher war es schwierig, zuverlässige Daten zur globalen Biomasse – insbesondere in den Tropen – zu erheben, da die Möglichkeiten bestehender Satellitentechnologien begrenzt ist. Im Rahmen der neuen ESA-Mission soll jetzt eine detaillierte Karte der Biomasse in den Wäldern entstehen und so deren Zustand überwacht werden. Damit schließt die ESA eigenen Angaben nach eine Lücke und leitet eine „neue Ära“ zur Vermessung der Wälder ein. „Mit dem erfolgreichen Start von BIOMASS werden wir die tropischen Wälder durch eine völlig neue Brille betrachten. Dies ist der erste Satellit mit einem P-Band-Radar im Weltraum, der es uns ermöglicht, tiefer als je zuvor in die Baumkronen hineinzuschauen und so die Biomasse und ihre Veränderungen viel genauer zu bestimmen“, sagt Nuno Carvalhais, Projektmanager des BIOMASS-Projektbüros am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena.

Satellit mit innovativem Radarsystem ausgestattet

Das innovative P-Band-Radar basiert auf leistungsstarken Wellenlängen und kann den Forschenden zufolge die Struktur verschiedener Waldtypen erfassen sowie Daten zur oberirdischen Biomasse liefern. Letztes sei ein wichtiger Indikator für die Kohlenstoffvorräte der Landökosysteme und die Grundlage für globale Klimaschutzmaßnahmen, heißt es.

Freier Zugang zu Satellitendaten 

Mindestens fünf Jahre soll der BIOMASS-Satellit die Erde umkreisen. Die Daten stehen Forschenden weltweit, aber auch Umweltorganisationen und Regierungen zur freien Nutzung zur Verfügung. Mit Schulungen und Workshops will das in Deutschland angesiedelte Projektbüro BIOMASS dafür sorgen, dass diese Satellitendaten optimal genutzt werden und Waldforschung, Klimastudien und ökologische Anwendungen davon profitieren.

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Forests are both a carbon sink and a source of raw materials. However, the condition of trees has not only deteriorated in Germany. Aridity, drought and pests as well as large-scale deforestation in the tropics are jeopardising ecosystems worldwide and fuelling global warming. On 29 April 2025, the European Space Agency (ESA) launched BIOMASS, a satellite designed to monitor the Earth's green lungs.

Detailed world map of forest biomass

Until now, it has been difficult to collect reliable data on global biomass - particularly in the tropics - as the capabilities of existing satellite technologies are limited. As part of the new ESA mission, a detailed map of forest biomass is now to be created and its condition monitored. According to ESA, this closes a gap and ushers in a ‘new era’ for measuring forests. "With the successful launch of BIOMASS, we will be looking at tropical forests through a completely new lens. This is the first satellite with a P-band radar in space that allows us to look deeper into the canopy than ever before and thus determine the biomass and its changes much more precisely," says Nuno Carvalhais, project manager of the BIOMASS project office at the Max Planck Institute for Biogeochemistry in Jena.

Satellite equipped with innovative radar system

The innovative P-band radar is based on powerful wavelengths and, according to the researchers, can record the structure of different types of forest and provide data on above-ground biomass. The latter is an important indicator of the carbon stocks of terrestrial ecosystems and the basis for global climate protection measures, they say.

Free access to satellite data

The BIOMASS satellite will orbit the earth for at least five years. The data will be freely available to researchers worldwide, as well as to environmental organisations and governments. The BIOMASS project office, which is based in Germany, will organise training courses and workshops to ensure that this satellite data is used optimally and that forest research, climate studies and ecological applications benefit from it.

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Nicht nur Pflanzen, auch Pilze bieten ein breites Spektrum an Farben. Anders als die pflanzlichen Naturstoffe ist ihr Potenzial als Farbstoffproduzent nicht nur kaum bekannt. Es fehlt auch an geeigneten biotechnologischen Verfahren, um Farbstoffe aus dem Myzel zu kultivieren. Diese Hürde will ein Team um die Berliner Biochemikerin Friederike Hoberg im Projekt MycoColors meistern. Die Forschenden wollen darin das Potenzial von Pilzfarbstoffen unter die Lupe nehmen und diese in der Textil- und Modeindustrie etablieren. Mithilfe molekulargenetischer Methoden wird dafür der Schimmelpilz Aspergillus niger als Produktionsplattform ausgebaut. Im Labor hat sich die Pilzart bereits als vielversprechender Farbstoffproduzent erwiesen.

When people think of natural dyes, they usually think of plants. However, fungi also offer a broad spectrum of colors. Unlike plant-based natural dyes, the potential of fungi as dye producers is still largely unknown. Moreover, there is still a lack of suitable biotechnological processes for cultivating dyes from fungal mycelium. A team led by Berlin-based biochemist Friederike Hoberg aims to overcome this challenge in the MycoColors project. The goal is to explore the potential of fungal-based dyes and establish their use in the fashion and textile industries. Using molecular genetic techniques, the mold Aspergillus niger is being developed as a production platform. In the lab, this fungal species has already proven to be a promising dye producer.

Laut der Studie könnte die jährlich ins Meer gelangende Plastikmenge im Jahr 2045 mit 23 Mio. Tonnen ihren Höchststand erreichen. Auch die Mikroplastikkonzentration würde demnach stark zunehmen. Die Berechnungen des Forschungsteams basieren auf einer OECD-Studie aus dem Jahr 2022, liefern jedoch deutlich höhere Werte, da das Team Messungen und Schätzungen der Kunststoffmengen in den Meeren zugrundegelegte, während die OECD ihre Werte aus Bevölkerungsdichte und Abfallaufkommen ableitete.

Nach Angaben des Forschungsteams gingen 2019 bis zu 16 Mio. Tonnen Kunststoff ins Meer, während die OECD nur 1,7 Mio. Tonnen Makroplastik schätzte. Selbst im besten Szenario würde die Kunststoffmenge im Meer von 263 Mio. Tonnen (2015) auf 1.200 Mio. Tonnen (2060) steigen. Auch nach einem völligen Stopp der Einträge ab 2060 würde Mikroplastik weiter zunehmen – durch den Zerfall vorhandener Kunststoffe, vor allem aus ungesicherten Küsten-Deponien.

Die Studie wurde im Fachmagazin Science Advances veröffentlicht
 

According to the study, the amount of plastics entering the sea each year could peak at 23 million tonnes in 2045. The concentration of microplastics would also increase significantly. The research team's calculations are based on an OECD study from 2022, but provide significantly higher values because the team used measurements and estimates of the amount of plastic in the oceans, while the OECD derived its values from population density and waste generation.

As reported by the research team, up to 16 million tonnes of plastic entered the sea in 2019, while the OECD estimated only 1.7 million tonnes of macroplastics. Even in the best-case scenario, the amount of plastic in the sea would increase from 263 million tonnes (2015) to 1,200 million tonnes (2060). And even after a complete stop to discharges from 2060, microplastics would continue to increase - due to the decomposition of existing plastics, especially from unsecured coastal landfills.

The study was published in the journal Science Advances.

Mit Blick auf die wachsende Weltbevölkerung und zunehmende Belastung natürlicher Ressourcen durch den steigenden Konsum tierischer Lebensmittel wird die Entwicklung und Produktion alternativer Proteine immer dringlicher. Dabei handelt es sich um Lebensmittel oder Zutaten, die auf Basis von Pflanzen, Zellkultivierung und Fermentation einen vergleichbaren Proteingehalt aufweisen und damit tierische Produkte wie Fleisch und Milch ersetzen können.

Die neuen Zahlen aus den GFI-Reports zeigen, dass europäische Hersteller pflanzenbasierter, zellkultivierter sowie fermentativ gewonnener Fleisch-, Fisch-, Ei- und Milchprodukte 2024 nahezu 470 Mio. Euro einwerben konnten. Das ist ein Zuwachs von 23  % im Vergleich zum Vorjahr.

Größter Investitionsbetrag Deutschlands

Allein in Deutschland wurden im vergangenen Jahr rund 134 Mio. Euro in alternative Proteine investiert – laut GFI ein Rekordwert, der fast fünfmal so hoch ist wie der Betrag im Jahr 2023. Damit entfiel rund ein Viertel der gesamten europäischen Investitionen in diesem Bereich auf deutsche Unternehmen. „Das ist ein ermutigendes Ergebnis in Zeiten, in denen wir nicht nur positive Nachrichten aus dem Sektor hören“, findet Ivo Rzegotta vom GFI. Ein Report speziell für Deutschland ist bereits geplant. 

Fermentationsverfahren gewinnen an Bedeutung

Die meisten europäischen Investitionen sind der Studie zufolge in die Produktion fermentationsbasierter Lebensmittel und Zutaten geflossen. So sammelten Unternehmen, die ihre Produkte mit Präzisionsfermentation herstellen, 2024 rund 120 Mio. Euro ein. Dies sind mehr als dreimal so viel wie im Jahr 2023. Firmen aus dem Bereich der Biomassefermentation konnten ebenfalls knapp 120 Mio. Euro einfahren, was einer Steigerung von 10 % entspricht. 

Diese Entwicklung im Bereich fermentativer Lebensmittelinnovationen ist auch in Deutschland zu sehen: Das auf tierfreien Käse spezialisierte Unternehmen Formo erhielt 2024 einen Kredit über 35 Mio. Euro und akquirierte zudem über 56 Mio. Euro im Rahmen seiner Serie-B-Finanzierungsrunde. Auch die Start-ups Protein Distillery und Pacifico Biolabs sicherten sich Investitionen in Höhe von 15 beziehungsweise 3,1 Mio. Euro. Im Zeitraum 2015 bis 2024 belegt Deutschland damit weltweit den dritten Platz bei Investitionen in Fermentationsunternehmen.

The development and production of alternative proteins is becoming increasingly urgent in view of the growing world population and the increasing strain on natural resources caused by the growing consumption of animal-based foods. These are foods or ingredients based on plants, cell cultivation and fermentation that have a comparable protein content and can therefore replace animal products such as meat and milk.

The new figures from the GFI reports show that European manufacturers of plant-based, cell-cultured and fermented meat, fish, egg and dairy products were able to raise almost 470 million euros in 2024. This is an increase of 23% compared to the previous year.

Largest investment in Germany

In Germany alone, around €134 million were invested in alternative proteins last year - a record figure that is almost five times the amount invested in 2023, according to the GFI. This means that German companies accounted for around a quarter of all European investment in this area. ‘This is an encouraging result at a time when we are not only hearing positive news from the sector,’ says Ivo Rzegotta from the GFI. A report specifically for Germany is already planned.

Fermentation processes are gaining importance

According to the study, the majority of European investments were channelled into the production of fermentation-based foods and ingredients. Companies that manufacture their products using precision fermentation raised around 120 million euros in 2024. This is more than three times as much as in 2023. Companies from the biomass fermentation sector were also able to generate almost 120 million euros, which corresponds to an increase of 10%.

This development in the field of fermentative food innovations can also be seen in Germany: Formo, a company specialising in animal-free cheese, received a loan of €35 million in 2024 and also acquired over €56 million as part of its Series B financing round. The start-ups Protein Distillery and Pacifico Biolabs also secured investments totalling €15 million and €3.1 million respectively. This puts Germany in third place worldwide for investments in fermentation companies in the period from 2015 to 2024.