Aktuelle Veranstaltungen

Soil is much more than dirt. It contains a slew of microorganisms, fungi and roots of a plethora of plants. All of which interact with each other and together, they make up the soil microbiome. Headed by the European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg and the University of Tartu in Estonia, an international research team for the first time conducted a study of bacteria and fungi in soil. Their results, as reported in the journal “Nature”, show that bacteria and fungi are in constant competition for nutrients and produce an arsenal of antibiotics to gain an advantage over one another.

Soil samples from tropical forests to the tundra

Over the course of five years, the researchers took 58.000 soil samples from 1450 sites all over the world, which included areas that were either unaffected or affected by human activities such as agriculture. Mohamad Bahram from the University of Tartu and Falk Hildebrand at EMBL, together with a large team of collaborators, analysed the enormous dataset. Of the 1450 sites sampled, 189 were selected for in-depth analysis, covering the world’s most important biomes, from tropical forests to tundra, on all continents.

War amongst soil microbes

The soil researchers analysed several million genes, but less than one percent were previously known. “The amount of unknown genes is overwhelming, but the ones we can interpret clearly point to a global war between bacteria and fungi in soil,” says Peer Bork, EMBL group leader and corresponding author of the paper.

Moreover, the researchers found that bacterial diversity in the soil is lower with increasing presence of fungi. The team also found a strong link between the number of antibiotic resistance genes in bacteria and the amount of fungi, especially those with potential for antibiotics production such as Penicillium. Falk Hildebrand: “This pattern could well be explained by the fact that fungi produce antibiotics in warfare with bacteria, and only bacteria with adequate antibiotic resistance genes can survive this.”

Regional differences

The team also found regional differences in the distribution of bacteria and fungi. Bacteria prefer hot and wet locations. Fungi are usually more prevalent in colder and dryer climates like the tundra. They also tend to be more geographically restricted, with differences in populations between continents. This implies that the relative contributions of bacteria and fungi to nutrient cycling are different around the world, and that global climate change may affect their composition and function differently.

Effects of human activity

When comparing data from the unspoiled soil sites with data from locations affected by humans, such as farmland or garden lawns, the ratios between bacteria, fungi and antibiotics were completely different. According to the scientists, this shift in the natural balance shows the effect of human activities on the soil microbiome, with unknown consequences so far. However, a better understanding of the interactions between fungi and bacteria in soil could help to reduce the usage of soil fertilizer in agriculture, and increase the number of beneficial microorganisms.

jmr

Algen zählen zu vielversprechenden Kandidaten bei der Suche nach neuen Produkten für die Bioökonomie. Sie lassen sich nicht nur schnell und in großen Mengen als Biomasse kultivieren, sondern sind auch reich an Nährstoffen. Auf Grund ihres hohen Eiweißgehalts sind sie zudem eine alternative Proteinquelle. Gerade bei der Etablierung von Algen als Lebensmittel ist es wichtig, den Geschmack der Verbraucher zu hinterfragen, damit die gesunde Kost an Akzeptanz gewinnt. Forscher der Georg-August-Universität Göttingen befassen sich seit einiger Zeit schon mit der Frage, ob sich Algen für die Herstellung von Lebensmitteln eignen und ob Verbraucher ihren Fleischkonsum Algenprodukten zuliebe reduzieren würden. Untersucht werden dabei der Geschmack und die Akzeptanz der Mikroalge Spirulina (Arthrospira platensis).

Basis für alternative Fleischprodukte

In einem ersten Schritt wollten die Göttinger Forscher erfahren, inwiefern die Mikroalge sich wie Soja als Basis für die Herstellung von alternativen Fleischprodukten eignet und welchen Einfluss die technischen Parameter auf die sensorischen Eigenschaften des Produkts haben. Mithilfe eines speziellen Verfahrens, der sogenannten Nassextrusion, versuchten Forscher aus Algenproteinen eine fleischähnliche Textur wie beim Sojaschnitzel herzustellen.

Algen-Pasta siegt bei Online-Umfrage

In einer Online-Befragung testeten die Forscher, wie die Algenprodukte ankommen. Eintausend Verbraucher in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden konnten dabei zwischen Fotos von Spirulina-gefüllten Nudeln, Spirulina-Sushi und einem proteinreichen Snack (Jerky) wählen. Das Ergebnis war eindeutig: Die Spirulina-Pasta rangierte ganz oben auf der Beliebtheitsskala. „Die Mikroalge Spirulina hat das Potenzial, in verschiedenen Formen als Lebensmittel angeboten zu werden. Alle drei Produktkategorien wären mit Spirulina denkbar, sofern sie bei den Verbrauchern bekannt sind“, sagt die Erstautorin der Studie, Stephanie Grahl.  Sie vermutet, dass die Wahl auf Pasta fiel, weil Konsumenten damit im Allgemeinen vertraut sind.

Geschmacksrichtungen hinterfragen

In einem nächsten Schritt wollen die Göttinger Forscher in einem sogenannten sensorischen Konsumententest verschiedene Geschmacksrichtungen von Spirulina-Pasta beim Verbraucher ausloten. Das Ziel: Neue schmackhafte Lebensmittel mit Algen entwickeln und damit eine fleischarme Ernährung unterstützen. Die Erforschung alternativer Proteinquellen und deren Akzeptanz in Lebensmitteln sind Teil des Projektes „Sustainability Transitions in der Lebensmittelproduktion: alternative Proteinquellen in soziotechnischer Perspektive“. Das Vorhaben wird vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.

bb

Die Küsten Norddeutschlands werden immer öfter von schweren Unwettern heimgesucht. Zuletzt sorgte im Dezember 2013 Orkan Xaver für eine schwere Sturmflut mit Pegelständen von 6,09 Meter über Normalnull. Experten sind überzeugt, dass in Folge des Klimawandels Sturmfluten zunehmen werden. Was das für die Küstenvegetation bedeutet, wollen Forscher in einem einzigartigen Experiment herausfinden.

Klimafolgen für Küstenschutzfunktion der Tidemarschen

Im Rahmen des EU-Hydralab+ Projekts RESIST (Response of Ecologically-mediated Shallow Intertidal Shores and their Transitions to extreme hydrodynamic forcing) untersucht ein internationales Forscherteam, welche Folgen Klimaveränderungen auf die Küstenschutzfunktion der Tidemarschen haben. Im Fokus stehen konkret Pflanzen der Salzwiesen wie Schlickgras und Strandquecke, die Küsten vor stürmischer See und heranbrausenden Wellen schützen.

Wellen und Sturmfluten simulieren

Versuchsstation ist der Wellenkanal am Forschungszentrum Küste (FZK) in Hannover, einer gemeinsamen Einrichtung der Leibniz Universität Hannover und der Technischen Universität Braunschweig. Der Kanal ist 307 Meter lang, 5 Meter breit und 7 Meter tief. Mittels einer hydraulisch angetriebenen Wellenmaschine können hier Wellen bis zu 2 Meter Höhe sowie Seegang unter Tief- und Flachwasser-Bedingungen simuliert werden.

Kleine Pflanze unter hohen Wellen

Doch wie widerstandsfähig sind die Tidemarschen gegenüber zunehmenden Überschwemmungen wirklich und, welche Sturmfluten könnten sie sogar zerstören?  Das Experiment im Wellenkanal soll Antworten liefern. Dafür werden Setzlinge und erwachsene Pflanzen in fünf verschiedenen Zonen am Boden des Wellenkanals verankert und wochenlang über bis zu zwei Meter hohen Wellen sowie Sturmfluten ausgesetzt. In einer dieser Zonen werden beispielsweise die Auswirkungen von Sturmfluten in den Sommer- und Wintermonaten üntersucht. Dafür wurde ein Teil der Pflanzen trockengelegt, um durch die Dürre das langsame Absterben der Pflanzen zu simulieren. Darüber hinaus wird in einer anderen Zone ein neuartiger Erosionsschutz aus Kartoffelstärke erprobt. Dabei handelt es sich um ein Gitter, das direkt auf dem Boden in den Boxen angebracht wird und junge Pflanzen und das Sediment gegen die Wellen schützen soll.

Erosion live beobachten 

Neben dem vegetativen Effekt geht es auch um die Frage, wie sich die Bodenzusammensetzung auf die Erosion der Küsten auswirkt. Dafür werden im Wellenkanal auch Sedimentproben gezielt Wellen und Sturmfluten ausgesetzt. Die sogenannten Sediment-Bohrkerne sind an der Seite geöffnet und werden am Ende des großen Wellenkanals fixiert, wo die Wucht der Wellen sie trifft. So können die Forscher die Erosion nach jedem Wellenlauf genau verfolgen.

Das Hydralab+ Projekt RESIST wird von der University of Cambridge (UK) geleitet und im Rahmen des europäischen Innovations-und Forschungsprogramms Horizon 2020 finanziert. An dem Vorhaben sind neben den Universitäten in Hannover und Braunschweig, die Universität Hamburg sowie die Universität Antwerpen (Belgien) und das Royal Netherlands Institute for Sea Research beteiligt.


bb

Wie umweltfreundlich ist das Produkt? Diese Frage zu beantworten, ist nicht immer leicht. Um Umweltbeeinträchtigungen einzuschränken oder gar zu vermeiden, müssen Schwachstellen schon bei der Produktentwicklung aufgespürt werden. Forscher der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), der Hochschule Darmstadt (h_da) und des Darmstädter Beratungsunternehmens e-hoch-3 haben nun ein entsprechendes Instrument entwickelt. Mithilfe von „EcoScreen“ kann erstmals die Umweltfreundlichkeit eines Produktes über den gesamten Lebenszyklus hinweg ermittelt werden – und das schnell, unkompliziert und kostengünstig.  

Entwickler müssen Umweltwirkungen ihres Produktes kennen

„Die Produktentwicklung hat einen erheblichen Einfluss auf die Umweltwirkungen eines Produktes. Bei der Entwicklung umweltgerechter Produkte müssen Produktentwickler daher die möglichen Prozesse und ihre Wirkungen in allen Lebensphasen vorab in Betracht ziehen und unter Gesichtspunkten der Umweltgerechtigkeit auswählen, gestalten und optimieren“, erklärt Ekkehard Schiefer von der UAS.

EcoDesign umfasst nur einzelne Umweltaspekte

Der Lebenszyklus eines Produktes besteht aus vier Phasen: Werkstoffherstellung, Produktion, Nutzung sowie Recycling und Entsorgung. Damit Unternehmen ihre Produkte als „EcoDesign“ bezeichnet dürfen, müssen sie bei der Entwicklung gewisse Umweltstandards erfüllen. Die bisherige Bewertungsmethode berücksichtigt allerdings nur einzelne Umweltaspekte der Fertigung und Abfallbehandlung, aber nicht das gesamte Produktleben.

EcoScreen als Bewertungsindikator für Umweltfreundlichkeit

Im Projekt „Kurzbilanzierung von Fertigung und Abfallbehandlung beim EcoDesign (EcoScreen)“ hat das Team um Schiefer nun Werte ermittelt, die alle relevanten Umweltbeeinträchtigungen der vier Lebenszyklen beinhalten. Den Entwicklern von umweltfreundlichen Produkten stehen damit erstmals Sachbilanzdatensätze zur Ökobilanzierung von ausgewählten Fertigungs- und Abfallbehandlungsprozessen zur Verfügung, die die entstehenden Umweltbeeinträchtigungen hinreichend abbilden. Dafür wurden vorhandene Bilanzierungsansätze auf Referenzprozesse übertragen, deren Umweltwirkungen kalkuliert und zu den einfach zu handhabenden Kurzbilanzierungswerten Eco-indicator und Carbon-Footprint zusammengeführt. „Die Unsicherheit in der Entscheidungsfindung im Rahmen des EcoDesigns wird so insgesamt reduziert, was die Akzeptanz und Verbreitung des EcoDesigns im industriellen Einsatz erhöht“, betont Schiefer.


Öko-Test im Lehrplan verankert

Die Forschungsergebnisse sind mittlerweile auch fester Bestandteil der Studien-Lehrpläne in Frankfurt am Main und Darmstadt. Dort werden die neuen Kurzbilanzierungswerte von Studenten in Übungen bereits angewendet, um vorhandene Produkte ökologisch zu bewerten und zu optimieren.

bb

Weizen und insbesondere Brotweizen zählen zu den Grundnahrungsmitteln der Menschheit und versorgen diese mit etwa einem Fünftel des gesamten Kalorienbedarfs. Doch das Brotweizengenom ist enorm umfangreich und machte gezielte Züchtungen gerade hinsichtlich höherer Ernteerträge bisher nahezu unmöglich. Nun wurde das Genom der vermutlich wichtigsten Getreidesorte der Welt  in einem Mammutprojekt nach 13 Jahren entschlüsselt. Über 200 Wissenschaftler aus 73 Forschungseinrichtungen in 20 Ländern, darunter Deutschland, waren daran beteiligt. Im Fachmagazin „Science“ präsentieren die Wissenschaftler eine detaillierte Kartierung des gesamten Brotweizengenoms.

Komplizierte Entstehungsgeschichte

Während das Genom der unter Pflanzenforschern beliebten Modellpflanze Arabidopsis etwa 130 Mio. DNA-Basenpaaren umfasst, und das menschliche Genom drei Milliarden Basenpaare zählt, enthält Brotweizen ganze 16 Milliarden Basenpaare verteilt auf 21 Chromosomen mit zahlreichen sich wiederholenden Elementen. Diese ungewöhnliche Genomgröße liegt im Ursprung der Pflanze begründet, die drei Genome in sich vereint. Vor etwa 500.000 Jahren hybridisierten zwei Wildgräserarten zum so genannten Emmer oder Zweikornweizen, der heute kaum noch angebaut wird. Nachdem der Emmer von den Menschen kultiviert und auf Feldern angebaut wurde, hybridisierte dieser abermals mit einer dritten Wildgrasart. So entstand der heute weit verbreitete hexaploide Brotweizen, der jedes Chromosomenpaar in dreifacher Ausführung in sich trägt – je ein Paar von jedem Vorfahren.

Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung arbeiten Forscher, Züchter und Landwirte schon lange daran, den Ertrag der Weizenpflanze zu erhöhen. Doch um zu wissen, welche Gene wann aktiv sein müssen, um einen hohen Ernteertrag zu erzielen, bedurfte es der genauen Kartierung des Weizengenoms. Mit diesem Ziel schlossen sich Pflanzenforscher und Molekularbiologen aus aller Welt zusammen. Forschende des Helmholtz Zentrums München sowie des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) Gatersleben waren maßgeblich an der Entschlüsselung beteiligt. Ihre Arbeit wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit knapp 1,5 Mio. Euro gefördert.

Komplexes Genom stellt Forscher vor Herausforderungen

Für ihre Studie analysierten die deutschen Wissenschaftler über achthundert Expressionsdatensätze aus 28 Studien. Diese kombinierten sie mit der vollständig annotierten Genomsequenz zu einem Transkript-Atlas. Dabei war nicht nur die Größe, sondern auch die besondere Struktur des Weizengenoms eine Herausforderung: „Die vollständige Sequenzierung des Genoms von Brotweizen wurde lange Zeit für unmöglich gehalten, da es enorm groß und komplex ist“, betont Nils Stein, Leiter der Arbeitsgruppe Genomik Genetischer Ressourcen am IPK in Gatersleben.

Selbst modernste Technologien konnten die Basenabfolge des Erbguts nicht im Ganzen entschlüsseln. Dadurch standen den Forschenden immer nur Fragmente des Genoms zur Verfügung. Entsprechend schwierig war es, den korrekten Zusammenbau dieser Teilsequenzen nachzuvollziehen. Hierfür mussten die Wissenschaftler spezielle Algorithmen und neue Strategien entwickelten, um die enormen Datenmengen auswerten und zusammenfügen zu können.

Schließlich gelang es ihnen aber zu entschlüsseln, wann welche Gene auf welchen Chromosomen(-abschnitten) in der Weizenpflanze aktiv sind. „Erstmals sind wir in der Lage, die Anteile bei der Ausprägung von Merkmalen einzelnen Subgenomen zuzuordnen und die Gen-Expression mit Hilfe von regulatorischen Netzwerken zu analysieren“, sagt Andrea Bräutigam, die am IPK am Projekt beteiligt war.

Mehr als 107.000 Gene kartiert

Voraussetzung dafür war die exakte Annotation der Sequenzen, die am Helmholtz Zentrum in München stattfand. „Nachdem die finale Sequenz bekannt war, ging es an die Inhalte“, erklärt Manuel Spannagl, Gruppenleiter in der Abteilung Genomik und Systembiologie pflanzlicher Genome am Helmholtz Zentrum München. „Unsere Aufgabe war es, aus den Milliarden von Basen herauszulesen, welche Gene wo liegen und wie sie organisiert sind: 107.891 Gene konnten wir kartieren.“ Außerdem analysierte das Team um Spannagl mehr als vier Millionen molekulare Marker sowie Sequenzinformationen über die Bereiche zwischen Markern bzw. Genen, die deren Aktivität beeinflussen.

Die Pflanzenforscher, die sich unter dem Dach des International Wheat Genome Sequencing Consortium (IWGSC) versammelt haben, hoffen nun, dass ihre Arbeit tatsächlich die gezielte und zügige Züchtung neuer Weizensorten ermöglicht, die nicht nur für höhere Ernteerträge sorgen, sondern auch resistenter gegenüber Extremwetterbedingungen wie Dürre oder Überschwemmungen sind. 

jmr

The genome of the arguably most important crop worldwide, bread wheat, has been decoded. The results of the thirteen-year scientific endeavor of 200 scientists from 73 research institutions in 20 countries were published in the journal “Science”. Researchers at the Helmholtz Centre in Munich and the Leibniz Institute of Plant Genetics and Crop Plant Research (IPK) in Gatersleben played a vital part in the discovery.

Feeding the world

Wheat and especially bread wheat are a staple food for over one-third of the world’s population. It also serves as an important source of vitamins and minerals. Due to the growing numbers in world population, wheat yield needs to increase in order keep feeding everyone.

However, the wheat genome is unusually large and complex and has been near-impossible to decode thus far. "It was long believed that it was impossible to sequence the bread-wheat genome in its entirety, because it is massive and complex," says Nils Stein, Head of the Research Group Genomics of Genetic Resources at the IPK in Gatersleben. "The wheat genome, five times bigger than the human genome, is divided into three subgenomes and is distributed over 21 chromosomes with numerous repeated elements." 

Three genomes combined in one plant

The size and complexity of the wheat genome can be traced back to its origin: bread wheat is an amalgamation of three different plants that hybridized into one. Thus, resulting in a plant that carries three pairs of each chromosome. Stein and his team at Gatersleben as well as researchers from the Helmholtz Centre in Munich were instrumental in finally deciphering the complex genome. The Federal Ministry of Food and Agriculture (BMEL) funded the German contribution of the gigantic research endeavor with almost €1.5 million.

For their study, the scientists analysed over 800 hundred expression data sets from 28 studies. Subsequently, they combined these with the fully annotated genome sequence to create a transcription atlas. The challenge, however, was not only the size but also the polyploid structure of the wheat genome.

New algorithms needed to decipher data set

As not even cutting-edge techniques were able to unravel the full length sequence of the genome, researchers had to improvise using sequenced genome fragments. The difficulty was to understand how the sub-sequences are arranged. To address this problem, the scientists developed special algorithms and new strategies to master this quintessentially ‘big data’ challenge.

"Once the final sequence was known, it was all about elucidating the content," explains Manuel Spannagl, Group Leader in the Research Unit Plant Genome and Systems Biology at the Helmholtz Centre in Munich. "Our task was to determine where, among billions of bases, specific genes are located and how they are organized: we were able to identify 107,891 genes. In addition, more than four million molecular markers were annotated as well as regions between the genes that affect their activity."

Towards more resilient and efficient wheat

The researchers who are all involved in the International Wheat Genome Sequencing Consortium (IWGSC) hope that their work will now lead to new wheat varieties that are better adapted to climatic challenges, deliver higher and, above all, more stable yields, and are even more nutritious.

But, according to the German scientists, there’s still a lot of work to do: The now fully-sequenced and annotated ‘Chinese Spring’ wheat variety has been used around the world, mainly in basic research. Other lines which are frequently used among breeders and which characterize the genetic diversity of bread wheat, referred to as the pan-genome, are already being intensively pursued.

jmr

Viele Pflanzen beinhalten Farbstoffe, die sich zum Färben eignen. Ein bekanner Farbton ist Indigo. Der dunkelblaue Farbstoff wird beispielsweise aus den gelben Blüten des heimischen Kreuzblütengewächses Färberwaid (Isatis tinctoria) gewonnen und oxidiert erst an der Luft zu dem markanten Blau.

Biobasierte Industrietinte für Lebensmittelkennzeichnung

Die Textilbranche nutzt natürliche Farbextrakte seit Jahrtausenden. Für die Herstellung industrieller Druckertinten, mit denen etwa Lebensmittel und -verpackungen gekennzeichnet werden, waren solche Naturfarbstoffe bisher nicht geeignet. Alternativen sind jedoch nötig, weil konventionelle Druckertinten oft umwelt- und gesundheitsgefährdend sind. Auch kommt es beim sogenannten Kennzeichnungsdruck nicht vorrangig auf die Farbqualität an, sondern auf einen hohen Kontrast und eine gute Maschinenlesbarkeit. Die prometho GmbH und die Friedrich-Schiller-Universität Jena haben nun gemeinsam Biotinten auf Pflanzenbasis entwickelt, die diesen Anforderungen gerecht werden.

Baumrinde liefert vielversprechende Druckertinte

Die neuen Bio-Druckertinten bestehen fast zu 100% aus nachwachsenden Rohstoffen. Den Forschern zufolge wurden die Farbstoffe lediglich wegen einer besseren Lichtechtheit und -beständigkeit mit Metallsalzen verlackt. Farben auf Tanninbasis erwiesen sich für den industriellen Kennzeichnungsdruck mit Inkjet-Druckern als besonders geeignet. Der fast schwarze Farbstoff wurde aus Baumrinden gewonnen, die als Reststoffe in der Forstwirtschaft und Holzverarbeitung anfallen.

Der Aufdruck war nicht nur dunkel, sondern auch dokumentenecht und beständig gegenüber Lösemitteln und Reinigern. Den Drucktest bestanden ebenso Tinten mit Farbextrakten aus Indigo und Krapp, die ebenfalls aus Färbepflanzen gewonnen wurden. Im Rahmen des Projektes konnte das Team zeigen, dass diese neuen pflanzenbasierten Tinten gegenüber äußeren Einflüssen teilweise sogar beständiger sind als synthetische Farben.

Pilze als neue Farbstoffquelle 

Auf der Suche nach natürlichen Farbstoffquellen für Biotinten nahmen die Forscher auch Pilze ins Visier. Hier war der Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus rutilans) besonders vielversprechend. Der Farbton erfüllt zwar noch nicht alle Druckanforderungen, die darin enthaltene Polyporsäure ließ sich aber mit vielen Metallsalzen verlacken und ergab ein breites pastellfarbenes Farbspektrum, das bei anderen Pilzen oder Pflanzen so noch nicht beobachtet wurde.

Industrietinte aus Rindentanninen auf dem Markt

Die Entwicklung der Biotinten wurde von 2014 bis 2017 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Eine Tinte, deren Farbstoff aus Rindentanninen stammt, wird seit Herbst 2017 bereits von der prometho GmbH angeboten. Sie ist besonders bei Herstellern von Biolebensmitteln gefragt. Die anderen Farben könnten sich auch für industrielle Stempelfarben eignen.

bb

Erst vor wenigen Wochen deutete Firmenchef Marc Struhalla an, dass c-Lecta bei der Einführung eines pflanzlichen Süßstoffs mit zuckerähnlichem Geschmack für die Verwendung in Softgetränken und Diätprodukten eine entscheidende Rolle spielt. Jetzt steht offenbar auch das Kapital für die Großproduktion für dieses und andere Projekte bereit.

Ende August gab das Leipziger Unternehmen den Abschluss einer Finanzierungsrunde mit den Investoren Capricorn Venture Partners (Leuven, Belgien) und der Beteiligungsgesellschaft bm|t (Erfurt, Deutschland) bekannt. Capricorn beteiligte sich über zwei Fonds, Capricorn Sustainable Chemistry Fund NV und Quest for Growth NV. bm|t investierte über die MFT Mittelstands-Fonds Thüringen GmbH & Co. KG. Zur Höhe der Finanzierungsrunde wurde Stillschweigen vereinbart.

Enzymproduktion im kommerziellen Maßstab

Mit dem neuen Kapital sollen Zulassung, Markteinführung und Produktionsskalierung von Enzymen der Projektpipeline in einen kommerziellen Maßstab finanziert werden. Auch die Weiterentwicklung der Pipeline sowie der Ausbau des internationalen Vertriebs stehen laut c-Lecta an.

Übergang zum großen Biotech-Unternehmen

Ludwig Goris, Investment Manager von Capricorn, begründet die Investition in c-Lecta mit einem „bemerkenswerten Track Record in der Technologie- und Produktentwicklung” und einem „wachsenden Kundenstamm aus führenden Pharma- und Chemieunternehmen sowie Herstellern von Lebensmittelinhaltsstoffen”. Goris weiter: „Marc Struhalla und sein motiviertes Team haben ein großartiges Unternehmen geschaffen, das an einem attraktiven Wendepunkt angelangt ist, an dem die aktuelle Produktpipeline die Grundlage für einen beschleunigten Wachstumskurs bildet. Wir sind stolz darauf, maßgeblich an dieser Finanzierungsrunde beteiligt zu sein und zu c-Lectas Erfolg beitragen zu können.” Auch Kevin Reeder, Geschäftsführer von bm|t, sieht das Unternehmen „gut aufgestellt für den Übergang zu einem großen Biotechnologie-Unternehmen.”

ml

Offene Wunden mit lebenden Maden behandeln, klingt im ersten Moment abstoßend. In Speziallaboren gezüchtete, desinfizierte Maden können jedoch chronische Wunden von abgestorbenem Gewebe und Bakterienbefall befreien. Verantwortlich für diese Wundbettkonditionierung ist das Enzym Aurase, das die Brain AG isoliert und kloniert. Mitte August gab die Biotechnologiefirma die Übertragung der Patente und die vollständige Integration des Aurase-Entwicklungsprogramms in die walisische Firma Solascure Ltd. bekannt. Das Start-up soll fortan Medizinprodukte auf Basis des von Brain entdeckten und produzierten Wundheilungsenzyms entwickeln.

Enzym aus Made der Goldfliege

Das von den Brain-Forschern identifizierte Enzym Aurase wird von der Made der Goldfliege abgesondert und löst abgestorbenes Gewebe auf. Diese Protease wurde aus medizinisch genutzten Maden isoliert und kloniert „Wir sind zuversichtlich, dass wir erste Aurase-enthaltende Medizinprodukte im Jahr 2021 in den Markt einführen und so auch die Geschäftsentwicklung der Brain AG weiter vorantreiben können“, sagt Frank Göbel, CFO bei Brain und zukünftiges Aufsichtsratsmitglied von Solascure.

Hydrogel mit Maden-Wirkstoff zur Wundversorgung geplant

In einer kürzlich beendeten Serie A-Finanzierungsrunde fungierte die Brain AG als einer der Hauptinvestoren. Ob und wie viele weitere Investoren es gibt, wurde nicht mitgeteilt. Der Wirkstoff soll in einem Hydrogel zur Haut- und Narbenbehandlung sowie der Versorgung chronischer Wunden angewendet werden.  

Solascure ist eine gemeinschaftliche Unternehmensgründung von Sam Bakri und Keith Harding. Bakri wurde zum Geschäftsführer ernannt. Harding ist Gründer des Welsh Wound Innovation Centre und gilt als Experte in der Wundbettvorbereitung. Er ist Vorsitzender des Medizinischen Beirates bei Solascure.  

hm/bb