Nachhaltige Baumaterialien online entdecken
Die Materialbibliothek am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist ab sofort auch online verfügbar. Im Fokus der Sammlung stehen Materialien des nachhaltigen Bauens, darunter auch biologisch abbaubare Stoffe.
Der Bausektor ist eine äußerst rohstoffintensive Branche und trägt erheblich zu den Treibhausgas-Emissionen bei. Derweil gibt es schon heute eine Vielzahl an Baustoffen, die nachhaltig, kreislauffähig und auch regional verfügbar sind. Einen Überblick solcher Baustoffe bietet die Materialbibliothek der Fakultät für Architektur des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), die ab sofort für Interessierte kostenlos auch online zugänglich ist.
Leichter Zugang zu mehr Informationen
„Auch wenn die haptische Erfahrung von Materialität nicht zu ersetzen ist: Die digitale Bereitstellung der KIT Materialbibliothek ist ein enorm sinnvoller Schritt. Sie erweitert den Zugang und die Verfügbarkeit unserer Sammlung, ermöglicht ein Mehr an Materialinformation und erleichtert die Integration in digitale Entwurfsprozesse“, erklärt Dirk E. Hebel, Inhaber der Professur für nachhaltiges Bauen am Institut Entwerfen und Bautechnik des KIT.
Nachhaltige Baustoffe im Fokus
Im Fokus der Sammlung stehen Materialien des nachhaltigen Bauens, darunter biologisch abbaubare und technisch wiederaufbereitbare Stoffe aus allen relevanten Materialklassen. Sie enthält 115 Baustoffe, die nach Schwerpunkten und Materialklassen unterteilt sind. Dazu gehören beispielsweise Baustoffe aus Hölzern und Gräsern, aber auch Pilz-Werkstoffe und Biokunststoffe. Darüber hinaus gibt es umfassende Informationen zu Herkunft und Lebenszyklus der unterschiedlichen Baustoffe. Auch wird angezeigt, für welche Anwendungen die jeweiligen Materialien geeignet sind – etwa als Bodenbelag oder zur Dach-, Decken- und Wandverkleidung und ob sie wiederverwertet werden können. Ergänzt wird das digitale Angebot durch hochwertige Fotografien sowie Datenblätter.
Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis
Die physische Materialbibliothek des KIT wurde bereits 1968 gegründet und gilt als wichtige Schnittstelle zwischen architektonischer Theorie und Praxis. Die neue Online-Plattform ist Teil des nationalen Netzwerks „Materialbibliothek Deutscher Hochschulen“ (MDH), das vom KIT mitinitiiert wurde und das Fachwissen zahlreicher architektonischer Materialsammlungen bündelt. „Zugleich fördert die neue Materialdatenbank die Netzwerkbildung zwischen den teilnehmenden Hochschulen, deren Fachkompetenzen und Forschungsschwerpunkte hinsichtlich Baumaterialien zusammengebracht und öffentlich zugänglich gemacht werden“, so Hebel.
bb